WGL Live - Rien ne va plus?

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    • WGL Live - Rien ne va plus?

      „Am Anfang merkt man noch nicht viel davon. Man hat eines Tages keine Lust mehr irgendetwas zu tun. Nichts interessiert einen, man ödet sich. Aber diese Unlust verschwindet nicht wieder, sondern sie bleibt und nimmt langsam immer mehr zu. Sie wird schlimmer von Tag zu Tag, von Woche zu Woche. Man fühlt sich immer missmutiger, immer leerer im Innern, immer unzufriedener mit sich und der Welt. Dann hört nach und nach sogar dieses Gefühl auf und man fühlt gar nichts mehr. Man wird ganz gleichgültig und grau, die ganze Welt kommt einem fremd vor und geht einen nichts mehr an. Es gibt keinen Zorn mehr und keine Begeisterung, man kann sich nicht mehr freuen und nicht mehr trauern, man verlernt das Lachen und das Weinen. Dann ist es kalt geworden in einem. Man wird ganz gleichgültig und grau.“

      Wir hören eine beruhigende Kinderstimme, die – wie auf Repeat gestellt – immer und immer wieder die oberen Worte sagt. Blicken wir uns bemerken wir, wir sind in einem Penthouse. Große Fensterflächen an denen der Regen abperlt. Grelle Lichter der Skyline. Fast schon ironisch dazu die Dunkelheit im Zimmer. Lediglich eine Schreibtischlampe zeigt, dass überhaupt jemand zuhause ist. Die Person auf dem Schreibtischstuhl lehnt sich zurück. Es ist niemand geringeres als Dolph Ziggler. Betrachten wir die Szenerie ein wenig deutlicher, sehen wir auf dem Schreibtisch einige Fotos liegen. Daneben eine Flasche Jack Daniels. Auch einige Blätter Papier und ein goldener Füller sind zu sehen.



      Die Kamera fährt über die Schulter des blondschöpfigen WGL Stars und wir sehen wie er einen großen Schluck aus der Flasche nimmt und dabei einige Fotos in die Hand nimmt. Auf dem ersten Bild sehen wir Xia Brookside abgebildet. Er zerreißt das Foto und wirft es in den Mülleimer, während er zum Füller greift.

      „Liebe Alexa,

      ich habe das Gefühl zu ertrinken. Und da ich glaube, dass du der einzige Mensch bist dem ich derzeit vertrauen kann muss ich mal einiges loswerden. Auch wenn ich selbst noch nicht weiß ob ich diesen Brief überhaupt abschicken werde.

      Wie du weißt, war mir Geld immer wichtiger als alles. Ein guter Wein war nur gut wenn er teuer war. Und Frauen? Ich hatte immer das Bedürfnis mich von einer Frau zur anderen zu stehlen. Egal wie sie sich behandelt gefühlt haben. Und dann kam Xia. Eine Frau die mich beindruckte. Die ich auch rumkriegen wollte. Die aber versucht hat in mir etwas zu sehen und auszulösen was einfach nicht da ist. Aber selbst sie hatte Facetten, die ich nicht greifen konnte. Weshalb dieses Kapitel beendet ist.“


      Wieder nimmt „Mr. Steal Your Girl“ ein vor ihm liegendes Foto in die Hand. Deutlich zu erkennen darauf – The Priscilla Kelly.

      „Und die Besessenheit von TPK. Woran das gelegen hat? Ich weiß es nicht. Vielleicht weil sie – in meinem Kopf – für mich die einzige Frau war, die völlig unnahbar schien. Aber wir wissen beide wie vergiftet dieser Mensch sein kann. Auch wenn man mit Sicherheit schöne Zeiten mit Ihr erleben kann. Aber alles hat seine Schattenseiten. Sollte ich weiterhin einen Menschen anbeten, der mich völlig ignoriert? Nein. Kapitel beendet!“

      Mit einem leichten Zucken an der Halsschlagader zerknüllt Ziggler das Bild von Kelly und wirft es weg. Kurz blickt er dem Foto hinterher, schüttelt mit dem Kopf und wendet sich den anderen Bildern zu.

      „Scarlett. Diese Frau hat mich wirklich umgehauen, Lexi. Vielleicht weil sie genau so krank ist wie ich? Vermutlich. Vielleicht weil mich Frauen anziehen bei denen ich keine Chance habe? Sicherlich. Ich frage mich wirklich manchmal ob es Sinn macht Kraft und Energie in etwas zu investieren, was so deutlich nichts bringt. Aber vielleicht habe ich es auch verdient diese Energielosigkeit zu spüren. Ausgesaugt von Parasiten. Kapitel beendet!“

      Dolph nimmt das Foto der hübschen Blondine in die Hand und hält es über sein Feuerzeug, welches er aus seiner Tasche gezogen hat. Fixiert schaut er auf die Flammen. Er wirkt fast fasziniert. Sein Handy klingelt. Wir lauschen dem Gespräch und bekommen mit wie Ziggler nur wenig beindruckt kurz nickt.

      „Einer meiner Aktien ist völlig in den Keller gegangen, Lexi. Und weißt du was? Es ist mir egal. Früher wäre ich durchgedreht, hätte nicht schlafen können. Hätte versucht nach außen hin den Schein zu wahren, dass alles in Ordnung ist. Hätte mir einige Frauen bestellt oder eine neue Uhr gekauft. Aber ist es wirklich, dass was mich glücklich macht? Eine Rolex schenkt mir auch keine Zeit.“

      Ziggler schiebt den Stuhl des Schreibtisches nach hinten, greift sich die Flasche und schlendert langsam zur Glasfront seines Penthouses. „Wer böses sät, wird niemals gutes ernten.“, hören wir ihn leise vor sich hin murmeln. Ein Blitz erhellt das Zimmer und offenbart im Fenster das Spiegelbild von Ziggler. Dieser senkt den Kopf und schlägt mit voller Kraft gegen die Fensterscheibe.

      „Schau was aus dir geworden ist. Du großer Frauenheld. Allein. Nur mit Menschen umgeben die wegen deines Geldes bei dir sind.“

      Er seufzt. Dann nimmt er wieder Platz an seinem Schreibtisch und greift sich das nächste Bild. Darauf sehen wir Mandy Rose.

      „Weißt du, Lexi, wie es sich anfühlt, wenn man einen Menschen findet, der dir das Gefühl gibt besser zu sein als der Rest? Bei dem du von vorneherein denkst, es passt alles und niemand passt besser zu diesem Menschen als man selbst? Tja, falsch gedacht. Charakter ist eben wichtiger als alles andere auf der Welt. Ich wünsche Mandy trotzdem nicht schlechtes. Und ich werde immer da sein für sie, wenn sie mich brauch. Trotzdem sind auch das Wunden die in mir aufreißen. Vielleicht überdramatisiere ich auch, aber es fühlt sich so an. Und wem kann ich so offen alles sagen, wenn nicht dir? Kapitel beendet.“

      Es klopft an der Tür. Ein gut gekleideter älterer Herr kommt herein.

      „Mr. Ziggler? Sie haben einen Wagen für 22:30 bestellt. Ich stehe ihnen zur Verfügung.“

      „Danke. Nehmen Sie sich frei, gehen sie zu Ihrer Familie. Ich werde selbst fahren.“

      Verblüfft nickt der Mann kurz und schließt die Tür hinter sich. Dolph blickt runter auf seinen Schreibtisch. Wir sehen nur noch zwei Fotos vor ihm liegen. Eins zeigt Ivelisse, das andere ist verdeckt.

      „Deals mit dem Teufel? Ja, Lexi, die bin ich schon sehr oft eingegangen. Auch oft genug war ich selbst der Teufel, der der Meinung war, dass jeder Mensch käuflich ist. Ted DiBiase wäre wohl stolz auf mich, hm? Aber das mit Ivelisse ist anders. Ich respektiere Loyalität. Und mir gegenüber war sie loyal. Manchmal muss man Menschen eine Hand reichen um zu sehen wie sie darauf reagieren. Und ist es verwerflich, wenn man das Gefühl hat man braucht Rückhalt? Ich würde dieses Kapitel beenden – aber ich glaube das liegt nicht mehr in meinen Händen. Sag du es mir, Lexi. Ich bin mir nicht sicher. Respekt ist wichtig, oder? Aber habe ich diesen Respekt verdient? Ich habe hinterrücks Menschen attackiert nur um meinen eigenen Profit daraus zu schlagen. Ist das feige? Oder einfach nur berechnend? Bin ich feige oder wirklich der „Gambler“? Ist die Reaktion von Menschen wie Eddie Kingston nicht normal?“

      Ziggler ballt die Fäuste.



      „Man spürt gar nichts mehr. Man wird ganz gleichgültig und grau“, ertönt es wieder aus der Stereoanlage. Voller Wut wirft Ziggler die leere Flasche in Richtung der Anlage. Plötzlich verstummt sie. Man merkt wie unangenehm Ziggler die Stille ist. Wir können fast schon sehen, wie die Gedanken die in seinem Kopf kreisen ihn fertig zu machen scheinen. Die Geister die er rief, sie zehren an Ziggler.

      „Was mache ich hier? Ich fühle mich gefangen in einem Käfig aus Gold. Ich bewundere dich, Lexi. Vielleicht weißt du das nicht. Aber die spielerische Leichtigkeit die ich vorgebe zu haben. Du besitzt sie. Ich kann so viel von dir lernen. Aber ich weiß nicht ob ich bereit bin dieses eine Kapitel – das größte – zu beenden. Es ist mein Leben. Meine Art. Mein Mindset. Wie kann ein Mensch diese Bürde tragen, wenn er nicht weiß wer er ist?“

      Ein letztes Mal greift Ziggler in Richtung der Fotos. Es zeigt Alexa Bliss.

      „Aber ich glaube, Lexi. Du kannst der Halt sein, den ich brauche.“

      Ziggler erhebt sich, nimmt den Brief und das Foto von Alexa in die Hände. Er faltet den Brief und steckt ihn sich in seine Jackentasche. Dann öffnet er eine Schublade an seinem Schreibtisch. Einige Zeit betrachtet er das Foto von Alexa. Dann legt er es auf den Tisch, dreht sich um und läuft in Richtung der Tür.

      „Dieser Kampf. Er wird der größte in meinem Leben werden. Aber ich werde Ihn gewinnen. Egal wer sich mir in den Weg stellt.“, nuschelt er leise, während er den Raum verlässt. Ein letztes Mal sehen wir das traurige Szenario. Ein letztes mal blicken wir auf den Tisch und auch in die Schublade. In dieser erblicken wir einen versiegelten Briefumschlag und ein Seil.

      Entweder du stirbst als Held

      oder du lebst lang genug um böse zu werden!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Payne ()

    • Wenn wir mal davon absehen das Jack Daniels ein ekelhaftes Gesöff ist und Ziggler sehr oberflächlich über TPK denkt, fand ich es fantastisch geschrieben. Geht halt sehr nah an meinen Stil von WGL Live Segmenten die nicht direkt mit den Shows zu tun haben. Fand ich stark, well done

      Everyone's Different, Everyone's Special - Tokyo Cyber Squad - Yes, Sir!
      A world without smiles and humor... has no bright future.
      Never End
    • Gefällt mir auch echt gut. War sehr schön geschrieben, lies sich angenehm lesen und vermittelt eine wirklich beklemmende Atmosphäre. Sticht außerdem irgendwie für sich genommen komplett raus aus den anderen Live Segmenten und gibt Ziggler so irgendwie nochmal ne ganz eigene, persönliche Note.
      ( ´ ▽ ` )ノ___________________________________________________________

      "The good thing about the American Dream is... that you can just go to sleep...
      ...and try it all again the next night."
    • Wow, was für ein tolles Live Segment. Liest sich echt gut und vor allen Dingen anders als andere Segmente. Ich finde es toll, dass er eine Frau nach der anderen aufzählt und bei den meisten das Kapitel beendet ist. Ich bin gespannt, wie sich Ziggler weiterhin in Zukunft verhält. Ganz starke Arbeit, die Rocco hier investiert hat.
    • Wow, großartig geschrieben, hat mir super gefallen. Mit eins der besten Live Segmente die letzte Zeit. Man kann sich gut in Ziggler hineinversetzen und sogar mitfühlen, auch wenn ich das Gefühl hab, ZIggler "verliebt" sich zu schnell, aber so ist das Leben und ist sicher auch schon dem ein oder anderen passiert. Hab Twitter nicht immer verfolgt und daher auch bei Lexi/Ziggler nicht alles mitbekommen, aber könnte mir da schon vorstellen, dass da was möglich wäre. Eher nicht in Richtung Paar, aber dass Lexi aus Ziggler nen anderen Mensch macht.

      nWo 4 Life