[Ven108] Flash Forward - Die Botschaft

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    • [Ven108] Flash Forward - Die Botschaft

      Díego Alejandro Sanchéz. Ein Name, der weit von dem Glanz entfernt ist, den er einst gehabt hat. Doch Stück für Stück arbeitet der Deutschmexikaner daran, wieder zu strahlen. Der Sieg gegen Christian Dorado war vielleicht nicht glanzvoll, aber für ihn war er unglaublich wichtig. Nicht nur, weil dieser Sieg sein Feuer weiter anfacht. Nein, es ist auch ein Sieg, der Erik Moranes ärgern wird. Ein Nadelstich ins Herz des Botschafters. Der Gedanke daran zaubert ein Lächeln auf seine Lippen, als er sich der Kabine des Botschafters nähert.

      Gleiche Zeit, anderer Ort. Genau gesagt: Innerhalb der Kabine der ehemaligen Brotherhood of Blood. Der einfachheithalber haben die beiden Brüder einfach eine gemeinsame Kabine gewählt. Der Botschafter baut sich vor seinem Bruder auf, welcher nicht einen Schritt zurückweicht. Wütend schreit der Bruder aus Miami den Bruder aus San Diego an.

      Erik Moranes: "Willst du mich heute total verarschen? Erst verbrüderst du dich mit Mad Dog und dann machst du auf Best Friend mit dem dreckigen Sanchéz?"

      Christian Dorado: "Wenigstens opfere ich nicht den DEAL an Lucifer!"


      Das hat gesessen... auch wenn sie dieses Thema eigentlich schon besprochen hatten. Sprachlos und doch hasserfüllt blickt Moranes zu seinem Bruder - und dieser quittiert es mit einem ruhigen Ausspruch.

      Christian Dorado: "Es tut mir leid..."

      Erik weiß genau, dass Christian nun nach den richtigen Worten sucht. Und genauso weiß Christian, dass Erik ihn innerhalb von wenigen Sekunden zu Brei schlagen wird - sollte er die falschen Worte wählen. In dieser Situation gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Brüdern: Erik ist impulsiv und lässt sich zu Fehlern verführen - Christian hingegen ist ruhig und gelassen, denn er versucht immer abwendbaren Konfrontationen aus dem Weg zu gehen.

      Christian Dorado: "Doch ich bin dein Bruder - nicht dein Lakai. Ich habe meine eigenen Entscheidungen zu treffen - und doch stehe ich immer loyal zum DEAL und zu dir. Mad Dog kann ein mächtiger Verbündeter werden - während Sanchéz zumindest Beständigkeit aufweist, die keiner von uns beiden wirklich..."

      Erik Moranes: "Du bist..."


      Ohne ein Klopfen oder einer anderen Vorahnung geht die Tür der Kabine auf. Moranes dreht sich direkt um und verzieht das Gesicht. Díego A. Sanchéz steht in der Tür und lehnt sich an den Rahmen. Sein Blick wandert über das Hauptquartier des Botschafters.

      Sanchéz: „Nett hast du es hier."

      Mit einem Lächeln im Gesicht und durchaus darauf zählend, dass er Erik Moranes hier ein wenig anstacheln kann.

      Erik Moranes: "Und da haben wir deinen neuen Best-Friend..."

      Ohne Vorwarnung stürzt Moranes auf Diego los - hat dieser es doch gewagt, sich wieder einmal gegen ihn zu stellen. Den DEAL ausgeschlagen, seinen Bruder ausgespannt... und die helfende Hand von Moranes abgelehnt. Trotz aller Hoffnungen, die der Botschafter in den Deutschmexikaner gelegt hat. Die geballte Frustration will sich nun entladen, der rechte Arm wird in einer Ausholbewegung zurückgeworfen - schneller, als Diego A. Sanchéz überhaupt reagieren kann. In wenigen Nanosekunden wird die Botschafterkanone den Kiefer des Drachen brechen... mindestens. Doch dann...

      ...stoppt der Botschafter. Der Grund? Nicht das Gesicht von Diego Sanchéz würde die Faust abbekommen - sondern das des Helden der Welt. Finster und belehrend blickt dieser seinen verdutzten Bruder an.

      Christian Dorado: "Er ist nicht der Feind."

      Oh doch - seit Jahren!

      Christian Dorado: "Konzentriere dich auf Lucifer - Vendetta 109... irgendetwas..."

      Erik Moranes: "DAS IST MIR EGAL!"

      Wütend schreit Erik seinem Bruder die Worte ins Gesicht. Die Speichelfäden, die daraufhin das Gesicht des Helden der Welt und anscheinend des neuen besten Freundes von Diego Sanchéz bedecken - sie werden getrost ignoriert.

      Erik Moranes: "Du hast mich verraten und bist ein dreckiger Verräter - genauso wie dieser Cabron hier."

      Fassungslos schiebt sich Moranes an Dorado und Sanchéz vorbei.

      Erik Moranes: "VERDAMMT!"

      Und weg ist der Botschafter - der am heutigen Abend irgendwie nicht so richtig Demokratisch unterwegs war. Erst die Frustration wegen Cains Betrug, dann Lucifers lächerliche Selbstbeweihräucherung - und dann dieser Handshake zwischen Dorado und Sanchéz. Da ist dann auch mal Ende Gelände.

      Zurück bleiben Christian Dorado - der mit einem solchen Gefühlsausbruch bereits gerechnet hatte - und Diego Sanchéz, der versucht das Lächeln zu unterdrücken, das sich an die Oberfläche drängen will.

      Sanchéz: "Nun...ähm... das tut mir jetzt schon leid. Zumindest für dich."

      Aufrichtig. Denn er kann dem Wesen Dorados durchaus etwas abgewinnen.

      Sanchéz: "Du wusstest, dass diese Reaktion zumindest möglich gewesen ist. Du kennst ihn besser als jeder andere hier. Und ich? Nun ja - ich bin ehrlich - es tut gut, ihn mal so zu sehen. Abseits seiner Fassade aus Arroganz. Deine Versuche zur Sachlichkeit ehren dich, Christian. Doch du verschwendest nur deine Zeit. Dein Bruder und ich... das wird sich niemals ändern. Ich würde ihm ja durchaus eine Chance geben, wenn er über seinen Schatten springen würde. Doch dafür war und ist er einfach zu stolz."

      Seufzend schreitet Christian auf einen der Sessel zu und lässt sich in das weiche Polster fallen.

      Christian Dorado: "So ist er, mein Bruder... und was führt dich her, Diego?"

      Nach dem Theater gerade ist es ihm beinahe ein wenig unangenehm. Kleine Ursache und doch eine riesige Wirkung.

      Sanchéz: "Nun, ich wollte mich eigentlich nur bedanken. Bedanken dafür, dass du mir alles abverlangt hast, mich ans Limit getrieben hast."

      Zumindest zu seinem aktuellen Limit.

      Sanchéz: "Ich habe diesen Wettkampf mit dir sehr genossen. Diese fairen Duelle, Mann gegen Mann, sind selten geworden hier in der PCWA. Deshalb: Gracias."

      Er klopft dem Mann aus San Diego auf die Schulter.

      Sanchéz: "Das heißt aber nicht, dass ich dir vertraue."

      Der Deutschmexikaner zeigt ein Lächeln und zwinkert seinem Gegenüber kurz zu. Die beiden haben heute einen kleinen Schritt aufeinander zu gemacht.

      Zufrieden blickt der Held der Welt seinen Gesprächspartner an.

      Christian Dorado: "Gern geschehen, mein Freund."

      Und damit endet die Szenerie, die für die weitere Entwicklung des Deals der Untergang sein kann.