Gimmicks sind tot?

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    • Gimmicks sind tot?

      Ich möchte mal etwas aus dem Podcast herausgreifen. Gimmicks sind tot.

      Gut, im Podcast wurde gesagt: Gimmicks sind out. Wir haben nur noch realitätsbasierte Gimmicks, wie es auch im echten Wrestling so ist und Gimmicks sind nicht mehr zeitgemäß.

      Ich wurde auch als Beispiel gebracht, da ich ja in diesem Thread davon gesprochen habe, was ich alles für Gimmicks gespielt habe und die alle schon zehn Jahre her sind.

      Mal einen Augenblick: Ich habe folgende Liste aufgeführt:
      "Von einem Schwesternmörder über einen jungen, schwarzen Alkoholiker über einen Indianer, über zwei latent homosexuelle 80s-Wrestler über einen Typen der 10 Jahre im Koma lag und sich zwischenzeitlich für einen Vampir hielt über einen jamaikanischen Schizophrenen, der eigentlich ein Discotänzer aus Serbien war, bis hin zu einem 2,30m Viech, der in den Wäldern der Mongolei aufgezogen wurde."

      Davon habe ich alle, bis auf den Schwesternmörder, in den letzten zwei Jahren gespielt? Wo ist diese Liste bitte zehn Jahre alt? Nachdem wir darüber alle gegrübelt haben, frage ich mich, woher dieser Irrglaube kommt, dass Gimmicks tot sind?

      Ist es nicht genau das, was im realen Wrestling immer sofort Beachtung findet? Bray Wyatt beispielsweise, der eiskalt ein klassisches Gimmick irgendwo in der Nähe von Waylon Mercy ist, kam super an. Goldust und Stardust sind Gimmicks - und wie Kevin Sharpe Champions. Sobald ein besonderer Charakter (wie die Ascension, wie Adam Rose, wie die Vaudevillains) auftaucht und ein paar Shows auftritt, hat dieser Charakter bei NXT immer sofort eine Fanbase, während neue, rein wrestlerische Charaktere (wie Tye Dillinger und Jason Jordan) absolut untergehen.

      Warum sollte das nicht im Fantasy Wrestling funktionieren oder für Aufmerksamkeit sorgen? Weil die Charaktere auf ihr Gimmick bezogen zu eindimensional sind? Ich bin auf die Diskussionen gespannt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ViddyClassic ()

    • Out. Nicht tot. Was bedeutet, dass es sie sehr wohl noch gibt. Mit geringerer werdenden Relevanz.
      Wenn also Wörter verdreht oder in den Mund gelegt werden, brauchen wir eigentlich keine Diskussion starten. ;)

      Zumal du auch eine andere Sichtweise zu haben scheinst. Was ja gewiss nicht verkehrt ist. Aber ich sehe Bray Wyatt nicht als "klassisches" Gimmick. Ebenso wenig Adam Rose. Bei den Tag Teams stimm ich dir zu. Auch bei den Boy Toys. Und das ist in der Regel die Under- bis Mid-Card, was sie mit seltenen Ausnahmen auch immer bleiben wird.

      Bei allen anderen deiner Beispiele bleib ich bei meiner Meinung: das sind keine klassischen, eindimensionalen Charaktere, die strikt in ihrem "Gimmick" bleiben, sondern Charaktere mit bestimmten und mehr oder weniger ausgeprägten und ausgelebten Eigenschaften, Verhaltens- und Denkweisen.

      Edit: natürlich weiß ich, dass der Begriff "Gimmick" im Wrestling den verkörperten Charakter bezeichnet. Aber man muss ja nicht immer alles ohne zu hinterfragen hinnehmen und transportieren ;) Daher wahrscheinlich die unterschiedliche Ansicht und eine Art Missverständnis.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Grizz ()

    • Wichtiger als der Satz ‚Gimmicks sind tot‘ war dann aber auch der Satz der irgendwann später folgte: ‚Wenn man gut schreiben kann, kann man auch einen Clown spielen.‘ Clown war in diesem Fall nur das Beispiel, weil Sellyward sich gerade angemeldet hatte und kann durch „abstruse/spezielle Gimmicks“ ersetzt werden. Mit dem richtigen Talent und den richtigen Geschichten kann ein Clown es ganz nach oben schaffen, genauso wie ein junger, schwarzer Alkoholiker, oder ein Indianer, oder ein Typ, der 10 Jahre im Koma lag, oder ein Kerl, der meint die PCWA schlachten zu müssen. Es ist ja nicht das Gimmick, das den Titel gewinnt, sondern die Qualität der Schreibe.

      Realitätsbezogen heißt in diesem Fall für mich auch nicht, dass nur noch Wrestler wie Robert Breads oder Stevie van Crane funktionieren, die sich aufs Wrestling beschränken und ‚normale‘ Menschen in Badehosen sind. Realitätsbezogen heißt für mich, dass es nicht ins Übernatürliche/vollkommen Unrealistische abtreiben sollte. Ein junger, schwarzer Alkoholiker ist natürlich genau genommen ein Gimmick, aber nicht das, an was ich denke, wenn ich das Wort höre und sicher auch nicht das, was mit ‚Gimmicks sind tot‘ gemeint war, denn es ist ein realitätsbezogenes Gimmick. Es ist im Grunde ein ganz normaler Mensch mit leicht überzeichneten Merkmalen.

      Die PCWA spielt in der ‚realen’ Welt und dort blutest du, wenn ich dich schlage und man kann sich weder in Luft auflösen, noch durch Wände gehen. Spielt nun ein Charakter mit diesen übernatürlichen Dingen, dann wüsste ich nicht, wie ich das mit meinem Charakter ernst nehmen sollte. Bleibt mir also die Möglichkeit so etwas entweder zu ignorieren, was aber unrealistisch ist, wenn wirklich etwas Übernatürliches passiert ist, oder ich kommentiere es mit meinem Char und dann kann ich ihn nicht darüber philosophieren lassen, was das doch für eine spektakuläre Aktion, ohne meinen eigenen Char der Lächerlichkeit preis zu geben, weil er an Geister glaubt.

      Bray Wyatt ist (war :( ) ein tolles Gimmick, aber es ist auch eines, das in der Realität basiert. Er ist ein charismatischer Kerl mit Messiaskomplex und einer Mischung Charles Manson. Bray funktionierte aber auch gerade deshalb so gut, weil hinter dem Charakter so ein talentierter Worker stand. Der Mann hinter Bray Wyatt sorgt dafür, dass ein Gimmick, dass deutlich von der Norm der WWE abweicht, weil er verdammt gut ist in dem, was er tut. Und genauso funktioniert es imo auch bei uns. Wenn du gut genug schreiben kannst, kannst du fast alles spielen. Egal, ob Badehosen-Wrestler, oder Clown.

      Und zur Richtigstellung: Jupp, die meisten Gimmicks hast du in den letzten zwei Jahren gespielt, das war mein Fehler. Ich habe mich in dem Moment zu sehr an dem Wort „Vampir“ aufgehalten, weil wir gerade so im Übernatürlichen geschwebt haben. Ich habs schon mal gesagt, ich kann nicht skypen und gleichzeitig denken ;)
    • @Chris

      Wenn die "Vampir" stört, wie stehst du dann zu "Terrorist"? Und wo ist Robert Barker oder Blake Milton realistischer als ein Indianer? Zwei gehören halt eher in einen Psycho-Thriller und einer in ein Karl May Buch...! Aber ernsthaft: Blake Milton hat ja praktisch Menschen gesammelt... ist mir so noch nie untergekommen. Nein, die meisten Sportler machen es für Ruhm, Geld und/oder Erfolg. Wäre aber geil, wenn nach einem Boxkampf mal jemand seinen Gegner "besitzen" wollen würde.

      Apropos Realismus, wie lange ist es jetzt her, dass Gabriel Lucifer das PCWA Gelände sprengen wollte, weil dort jemand Bomben im Keller verteilt hatte? Aber Indianer sind unrealistisch? Sorry aber das klingt für mich nach einem Pony!
      Alle Katzen brauchen Liebe
    • Grizz schrieb:

      Out. Nicht tot. Was bedeutet, dass es sie sehr wohl noch gibt. Mit geringerer werdenden Relevanz.
      Wenn also Wörter verdreht oder in den Mund gelegt werden, brauchen wir eigentlich keine Diskussion starten. ;)


      Ich habe nicht zitiert, ich habe daraus basierend eine These aufgestellt. ;)

      Diese These ist überspitzt und deswegen steht der Threadtitel so, wie er ist. Danke. :)
    • Also meiner Meinung nach geht ohne Gimmicks gar nichts, die unter Anführungszeichen normalen Wrestler machen einfach keine Laune. Da lobe ich mir wie oben erwähnt Bray Wyatt, aber vor allem: GOLD aaaaaaaaand STAR ... DUST!!!! :t-up:
      [COLOR="Cyan"]My star, I saw it high and far, at the parting of the ways - A light on the edge of the outer night, like silver set ablaze ...[/COLOR]

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Manny Starblood ()

    • Zitat von SasukeUchiha
      @Chris

      Wenn die "Vampir" stört, wie stehst du dann zu "Terrorist"? Und wo ist Robert Barker oder Blake Milton realistischer als ein Indianer? Zwei gehören halt eher in einen Psycho-Thriller und einer in ein Karl May Buch...! Aber ernsthaft: Blake Milton hat ja praktisch Menschen gesammelt... ist mir so noch nie untergekommen. Nein, die meisten Sportler machen es für Ruhm, Geld und/oder Erfolg. Wäre aber geil, wenn nach einem Boxkampf mal jemand seinen Gegner "besitzen" wollen würde.

      Apropos Realismus, wie lange ist es jetzt her, dass Gabriel Lucifer das PCWA Gelände sprengen wollte, weil dort jemand Bomben im Keller verteilt hatte? Aber Indianer sind unrealistisch? Sorry aber das klingt für mich nach einem Pony!

      Das kam wohl falsch rüber. Ich habe meinen Schlächter extra auf eine Stufe mit Indianern, Clowns und Flauschis gestellt, weil es natürlich alles Gimmicks sind. Aber es sind auch alles Gimmicks, die in der Realität basieren. Es gibt sowohl Indianer, als auch Clowns, als auch gewaltbereite Arschlöcher oder Kerle in pinken Leggins. Also rein vom Prinzip kann jeder dieser Charaktere funktionieren.
      Einen Vampir, Werwolf, Unsterblichen kann ich heutzutage nicht mehr ernstnehmen. Wo die Grenze bei mir beginnt, kann ich nicht genau sagen. Solange man es interessant schreibt, blicke ich halt über vieles Hinweg. Mal auf NEON bezogen:

      Es gab die Szene in der NEON eine Holzkiste im Lockerroom öffnete und haufenweise Tiere herauskamen, inklusive Lama. Das war natürlich unrealistisch, aber daran habe ich mich in dem Moment nicht gestört.
      Als NEON beim Rumble allerdings mit Chinese-NEON fusioniert ist, fand ich das zu unrealistisch und empfand es als unpassend.

      Und ja, einen Charakter, der die Promotion terrorisiert halte ich für realistischer, als einen Vampir. Denn eines davon kann existieren und das andere ganz einfach nicht.

      Zusammenfassung meiner Meinung:
      • Gimmicks sind definitiv nicht tot und mMn auch nicht komplett out.
      • Indianaer können genauso gute Gimmicks sein, wie Schlächter oder Pure-Wrestler.
      • Kann jemand gut schreiben, kann er auch sehr spezielle Gimmicks schreiben und damit Erfolg haben.
      • Übernatürliche (sprich fliegende, unsterbliche, sonstwas) Gimmicks halte ich für nicht mehr zeitgemäß.
    • Blackheart schrieb:

      Die These ist aber anhand der basierenden Aussage einfach falsch. Weil out ist nicht gleich tot. danke ;)


      Dann widerlege die These. Ich stelle auch die These auf, dass Gimmicks nicht "out" sind. Ganz einfach weil wenn ein neuer Charakter in diese Liga kommt und er nichts weiter ist, als ein Fighter, ein Wrestler, ist er sterbenslangweilig und hat keinerlei Impact. Den muss man sich erst erarbeiten, den Charakter dann erst formen, während ein Charakter mit einem "Gimmick" sich sofort von der Masse absetzt.

      In meinen Augen sind Gimmicks weder tot noch out, ganz im Gegenteil.
    • Robert Barker schrieb:

      Das kam wohl falsch rüber. Ich habe meinen Schlächter extra auf eine Stufe mit Indianern, Clowns und Flauschis gestellt, weil es natürlich alles Gimmicks sind. Aber es sind auch alles Gimmicks, die in der Realität basieren. Es gibt sowohl Indianer, als auch Clowns, als auch gewaltbereite Arschlöcher oder Kerle in pinken Leggins. Also rein vom Prinzip kann jeder dieser Charaktere funktionieren.
      Einen Vampir, Werwolf, Unsterblichen kann ich heutzutage nicht mehr ernstnehmen. Wo die Grenze bei mir beginnt, kann ich nicht genau sagen. Solange man es interessant schreibt, blicke ich halt über vieles Hinweg. Mal auf NEON bezogen:

      Es gab die Szene in der NEON eine Holzkiste im Lockerroom öffnete und haufenweise Tiere herauskamen, inklusive Lama. Das war natürlich unrealistisch, aber daran habe ich mich in dem Moment nicht gestört.
      Als NEON beim Rumble allerdings mit Chinese-NEON fusioniert ist, fand ich das zu unrealistisch und empfand es als unpassend.

      Und ja, einen Charakter, der die Promotion terrorisiert halte ich für realistischer, als einen Vampir. Denn eines davon kann existieren und das andere ganz einfach nicht.

      Zusammenfassung meiner Meinung:
      • Gimmicks sind definitiv nicht tot und mMn auch nicht komplett out.
      • Indianaer können genauso gute Gimmicks sein, wie Schlächter oder Pure-Wrestler.
      • Kann jemand gut schreiben, kann er auch sehr spezielle Gimmicks schreiben und damit Erfolg haben.
      • Übernatürliche (sprich fliegende, unsterbliche, sonstwas) Gimmicks halte ich für nicht mehr zeitgemäß.


      Diesen Post finde ich interessant, da er doch den schmalen Grat, auf dem wir uns alle bewegen, ganz gut einfängt.

      Letztendlich denke ich - ähnlich wie Robert Barker - dass jeder Charakter auf eine Art ein Gimmick spielt. Und wenn das Gimmick "The guy from next door" ist, so ist es doch ein Gimmick, welches auf Normalität beruht.

      Nicht ganz teilen kann und mag ich die Meinung bezüglich übernatürlicher Gimmicks. Ich glaube, sie sind im realen sowie im Fantasy Wrestling das herausfordernste Gimmick überhaupt, da ein kleiner Moment reicht, um sie in Kitsch abgleiten zu lassen. Der Weg aus diesem Sumpf ist meist nicht zu bewerkstelligen ohne einen Ligenwechsel oder ein sehr markantes Umstellen des Auftretens beim eigenen Charakter.
      Übernatürliche Gimmicks leben vom Subtilen und der Fantasie, ein Effekt der schwer beim Betrachter ausgelöst werden kann, da es eine extrem feine Linie zwischen Übertrieben und im richtigen Maß gibt. Einen fliegenden Charakter empfinde ich als übertrieben. Einen Charakter der durch das nötige Maß an Einschüchterung oder Beeinflussung andere Charaktere das glauben lassen kann, was er ihnen "offenbaren" möchte, finde ich wiederum sehr interessant. Aber - und das ist die Crux - der Pfad auf dem man hier balanciert ist kein gespanntes Seil oder Slackline, sondern eine Rasierklinge. Und die kleinste Nuance in die falsche Richtung kann das Gimmick schwer verletzen.

      Kleine Ergänzung:
      Das Thema "Vampirismus" finde ich auch ganz interessant. Handelt es sich bei dem Gimmick wirklich um einen leibhaftigen Vampir (wohl eher übertrieben) oder einem tatsächlichem Menschen, der dem Vampirismus verfallen ist und so sehr daran glaubt, dass er seine körpereigenen Kräfte aktivieren kann aufgrund des unerschütterlichen Glaubens daran. Es ist nachweislich bekannt, dass ein menschliches Individuum nur effektiv maximal 15-20% seines Gehirns und seiner Körperkraft nutzen und fokussieren kann. In Extremsituationen oder durch eisernes Willenstraining ist es möglich, die Grenzen kurzzeitig zu überschreiten. Ähnlich könnte man es mit diesen Gimmicks halten. Vom Darstellerischen gibt man immer wieder Zeichen, die eindeutig erkennen lassen, dass wir es nicht mit einem waschechten Vampir zu tun haben, der Charakter selbst lebt diesen Glauben seinerseits dennoch voll aus.
      Ich erkenne da nur marginale Unterschiede zu einem Schlächter, einem Terroristen, einem Öko-Krieger, einem Indianer, Bauarbeiter und was es nicht alles gibt und geben kann.

      Gruß
      TNK

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TNK ()

    • TNK schrieb:


      Ich erkenne da nur marginale Unterschiede zu einem Schlächter, einem Terroristen, einem Öko-Krieger, einem Indianer, Bauarbeiter und was es nicht alles gibt und geben kann.

      Gruß
      TNK


      Ich werfe mal in den Raum, wenn ich es richtig im Kopf habe, ist Eleven nicht nur ein Terrorist. Er ist ein bekannter Terrorist, der wegen eines Verfahrensfehlers nicht im Knast sitzt. Bin Laden mag diesen Plot ;)

      Das wäre schon unrealistisch und konstruiert. Möglich ist es vielleicht, die Realität bring Terroristen aber um, damit genau sowas nicht passiert.

      Eleven ist aber noch nicht fertig mit dem Realismus, nein. Der gute kommt aus den USA, ist bekannter Terrorist, nicht im Knast weil die Amis doof sind und jetzt ist er in Deutschland und darf sogar hier arbeiten... Edward Snowden mag diesen Plot. Snowden, der uns geholfen hat, bekommt von der BRD kein Asyl, Eleven hingegen sogar eine Arbeitserlaubnis? Die muss er haben, weil er im TV-Auftritt und das sein Job ist.

      Ich glaube also "Ich bin ein Vampir" ist keine Behauptung die seltsamer ist als diese Geschichte. Hauptsache ist doch, der Autor gibt sich Mühe mir wenigstens halbwegs zu erklären wie es dazu kommen konnte. Mir ist jedenfalls ein Eleven, der halt schon auf der unrealen Seite der Macht steht, 1000 mal lieber, als ein Osama bin Laden in der PCWA. Für mich bleibt Eleven der perfekte Gegenspieler für Batman oder Jason Bourne... nicht für die echte CIA.

      @Chris

      Es ist realistisch aus Japan in einer Kiste verschickt zu werden? Es soll unrealistisch sein, weil es 100% ein TV-Charakter ist. Klaus mag es zwar nicht, ich werde es aber weiter so handhaben, dass alles geht, was man mit TV Technik hinbekommt. Auch den absorbierten Chinesen kann ich dir, realistisch, gerne erklären. Ohne Mist, die Erklärung ist fast gut genug um On-Gimmick benutzt zu werden. ;)
      Alle Katzen brauchen Liebe
    • Dann will ich mich mal kurz in die Diskussion einklinken, als eben jemand, der tatsächlich ein spezielles Gimmick spielt - und wie man bald sehen wird, sogar spezieller als man zunächst glaubt.

      Ich selbst habe Wrestling in den frühen 90ern kennengelernt. Für mich waren Leute wie "The Undertaker", "Yokozuna", "Razor Ramon", "Tatanka" oder "Ted DiBiase" oder der "Macho Man" oder der "Ultimate Warrior" (oder oder oder) Wrestling. Und im Grunde sind sie das bis heute für mich. Das geht sogar so weit, dass ich Wrestling nun schon seit Jahren nicht mehr wirklich verfolge, weil mich die 08/15 Badehosen-Wrestler einfach nur anöden. Der Realismus hat (für mich) auch die Langeweile in das Wrestling gebracht. Schauen wir doch mal in die legendärsten Zeiten der WWE. Da wären die 80er/90er mit ihren Comiclastigen Charakteren ... oder die Attitude Era, die mit Geschichten wie der Ministry of Darkness aufwartete und Charaktere wie Kane hervorbrachte. All diese Geschichten, egal aus welcher legendären Ära, wären mit Badehosen-Wrestlern nicht möglich gewesen und erinnern würde sich daran heute niemand mehr.

      Hans Müller, der verdammt gute Techniker, findet das Verhalten von Franz Meier, dem bösartigen Powerhouse, doof und deshalb fordert er ihn zum Duell. Das führt dazu, dass Franz Meier öfter mal in Matches von Hans Müller eingreift. Was wiederum dazu führt, dass Hans Müllerr auch schon einmal in Matches von Franz Meier eingreift. Und am Ende - meistens zum nächsten PPV hin - treffen die beiden dann aufeinander und der Sieger ist der Sieger. Danach lassen sich die beiden in Frieden. Oder alles wiederholt sich nochmal bis zum nächsten PPV.


      Das ist das, was ein Old School Wrestling Fan wie ich, von den heutigen Storylines mitnimmt. Sollte da nicht gerade im Fantasy Wrestling Bereich die Chance ergriffen werden, und all das gemacht werden, was man heute im realen Wrestling nicht mehr sieht?
      Ein Wrestler der sich in Luft auflöst? Scheinbar durch Wände geht? Vampirismus? All sowas mag nicht realitätsnah sein - aber es ist mit Sicherheit (!) nicht weniger ernstzunehmen. All das gab es im realen Wrestling schon (und vieles davon ist nicht einmal so extrem lange her) und Wrestling - zumindest das Wrestling Entertainment, dass die meisten wohl zum Wrestling gebracht hat - ist im Grunde nichts anderes, als eine gute Geschichte. Eine Daily Soap mit prügelnden Leuten. Und es gibt sowohl gute realitätsnahe Storys als auch verdammt gute Horror/Fantasy/Whatever-Storys. Und die Geschichten, die beides verbinden, sind sogar im Moment mit die erfolgreichsten im Buch-Geschäft.

      Mit anderen Worten: Gimmicks sind nicht tot. Out sind sie im Real Life wohl leider. Im Fantasy Wrestling sollten sie es nicht sein. Wichtig wäre mir als Spieler - und das sage ich jetzt, ohne irgendjemanden aus der PCWA zu kennen und deshalb (ganz wichtig) werfe ich hier auch niemandem etwas vor (!) - dass man als Gimmick-Spieler (ich nenne es einfach mal so) genauso fair behandelt wird, wie jemand, der einen Badehosen-Wrestler spielt, auch wenn die Bewerter eventuell gar nichts mit dem Gimmick an sich anfangen können. Wenn ichs mir genau überlege: GERADE dann, sollte man als Gimmick-Spieler genauso fair behandelt werden.

      "Vampirismus ist zwar nicht mein Ding, aber dieses Roleplay ist einfach verdammt gut geschrieben ... also schlägt es in meinen Augen das Roleplay von Badehosen-Wrestler XYZ, obwohl ich den viel cooler finde."

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Karl Lauer ()

    • @Chris
      Es ist realistisch aus Japan in einer Kiste verschickt zu werden? Es soll unrealistisch sein, weil es 100% ein TV-Charakter ist. Klaus mag es zwar nicht, ich werde es aber weiter so handhaben, dass alles geht, was man mit TV Technik hinbekommt. Auch den absorbierten Chinesen kann ich dir, realistisch, gerne erklären. Ohne Mist, die Erklärung ist fast gut genug um On-Gimmick benutzt zu werden. ;)

      Nein realistisch ist es nicht. Genau das meinte ich. Ich habe für mich selber keine klare Linie, wo ich Realismus wichtig finde und wo ich drüber hinwegsehe.
      Als ich vorhin drüber nachgedacht habe, hatte ich aber auch so etwas ähnliches im Kopf wie du. Die Kiste Backstage kann man sich als Prop erklären, und der ganze Kram wurde halt durch ne Falltür, oder tolle Schnitttechnik ( ;) ) so hingezaubert. Aber wie du mir erklären willst, wie zwei Menschen vor laufender Kamera, live, mittem im Ring fusioniert sind, will ich sehen :D Also bitte in einen Skit einbauen :D Da kann ich mir aktuell noch nichts Sinnvolles zusammenreimen.

      Da sehe ich übrigens noch einen Unterschied. Die Szene mit NEON, Breads und der Kiste war Comedy. Darüber durfte man Witze machen. Spielt man etwas Übernatürliches und will, dass das Geschehene ernst genommen wird, wird es schon schwieriger.
      Ich sehe außerdem einen Unterschied zwischen jemanden, der sich für einen Vampir hält und jemanden, der ein Vampir ist. Derjenige, der denkt, dass er ein Vampir ist, soll soviel Blut trinken, wie er runterkriegt. Jemand der Vampir ist, soll bitte aufwachen und feststellen, dass wir hier nicht Twilight schreiben.

      Fairness erwarte ich ebenfalls von jedem Bewerter und ich würde davon ausgehen, dass man sie auch bekommt. Ich sag es gerne noch zum dröfzehnten Mal: Qualität muss sich durchsetzen.
    • Blackheart schrieb:

      Die Diskussion ist mir zu allgemein. Sprechen wir hier über Gimmicks im allgemeinen oder sprechen wir über "spezielle" Gimmicks, sowas wie z. B. Papa Shango? Ich denke es ging im Podcast eher um zweiteres.

      Ja, ich denke, da liegt das Missverständnis, wie Grizz schon ganz am Anfang geschrieben hat. Für mich ging es im Podcast jedenfalls ebenfalls nur um eine spezielle Art der Gimmicks.

      SasukeUchiha schrieb:

      Eleven ist aber genau so abwegig als Wrestler wie Papa Shango. Beide sind viel zu bizarre Personen als das sie Profiringer werden würden, wenn sie wirklich so wären, wie ihr Gimmick behauptet. Aber Vodoo ist eine Religion und nicht unrealistisch.

      Jetzt willst du aber auch einfach auf Prinzip hin Kontra geben :p Shango hat seine Gegner mit Flüchen belegt, die auch tatsächlich funktioniert und seine Gegner krank gemacht haben und mit seiner 'Magie' in Flammen gesetzt hat.
      Natürlich kann dein Charakter Voodoo praktizieren, aber das darf genauso wenig funktionieren, wie dein christlicher Charakter drei Tage nach seinem Tod wieder auferstehen dürfte. Denn Magie hat in der Realität in der wir IMO schreiben mMn nichts zu suchen.

      Das ein Verbrecher wieder freigelassen wird, wegen irgendeinem Rechtsfehler ist deutlich realistischer in dieser Welt ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Robert Barker ()

    • Vielleicht hat sich 11 das ja auch alles nur eingebildet ;) - aber IMO könnte ein anderer Wrestler ihn ja darauf mal ansprechen. Das gleiche würde wohl bei den Vodoo-Flüchen passieren, wenn das Opfer nicht mitspielt und sagt: "Hey, hat nicht geklappt, du Doof." Das wird dann über kurz oder lang nicht mehr ernst genommen.

      Zum Thema: Ich denke FW unterscheidet sich in sofern vom echten Wrestling, da hier die Chars generell etwas vielschichtiger sind. Dadurch, dass wesentlich mehr Zeit investiert wird, um die Gimmicks zu erläutern und ihr Handeln zu beschreiben, haben FWler im Gegensatz zu echten Wrestlern einen großen Vorteil.
      Den Badehosen-Wrestler gibt es hier nämlich nicht, sondern jeder hat ja die Zeit und Möglichkeit den Leser hinter die Facetten schauen zu lassen.
      Der Effekt, dass "echte" Gimmicks im echten Wrestling besser auffallen und eher im Gedächtnis bleiben, ist aus gleichem Grund IMO nicht auf das FW zu übertragen. Es kommt hier halt wirklich drauf an, wie mans und was man daraus macht.

      Schwierigkeiten habe ich auch damit, wenn es unrealistisch in dem Sinne wird, dass bspw. wie Kane damals, jemand einen Blitz aus seinem Finger schießen würde. Wenn nicht auch Jona Vark ihre Finger im Spiel hätte oder er mit der PCWA-Technikcrew einen Trinken war. Sprich, wenn jemand wirklich Blitze aus seinen Fingern schießen könnte, fliegen könnte, sich in Luft auflösen... fände ich das extrem albern (außer im Bereich der Comedy, da geht mit Unter etwas mehr).