Dynamite #07 [S01E07]

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    • Dynamite #07 [S01E07]



      Ausgabe #7
      am 24.04.2014
      Live aus dem Phoenix Centre Gymnasium



      Zu Beginn der siebten Ausgabe von Dynamite erklangen die bekannten Stammestrommeln und der Indianer Sunukkuhkau kam zu gemischten Reaktionen und gemeinsam mit seiner Begleiterin Sokanon zum Ring. In der letzten Show verlor der Algonkin sein Viertelfinal-Match im BWH Title-Turnier knapp gegen Caleb Yuma, allerdings konnte der Social Media Superstar das Match erst gewinnen, nachdem die Ring Assassins eingriffen.

      Im Ring angekommen ließ sich Sokanon ein Mikrofon geben und erklärte, dass die Stimme ihres Bruders nicht erklingen werde. Es sei noch nicht die richtige Zeit die Geschichte dahinter zu ergründen, aber er werde nicht sprechen. Dies brachte dem Geschwisterpaar einige Buhrufe ein, allerdings kam Sokanon umgehend auf den Main Event der letzten Show zu sprechen. Ihr Bruder habe kein Problem damit, zu Verlieren. Yuma sei ein ordentlicher Kämpfer und es sei keine Schande gegen ihn zu verlieren, doch sie werden das Gefühl nicht los, dass er damit mehr zu tun hat, als er es selbst je zugeben würde. Sunukkuhkau sei kein Mann, der nach einem Rückkampf betteln würde, doch sollten sich die Wege von ihm und Caleb Yuma noch einmal kreuzen, dann werde der Algonkin keine Gnade zeigen. Gleiches würde für die Ring Assassins gelten… und sowohl Noah, als auch Connor Rogue und Sean Ashfield auf den Plan. Noah erwiderte, dass der Indianer gar nicht warten müsste, bis seine zwei Schützlinge zufällig in sein Blickfeld laufen würden. Sie wären hier und sie wären durchaus interessiert, die Sache hier und jetzt abzuschließen. Er sei heute gnädig und deswegen dürfe sich der Indianer gerne einen von Beiden aussuchen um sofort einen Kampf zu bestreiten, doch Sunukkuhkau hielt als Antwort nur zwei Finger in die Luft. Er wollte beide.


      Handicap Match

      In der Tat wurde das Match von einem Ringrichter auch angeläutet, als die Ring Assassins den Ring betraten. Sokanon blickte fokussiert drein, versuchte gar nicht ihren Bruder aufzuhalten. Tatsächlich befanden sich Rogue und Ashfield gleichzeitig im Ring und griffen Sunukkuhkau an, der allerdings Rogue mit einer Clothesline auf die Matte schickte und Ashfield in hohem Bogen aus dem Ring warf und sich damit wohl für den nächsten Brawlin’ Rumble empfehlen wollte. Rogue kam wieder auf die Beine, rannte aber in einen Big Boot des Kanadiers hinein, der seinen Gegner anschließend in die Ringecke schleppte und ihn da mit Knee Lifts wieder zusetzte. Ashfield sprintete wieder in den Ring und sprang in die Kniekehle des Gegners. Sunukkuhkau konnte sich an den Ringseilen festhalten, doch setzte Ashfield seine Attacke fort und trat immer wieder auf das linke Bein des Indianers ein und brachte ihn so schlussendlich doch auf die Matte. Ashfield nahm das Bein in einen schmerzhaften Leglock und überdehnte das Knie hierbei, während Rogue vom zweiten Seil mit einem Elbow Drop auf den Indianer sprang und ihn nach erfolgreicher Landung mit Faustschlägen bearbeitete.
      Irgendwie schaffte es Sunukkuhkau allerdings, sich mit Fußtritten zu befreien und dann drückte er Rogue den Daumen ins Auge. Kampflos wollte er nicht aufgeben und zog sich an den Seilen wieder auf die Beine. Rogue griff er am Hals und drängte ihn durch den Ring. Ashfield bließ wieder zur Attacke, kostete allerdings den Ellbogen des Algonkins, der dann Rogue zu einem Chokeslam hochnahm. Aber ein wenig gab das Bein des Indianers nach und Rogue war noch zu frisch und befreite sich mit gezielten Faustschlägen. Ein heftiger Tritt in den Magen, Sunukkuhkau krümmte sich und Rogue rammte ihm das Knie gegen den Schädel. Schwer getroffen ging Sunukkuhkau zu Boden während Sokanon den Blick fest auf die Situation hielt. Nicht voller Sorge, nicht angsterfüllt… analysierend.
      Noah hingegen feuerte seine Schützlinge an und befahl Ihnen, hier nachzusetzen. Ashfield und Rogue packten Sunukkuhkau und hoben ihn zum T-Gimmick hoch. Unter großer Kraftanstrengung zogen sie den Move auch durch und Ashfield pinnte den Indianer zum Sieg.
      Sieger: Ring Assassins (Connor Rogue & Sean Ashfield)
      (Wertung: **), 6:13 Minuten)

      Nun könnte man eigentlich Respekt vor Sunukkuhkau haben, dass er sich dieser aussichtslosen Situation gestellt, sie sogar gefordert hatte und sich wacker geschlagen hatte. Nicht so allerdings Noah und seine Schützlinge, denn Ashfield und Rogue attackierten den Algonkin ohne Unterbrechung sofort wieder. Unter Jubelrufen der Fans stürmte dann allerdings Jacob Kwabena mit einem Stuhl bewaffnet zum Ring. Dies war Grund genug für die Assassins, den Ring zu verlassen, wobei Noah allerdings diabolisch grinste. Jeder wusste, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen war.



      Skit-Ception. Bei Vendetta 101 (hier als Wiederholung anschaubar) wurde eine Szene gezeigt, die bei Dynamite #06 lief - aber nicht zu sehen war. Allerdings bei Vendetta 101. Passiert ist dort Folgendes: Der Sheriff der PCWA, Wiley Cuts, hielt eine Rede an den Großteil des Rosters der BWH. Am Ende seiner motivierenden Rede traf Cuts auf Kenneth Hewitt, der sich deutlich als Platzhirsch präsentierte und Cuts die Meinung geigte. Am Ende forderte Marc Stevens die Beiden zu einem Singles Match bei Dynamite heraus und beide akzeptierten. In einem Interview stellte sich Kenneth Hewitt dann Stacy Kaiser und machte deutlich, dass er keine Lust auf ein Frage-Antwort-Spielchen hatte, nahm der Interviewerin nach der ersten Frage, wie er sich fühle, das Mikrofon aus der Hand und schubste sie aus dem Bild. Er fühle sich großartig. Ausgeruht. Zu ausgeruht und damit doch nicht mehr so großartig schließlich müsse er hier herumsitzen und abwarten, während die anderen Arschgeigen sich durch das Turnier quälen würden, obwohl schon längst feststand, dass er es gewinnen würde. Aber er freue sich sehr darüber, dass Wiley Cuts sich angemeldet habe, denn nun würde der Predator auf mehreren Hochzeiten tanzen. Da bei Dynamite #08 das Erste und bei Dynamite #09 das zweite Halbfinale anstehen würde, habe er bei dieser Ausgabe nichts zu tun und so könne Cuts seinen wertlosen Körper gerne ins Gymnasium schleppen, um sich seine Abreibung abzuholen. Und er kann gerne seine PCWA-Freunde wie Breads mitbringen, für den hätte Hewitt auch noch einen Dragon Sleeper übrig. Hewitt starrte in die Kamera, ließ das Mikrofon fallen und verschwand.



      An anderer Stelle war Aleks G. zu sehen. Er schien aufgebracht, fragte Jack Mitchell, der zufällig herumstand, ob er IHN gesehen habe. Mitchell verstand kein Wort. Dann traf Aleks auf AxeMan und Axehammer, die aber nur ihre langen Mähnen im Kreis schwangen. Aleks überlegte kurz, ob er die Dark Forces unterbrechen sollte, entschied sich allerdings dagegen. Ernesto und Edouardo Magnifico kreuzten den Weg des Berliners und diesmal drückte er sich detaillierter aus, er war auf der Suche nach Bob Mile, den er seit der letzten Show nicht mehr gesehen hatte. Doch auch die Magnificos waren keine Hilfe („¿Qué?“) und so musste Aleks weitersuchen. Was war mit Mile passiert?



      An anderer Stelle im Backstage Bereich sah man Anton Sokolov, der dabei zuschaute, wie ein paar Mitarbeiter einen Flügel in die rechte Position brachten. Sokolov fühlte sich nicht wohl, wenn er das Instrument seiner Gefühlswelt in seiner nächsten Nähe hatte. Neugierig gesellte sich Başar Parlak hinzu, der kurz überlegte, ob er Sokolov ansprechend sollte, der allerdings sein Sakko glättete und sich dann an den Flügel setzte. Er fing sofort an zu spielen... eine schöne Melodie. Eine Melodie, die auch noch andere Personen anlockte. Mehr Mitarbeiter, mehr Wrestler. Unter anderem den merkwürdigen Spectre, der sich im Hintergrund anschlich. Auch die PCWA-Wrestlerin Jiao Chengzho, eine junge Chinesin, die bei Vendetta 101 erstmals gesehen wurde und nun scheinbar den Heroes einen Besuch abstattete. Doch das Stück wurde mittendrin jäh unterbrochen, da die Klappe über der Klaviatur mit einem lauten Knall zuklappte und Sokolov laut aufschrie. Schuld daran war Mr. Charles Maxwell, der Sokolov auch noch böse anfunkelte. Die anderen Personen, die anwesend waren, waren viel zu perplex um hier irgendwie zu reagieren, doch Maxwell sagte einfach nur, dass er sich bei diesem Krach nicht konzentrieren könne. Er habe heute ein wichtiges Match, er wisse nicht gegen wen und er wolle diese Musik hier nicht hören. Das wäre keine Klassik, es wäre Müll. So wieder jeder hier Müll wäre. Und dann verschwand der britische Gentleman schon wieder, während Parlak ihm wütend hinterherschaute und Sokolov aufmunternd auf die Schultern klopfte. Der hielt sich die schmerzenden Finger und verstand überhaupt nicht, was das sollte.



      Tag Team Match

      Zwei Teams, die sich aus gemeinsamen Zeiten bei Berlin Championship Wrestling noch in- und auswendig kannten. Zwei Brüderpaare. Und einem von den Beiden sah man das auch an - denn die Spanier könnten auch fast Zwillinge sein, während Andrey und Donovan sich so ähnlich sehen, wie Neil Patrick Harris und Wayne Brady. Nur dass die Greys dieses „Gimmick“ schon hatten, bevor Harris und Brady als Barney und James Stinson bekannt wurden. Donovan und Edouardo starteten das Duell und lieferten sich astreines Chain Wrestling. Am Ende schwang sich der Spanier um den dunkelhäutigen Grey und warf ihn mit einer Headscissor durch die Seile aus dem Ring. Andrey und Donovan berieten sich hier einen Augenblick, doch Los Magnificos segelten bereits mit Luftrollen über die Seile nach draußen, erwischten die Gegner und konnten sich ein „¡Olé!“ nicht verkneifen.
      Zurück im Ring versuchte Edouardo dann Donovan zu pinnen, doch der befreite sich, konnte sich schnell die Oberhand holen und Andrey ins Match wechseln. Allerdings konterte Edouardo ihn mit einem Arm Drag aus und wechselte Ernesto Magnifico ins Rennen, der vom Seil einen Axehandle auf den Arm des Gegners sprang, während sein Bruder ihn noch im Haltegriff hatte. Ernesto setzte den Armbar fort, allerdings befreite sich Andrey mit Ellbogentreffern und schickte den Spanier mit einem Enzuigiri auf die Matte.
      Beide wechselten fast zeitgleich und es folgte eine Sequenz purer Geschwindigkeit. Spinning Wheel Kick, Flying Crossbody, Dropkick als Springboard-Aktion aus dem Seil heraus. Donovan Grey und Edouardo Magnifico schenkten sich rein gar nichts. Mit einem Powerbomb-Ansatz wollte Donovan ein wenig Kraft ins Match bringen, doch Edouardo konterte zu einer Huracánrana und pinnte die dunklere Hälfte von Grey Photography damit fast. Donovan befreite sich aber und das Match ging unter „This is Awesome“-Rufen der Fans weiter.
      Edouardo sprang einen weiteren Crossbody vom Seil, allerdings fing Donovan seinen Gegner mit einem harten Superkick ab. Benommen lag Edouardo auf der Matte und musste sich das Cover gefallen lassen, welches allerdings von Ernesto unterbrochen wurde. Andrey griff danach erst selbst ein und schickte den Magnifico mit einer Clothesline aus dem Ring. Donovan griff derweil nach dem Kopf seines Gegners, doch der rollte ihn per Inside Cradle ein. Uno… Dos… Él fue capaz de liberarse.
      Die Fans waren aus dem Häuschen und sahen dabei zu, wie Donovan Grey sich mit überraschtem Gesichtsausdruck wieder aufsetzte, während sich Edouardo noch benommen durch den Ring robbte. Er griff den Magnifico um die Hüfte, wollte einen German Suplex zeigen, doch der Spanier kam auf die Füße und riss den Grey mit einem Backstabber auf die eigenen Knie. Somit war das Match wieder völlig offen. Edouardo versuchte nicht einmal, seinen Gegner zu pinnen, sondern suchte sofort den Wechsel mit Ernesto, der allerdings noch am Mattenrand herumhing. Die Clothesline von Andrey Grey, der selbst zum Wechseln bereitstand, hatte ihn ordentlich durchgeschüttelt. Die Greys wechselten, dann gelang es auch Edouardo und Ernesto stürmte in den Ring, wurde aber von Donovan in die Luft gestemmt und Andrey fing ihn mit einem Sitdown Face Slam ab. FLASH PHOTOGRAPHY. Das Cover war hiernach nur noch Formsache.
      Sieger: Grey Photography (Andrey & Donovan Grey)
      (****, 14:49 Min.)

      Die Fans applaudierten beiden Teams und skandierten erneut „This was Awesome“. Es gab Handshakes zwischen allen Beteiligten und jeder hoffte, dass sich diese eingespielten Teams in der Vergabe der BWH Tag Team Titles wieder begegnen würden.



      Im Backstage Bereich wurde Sunukkuhkau von einem Arzt durchgecheckt und sah deutlich mitgenommen aus. Seine Schwester Sokanon war bei ihm und auch Jacob Kwabena überwachte, ob es dem Indianer gut ging. Dieser hatte sich die ersten Wochen in Berlin sicher auch anders vorgestellt und Kwabena, wie Sunukkuhkau mit einem PCWA-Vertrag ausgestattet, entschuldigte sich beim Algonkin, dass er durch Caleb Yuma in diese Situation gekommen wäre. Niemand wusste, wo Caleb Yuma sei, aber nach der Attacke in der letzten Show musste er einfach irgendwas damit zu tun haben. Kwabena erinnerte den Indianer, dass man Yuma noch nie trauen konnte und man es jetzt erst recht nicht könne, denn er würde nun mit Noah O’Wellhubly unter einer Decke stecken. Und dieser hatte die PCWA bereits auf dem Gewissen.



      In einem Highlight-Video bekamen die Fans noch einmal die Szenen aus dem bisherigen Verlauf des BWH Title Tournaments zu sehen. Im ersten Match bei Dynamite #04 konnte sich der Predator Kenneth Hewitt gegen den Chef der Liga, den „German Patriotic Hero“ Marc Stevens durchsetzen. Nach einer überraschend deutlichen Dominanz beendete Hewitt den Kampf mit einem Dragon Sleeper. Stevens verlor das Bewusstsein und das Match.
      Bei Dynamite #05 feierte der „Free Man“ Stephon Buzzcock sein Debüt und nahm es mit dem „Wonderman“ Jacob Kwabena auf. Der Mann, der bereits in der GFCW und PCWA Niederlagen einstecken musste - zuletzt bei Vendetta 101 - verlor den Kampf nach einer Powerbomb in einen Double Knee Backbreaker. Dank seinem Laguna Beach zog auch Buzzcock in das Halbfinale des BWH Title Tournaments ein und würde hier nun auf Kenneth Hewitt treffen.
      Bereits angesprochen wurde der Sieg von Caleb Yuma über Sunukkuhkau, der zustande kam, nachdem Noah O’Wellhubly bei Dynamite #06 den Indianer ablenkte und die Ring Assassins ihn attackierten. Yuma bekam angeblich von dieser Attacke nichts mit und staubte den Sieg ab. Das Video endete dann mit einer AKTUELLEN Grafik des Turnierbaums.




      In der Tat wurde nun anschließend Caleb Yuma eingeblendet, der sich an einem Monitor im Backstage Bereich das Highlight Video ganz genau angeschaut hatte. Yuma sah die Attacke der Ring Assassins nicht zum ersten Mal und blickte daher nicht geschockt drein. Er wusste inzwischen, was passiert war und weigerte sich - wie man seinen Tweets entnehmen konnte - einen Kommentar dazu abzugeben.

      Als er sich umdrehte, sah er in ein Gesicht, welches er noch nie zuvor gesehen hatte. Zumindest nicht so nah. Kalter Atem strömte in sein Gesicht und ein Schauer lief über seinen Rücken, als er in die tiefschwarzen Augen der blassen, eingefallenen Gestalt starrte. Sie war so dünn, so hager. Konnte kein Kämpfer sein. Und doch umgab sie eine Aura, als hätte sie schon viele, tödliche Schlachten getragen.
      „Dichhh. Dich kenne ich nichhhht.“
      Ihr kratzende Stimme zischte zwischen den Lippen hervor, doch der Social Media Superstar fand seine Fassung wieder und antwortete, dass er die Gestalt auch nicht kannte, aber eine Vermutung hatte, wer sie war. Bevor Yuma nun allerdings einen Namen äußern konnte, rannte Aleks G. in die Szenerie und brüllte durch den Flur. Dies verschreckte die Gestalt, sie verzog das Gesicht und rannte davon. Flink, so flink, wie die knochigen Beine sie trugen. Aleks kam nicht hinterher und kam keuchend neben Yuma zum Stehen. Er fragte Yuma, was die Gestalt zu ihm gesagt hatte, ob er wüsste, wo Bob Mile sei. Doch Yuma schüttelte den Kopf, er hatte Mile nicht erwähnt. Er fragte Aleks, ob er wüsste, wer diese Gestalt sei, doch Aleks hatte mehrere Ideen, doch keine davon könnte zutreffen. Wir konnten also nur weiter spekulieren, während die Szene ausblendete.



      Es ertönte die barocke Musik von Mr. Charles Maxwell, der sich mit einer eindrucksvollen Siegesserie - hey, zwei Siege in drei Matches, wovon das Eine nicht einmal angeläutet wurde, sind schon okay - als absoluter Neuling für das BWH Title Tournament qualifizieren konnte. Er kam gekleidet in voller Montur, mit Monokel, Zylinder, fein gezwirbelten Moustache, weißen Handschuhen und dem feinsten, satinschwarzen Anzug, den man sich vorstellen konnte, langsam zum Ring gelaufen und widmete den Fans keinen Blick. Im Ring angekommen ließ er sich ein Mikrofon geben und verkündete, dass er genug habe. Er habe genug der Spielchen und wolle nun endlich wissen, wer sein Gegner sei. Er habe das gesamte Roster der Heroes durchforstet. Entweder hatten die Leute, die vielleicht ein wenig im Ring draufhätten, bereits ein Match gehabt oder sie wären nur Gesindel. Wie dieser Pianist, dem er die Grenzen aufgezeigt hätte oder der räudige Sohn eines Gastarbeiters, der ihm die Händchen gehalten hatte. Er glaubte auch nicht, dass man einen purpur gekleideten Maskenmann ins Rennen schicken würde. Er beschwerte sich außerdem schon präventiv, dass er seinen Gegner möglicherweise nicht kennen und sich demnach nicht auf ihn vorbereiten konnte. Er würde nicht mit dem nötigen Respekt behandelt werden, doch den werde er sich nun in den nächsten drei Kämpfen erarbeiten. Dann wird seiner Sammlung an wertvollen Edelmetallen mit einem sportlichen Erfolg gekrönt werden. Er wolle jetzt sofort wissen, wer sein Gegner sei, er sei bereit für seinen Kampf, er sei bereit für jeden… doch er war nicht bereit für die Musik, die nun ertönte.

      BWH Title Tournament - Quarter Final

      Die teuflische Kriegerin aus Tansania. Die einzige Wrestlerin bei den Berlin Wrestling Heroes mit gültigem Vertrag. Und nach zwei Shows der Videos feierte sie nun unter großem Raunen der Fans ihr aktives Debüt bei den Heroes… gegen einen Mann. Im BWH Title Tournament!
      Mister Maxwell brüllte den Referee an und vergaß dabei komplett seine Manieren, er weigerte sich diesen Kampf zu bestreiten, wollte überhaupt nichts damit zu tun haben. Mara Johari, die von den anwesenden Fans mit lauten Rufen begrüßt wurde und stumm in der Ecke stand, ihren Gegner böse anfunkelte, wartete auf das Zeichen, auf das Ertönen der Ringglocke. Das Match wurde dann auch angeläutet, Maxwell allerdings verließ den Ring, ließ nicht mit sich reden und ging unter Buhrufen die Rampe hoch. In keiner Welt würde er sich hier mit einer Frau duellieren. Dem Ringrichter war das allerdings auch egal und er begann, den Mann mit dem Moustache auszuzählen. Mara Johari wirkte unzufrieden und versuchte mit dem Ringrichter zu kommunizieren, was sich aufgrund mangelnder Deutsch- und Englischkenntnisse ein wenig schwierig gestaltete. Mr. Maxwell nutzte diese Gelegenheit, stürmte in den Ring, wollte Mara hinterrücks attackieren. Die allerdings wich aus, Charles federte mit der Front voraus in die Seile und zurück seine Gegnerin rollte ihn per School Boy ein. Die Fans waren schon aufgesprungen um den Upset zu feiern, doch Maxwell befreite sich in letzter Sekunde.
      Er stand wieder auf und zögerte. Sie war eine Frau. Doch Mara Johari zögerte nicht und setzte den Engländer mit einem Roundhouse Kick Schach. Der eiserne Wille des Gentleman ließ ihn wieder auf die Beine kommen, doch Johari, die sich diese Angelegenheit wahrscheinlich schwieriger vorgestellt hatte, lauterte und trat Mr. Charles Maxwell mit dem UHURU ins Reich der Träume. Schachmatt.
      Sieger: Mara Johari
      (*, 3:23 Min.)

      Die Fans standen auf den Stühlen. Sie hatten das Debüt des ersten weiblichen Wrestlers bei den BWH gesehen. Den Sieg der ersten Wrestlerin. Die erste Niederlage von Mr. Charles Maxwell, der sich benommen aus dem Ring rollte und schon dabei anfing, zu meckern. Die Sache hatte ein Nachspiel. Er würde mit Marc Stevens reden, mit Jona Vark, vielleicht vor das Arbeitsgericht ziehen. Dies konnte sich der Gentleman absolut nicht gefallen lassen.

      Mara Johari war dies egal. Sie hatte endlich ihren ersten Kampf bestritten. Wobei dieser Kampf so ausgeglichen war, wie ein Duell zwischen einem Löwen und einem scheuen Reh in einem 10-Quadratmeter-Raum ohne Türen und Fenster. Mara Johari war ein Hero. Ein Berlin Wrestling Hero. Und sie stand im Halbfinale des BWH Title Tournaments.