Inspiriert von den Beiträgen eines Users hier im Forum halte ich es für wichtig, dass dieses Thema weiterhin diskutiert wird. Eine der Aussagen die dabei gefallen ist, ist:
Eine andere:
Ich würde nun gerne diese Aussagen dekonstruieren um die dahintersteckenden Vorurteile zu entlarven, die sich nicht mit der Realität decken.
Es stimmt, dass in der polizeileichen Kriminalstatistik der Anteil an nichtdeutschen Tatverdächtigen bei 25% liegt, also ein Viertel stellt. Daraus lässt sich aber keine pauschale Aussage über die ausländische Bevölkerung in Deutschland treffen, weil diese Zahlen Kontext benötigen um richtig verstanden zu werden. Einerseits muss bedacht werden, dass nichtdeutsche Tatverdächtige sämtliche Ausländer inkludiert, auch die, die nicht in Deutschland wohnhaft sind. Wenn also ein Tourist im Urlaub in Deutschland was stiehlt oder ein Drogenschmuggler bei der Durchreise hierzulande erwischt wird, fließt das genauso in die Statistik ein, wie ein mögliches Verbrechen eines Ausländers der hier jahrelang wohnhaft ist. Andererseits sind einige der dort vermerkten Strafbestände sehr spezifisch auf nicht in Deutschland legal wohnhafte Ausländer, zum Beispiel Verstöße gegen das Asylgesetz, die fast ein Fünftel der Tatverdächtigen betreffen. Deswegen ist es schwer, nur anhand der dort präsentierten Zahlen eine allgemeingültige Aussage zur Ausländerkriminalität in Deutschland zu treffen, weil ein signifikanter Teil der Strafbestände nicht klar der landesinneren Ausländerpopulation zugewiesen werden kann.
Weiterhin entspricht das ständige Hervorheben der türkischen Bevölkerungsgruppe ebenfalls nicht der Realität. Absolut betrachtet stimmt es, dass es mehr türkische Tatverdächtige gibt als aus irgendeiner anderen Bevölkerungsgruppe. Das ist aber auch selbstverständlich, stellen Türken doch die mit Abstand größte Ausländergruppe in Deutschland. Das ist ungefähr so, wie zu sagen, dass mehr Deutsche Straftaten begehen als Türken -> es gibt mehr Deutsche als Türken in Deutschland, deswegen ist das offensichtlich. Geht man aber weg von der absoluten Betrachtung und stellt die Anzahl der Tatverdächtigen in Relation mit der Gesamtpopulation aus den unterschiedlichen Nationalitäten, stellt man fest, dass der Anteil an Tatverdächtigen in der türkischen Population unter dem Durchschnitt für die Gesamtheit der ausländischen Tatverdächtigen liegt. Der Durchschnitt (6,9 Million Ausländer in Deutschland, 0,5 Millionen Tatverdächtige) liegt bei ungefähr 7,2%, in der türkischen Population (1,6 Millionen Türken, 0,09 Millionen Tatverdächtige) ist der Anteil hingegen mit ungefähr 5,6% weit geringer. (Die Quellen für die Daten zur Staatsangehörigkeit ist das statistische Bundesamt)
Kommen wir also zum Hauptvorurteil, dem, dass in Deutschland wohnhafte Ausländer tendenziell krimineller sind als Deutsche. Hierzu ist die Studie von Dr. Rainer Geißler, Soziologie-Professor an der Universität Siegen, aus dem Jahr 2008 interessant, in der er belegt, dass Arbeitsmigranten hierzulande nicht nur mindestens genauso gesetzestreu sind wie Deutsche sondern – aufgeschlüsselt nach der sozialen Lage – normalerweise mehr Gesetzestreue zeigen als Deutsche in einer vergleichbaren sozialen Lage. Allerdings ist diese Schichtverteilung ziemlich ungleich: proportional zur jeweiligen Gesamtmenge betrachtet gibt es weit mehr Ausländer ohne Bildungsabschluss oder mit Hauptschulabschluss, genauso wie es auch eine große Schere bei den Einkommensverhältnissen besteht. (Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)
Womit wir schließlich zum wahren Problem kommen: Kriminalität, insbesondere Gewaltdelikte, Diebstahl und ähnliches, ist fest verbunden mit der sozialen Sicht. Personen aus sozial tieferen Schichten, sprich weniger Bildung und weniger Geld, sind bei solchen Straftaten überproportional vertreten und das unabhängig von Nationalität oder Herkunft. Eine Profilierung einer Bevölkerungsgruppe, wie vom einseits erwähnten User vorgenommen, anhand von Strafraten und Kriminalitätsraten ergibt in diesem Kontext keinen Sinn. da die Herkunft eine stark untergeodnete Rolle spielt. Noch schlimmer: sie ist tendenziell rassistisch und bietet, anders als von vielen rechten Parteien angepriesen, keine Lösung für das Problem an, sondern lenkt davon ab.
"Aber der springende Punkt bei dieser Kriminalität Geschichte ist doch der dass Ausländer (vor allem Türken) gewaltbereit sind"
Eine andere:
In der Deutschen Kriminalstatistik steht ganz eindeutig drin (wer lesen kann) dass Ausländer (Besonders Türken) überproportional beteiligt sind an Straftaten.
Ich würde nun gerne diese Aussagen dekonstruieren um die dahintersteckenden Vorurteile zu entlarven, die sich nicht mit der Realität decken.
Es stimmt, dass in der polizeileichen Kriminalstatistik der Anteil an nichtdeutschen Tatverdächtigen bei 25% liegt, also ein Viertel stellt. Daraus lässt sich aber keine pauschale Aussage über die ausländische Bevölkerung in Deutschland treffen, weil diese Zahlen Kontext benötigen um richtig verstanden zu werden. Einerseits muss bedacht werden, dass nichtdeutsche Tatverdächtige sämtliche Ausländer inkludiert, auch die, die nicht in Deutschland wohnhaft sind. Wenn also ein Tourist im Urlaub in Deutschland was stiehlt oder ein Drogenschmuggler bei der Durchreise hierzulande erwischt wird, fließt das genauso in die Statistik ein, wie ein mögliches Verbrechen eines Ausländers der hier jahrelang wohnhaft ist. Andererseits sind einige der dort vermerkten Strafbestände sehr spezifisch auf nicht in Deutschland legal wohnhafte Ausländer, zum Beispiel Verstöße gegen das Asylgesetz, die fast ein Fünftel der Tatverdächtigen betreffen. Deswegen ist es schwer, nur anhand der dort präsentierten Zahlen eine allgemeingültige Aussage zur Ausländerkriminalität in Deutschland zu treffen, weil ein signifikanter Teil der Strafbestände nicht klar der landesinneren Ausländerpopulation zugewiesen werden kann.
Weiterhin entspricht das ständige Hervorheben der türkischen Bevölkerungsgruppe ebenfalls nicht der Realität. Absolut betrachtet stimmt es, dass es mehr türkische Tatverdächtige gibt als aus irgendeiner anderen Bevölkerungsgruppe. Das ist aber auch selbstverständlich, stellen Türken doch die mit Abstand größte Ausländergruppe in Deutschland. Das ist ungefähr so, wie zu sagen, dass mehr Deutsche Straftaten begehen als Türken -> es gibt mehr Deutsche als Türken in Deutschland, deswegen ist das offensichtlich. Geht man aber weg von der absoluten Betrachtung und stellt die Anzahl der Tatverdächtigen in Relation mit der Gesamtpopulation aus den unterschiedlichen Nationalitäten, stellt man fest, dass der Anteil an Tatverdächtigen in der türkischen Population unter dem Durchschnitt für die Gesamtheit der ausländischen Tatverdächtigen liegt. Der Durchschnitt (6,9 Million Ausländer in Deutschland, 0,5 Millionen Tatverdächtige) liegt bei ungefähr 7,2%, in der türkischen Population (1,6 Millionen Türken, 0,09 Millionen Tatverdächtige) ist der Anteil hingegen mit ungefähr 5,6% weit geringer. (Die Quellen für die Daten zur Staatsangehörigkeit ist das statistische Bundesamt)
Kommen wir also zum Hauptvorurteil, dem, dass in Deutschland wohnhafte Ausländer tendenziell krimineller sind als Deutsche. Hierzu ist die Studie von Dr. Rainer Geißler, Soziologie-Professor an der Universität Siegen, aus dem Jahr 2008 interessant, in der er belegt, dass Arbeitsmigranten hierzulande nicht nur mindestens genauso gesetzestreu sind wie Deutsche sondern – aufgeschlüsselt nach der sozialen Lage – normalerweise mehr Gesetzestreue zeigen als Deutsche in einer vergleichbaren sozialen Lage. Allerdings ist diese Schichtverteilung ziemlich ungleich: proportional zur jeweiligen Gesamtmenge betrachtet gibt es weit mehr Ausländer ohne Bildungsabschluss oder mit Hauptschulabschluss, genauso wie es auch eine große Schere bei den Einkommensverhältnissen besteht. (Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge)
Womit wir schließlich zum wahren Problem kommen: Kriminalität, insbesondere Gewaltdelikte, Diebstahl und ähnliches, ist fest verbunden mit der sozialen Sicht. Personen aus sozial tieferen Schichten, sprich weniger Bildung und weniger Geld, sind bei solchen Straftaten überproportional vertreten und das unabhängig von Nationalität oder Herkunft. Eine Profilierung einer Bevölkerungsgruppe, wie vom einseits erwähnten User vorgenommen, anhand von Strafraten und Kriminalitätsraten ergibt in diesem Kontext keinen Sinn. da die Herkunft eine stark untergeodnete Rolle spielt. Noch schlimmer: sie ist tendenziell rassistisch und bietet, anders als von vielen rechten Parteien angepriesen, keine Lösung für das Problem an, sondern lenkt davon ab.
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