Homosexualität im Fußball / Profisport - Thomas Hitzlsperger outet sich

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    • Homosexualität im Fußball / Profisport - Thomas Hitzlsperger outet sich

      Thomas Hitzlsperger bekennt sich zu seiner Homosexualität

      Als erster prominenter homosexueller Fußballer begründet Hitzlsperger im ZEIT-Interview sein langes Schweigen. Er will die Debatte im Sport voranbringen.

      mehr: Zeit.de

      Ich finde diese ganze Outerei ja irgendwie überflüssig bzw. finde es schade, dass man sowas heutzutage noch machen muss, für mich kann jeder sein Leben so leben wie er das möchte... aber die Gesellschaft "besteht" ja irgendwie darauf. Und gut, ein "Tabu"-Thema ist es ja irgendwie immer noch. Bezweifle nur, dass er damit irgendwas erreichen wird. Er ist aus dem Rampenlicht des "Unterschichten"-Publikums aus den Stadien weg und hat nichts zu befürchten.

      Schauen wir mal, ob er damit was erreicht. So ist es für mich letztlich egal. Wer schwul ist, soll schwul sein. Wer hetero ist, soll hetero sein. Wer gar nicht poppt, soll gar nicht poppen. Jeder wie er mag.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rhyno ()

    • Jetzt wird ein paar Tage über Homosexualität im Profisport geredet und nach einer Woche interessiert es eh keinen mehr. War ja schon bei dem Basketballspieler so, an dessen Namen sich 99% eh nicht mehr erinnern können.

      Würde sich ein aktiver bekannter Spieler outen, sähe das schon anders aus. Dann würde man das Woche für Woche zum Thema machen bzw. sich damit auseinandersetzen müssen.
    • Das er als aktiver etwas zu befürchten haben müsste oder könnte ist meiner Meinung nach das größte Problem. - Ich denke jede halbwegs bekannte Persönlichkeit die öffentlich dazu steht bewegt etwas, vielleicht nicht viel, aber es sorgt auf Dauer schätze ich für mehr gesellschaftliche Akzeptanz, die eigentlich selbstverständlich sein sollte.
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      "The good thing about the American Dream is... that you can just go to sleep...
      ...and try it all again the next night."
    • Grundsätzlich finde ich es auch schlimm, dass man sich darüber überhaupt unterhalten muss und das man Angst haben muss zu sagen "Ich bin schwul". Nichts desto trotz erfordert das ne Menge Mut, auch wenn Hitzelsperger kein aktiver Kicker mehr ist. Das wird nun keine größeren Kreise ziehen und es werden sich nun nicht noch 25 andere ehemalige Spieler outen. Trotzdem finde ich es stark von ihn, dass er diesen Schritt gewählt hat.
    • Dass man es heutzutage noch machen muss, ist der springende Punkt. Aber verändern wird es nichts. Ein Homosexueller wird von erbärmlichen Fans nicht anders behandelt, als ein Schwarzer. Schmährufe wird er sowieso kriegen, Geldstrafen werden verteilt, pipapo. Ich denke nicht, dass es einen riesigen, längerfristigen Aufschrei gäbe, wenn sich jetzt Lahm oder so outen würde (War der fies? ;))

      Wäre mal lustig, wenn sich Messi outen würde. Ob das dann etwas ändern würde?
    • Respekt dafür, trotzdem ist es Schade, das es nicht als Normal angesehen wird wie auch Heterosexualität. Leider gibt es diese Idioten überall, die einen Menschen beleidigen wegen Hautfarbe, Abstammung oder eben der Sexualität. Das es aber auch anders geht und man durchaus auch als aktiver Sportler dazu stehen kann, zeigt ja z.B. Robbie Rogers. Als der sich outete (immerhin war er da US Nationalspieler), hat er zwar seine Karriere kurz beendet, spielt jetzt wieder aktiv bei LA Galaxy und da hört man nichts von Beleidigungen, Drohungen etc. Auch wenn es die amerikanische Liga ist, würde man hier in der Klatschpresse sowas lesen, wenn sowas vorkommt. Ich hoffe, diese Gespräche ist irgendwann nicht mehr nötig und Homosexuelle/Bisexuelle werden überall so behandelt, wie auch Heterosexuelle. Kein Mensch ist schlecht, weil er das gleiche Geschlecht liebt.
    • Was ich in der ganzen Diskussion immer komisch finde: es wird gesagt die Fußballer outen sich nicht, weil sie dann im Stadion ja ständig beleidigt würden, es gäbe ja auch so schon genug Schmähgesänge oder Beleidigungen, wo Leute als schwul bezeichnet werden.

      Ich war jetzt schon in so vielen Stadien, habe sowas aber noch nie mit erlebt. Klar, hier und da gibt es Gesänge wie "Schwuler, schwuler XYZ" gegen den kompletten Verein, aber das ist nun wirklich extrem selten. Dass Spieler gezielt (!) als schwul "beleidigt" werden, ist meiner Meinung nach ziemlicher Humbug. Sollte es das gezielt geben, wäre es denke ich genauso schnell vorbei wie diese idiotischen Affenlaute bei Schwarzen, denn vom Dingen her sind beide Sachen ja auf einem niedrigen Niveau.

      Ich glaube gar nicht mal so, dass sich ein schwuler Spieler, der noch aktiv ist, wirklich so viel anhören müsste und die Medien, auch BILD und Co., könnten sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, demjenigen wegen seiner sexuellen Ausrichtung irgendwelche Dinge an den Kopf zu werfen. Wir leben ja schließlich nicht mehr im Mittelalter. Die "Selbstreinigung" hat beim Rassismus funktioniert und wäre bei der Homophobie sicherlich nicht weniger erfolgreich.

      Dass es hier und da weiterhin Ausfälle gibt, darüber müssen wir nicht reden, das lässt sich leider Gottes nicht verhindern. Aber so zu tun, dass das Stadion eine Ansammlung homophober Pöbler ist, die keine Gelegenheit auslassen, jemanden als "schwul" zu beleidigen oder sich einen Schwulen o.ä. rauszupicken, halte ich für sehr fatalistisch gedacht.
    • Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich denke, dass es "intern" einige Fußballer sind, die "offen" homosexuell sind das wird in diesen Kreisen auch bekannt sein. Dementsprechend wird es zwar sicherlich einige Homophobe geben, die meinen "es der Schwuchtel mal richtig zeigen zu müssen", aber das wird ein geringer Teil sein und der sollte ja auch vom Schiedsrichter im Zaum gehalten werden. Körperliche Härte, die sich besonders gegen homosexuelle Spieler richtet, sehe ich eigentlich nicht als Gefahr.
    • Den kannte ich nicht mal, nur den Ebbe Sand...

      Ist auf jeden Fall eine Aktion, die Respekt verdient. Wie schon vor mir gesagt wurde, ist es zwar schade, dass so etwas heutzutage noch etwas Besonderes ist, aber da es eben leider immer noch so ist, verdient er Anerkennung. Hoffentlich ändert sich jetzt dadurch etwas in der öffentlichen Wahrnehmung, auch wenn ich da ebenfalls Zweifel dran habe.
    • Es ist ja nur was besonderes, weil es zu was gemacht wird. Im Frauenfußball ist das schon Standard ^^ Da ist es allen egal. Aber Männerdomäne BuLi? aiaiai - da kommt der Hinterwäldler im Rudel durch.

      Und zugegeben: Mich amüsiert das Huntelaar-Lied. Zum Schwulenfeind macht mich das aber nicht. Ich bin nur auch (mal :P) gerne ein stumpfer Idiot (wer hätte es gedacht ^^).
    • Ich könnte mir vorstellen, dass die Fans und Medien gar nicht das größte Problem sind. Sowas kann innerhalb einer Mannschaft mit unterschiedlichsten Nationalitäten, Kulturen und Religionen bestimmt zu einigen Spannungen führen, wenn dort Spieler dabei sind, die nicht mit Homosexualität klar kommen. Dann überlegt man sich als Trainer oder Manager vielleicht auch zwei Mal, ob man sich einen offen schwulen Spieler in die Mannschaft holen will und damit zumindest riskiert, dass es zu Problemen kommt.

      Gerade dann, wenn man die Ambition hat, in anderen Ländern zu spielen, könnte sich das als problematisch erweisen.
    • Bin mir ziemlich sicher das die geoutete Person inerhalb der Manschaft anders behandelt werden würde. Sei es beim rumscherzen bis hin zum gemeinsamen Duschen. Eine Fußballmanschaft besteht nicht aus einer kleinen Gruppe sondern aus einer 30 Man Truppe und bei der anzahl bin ich davon überzeugt das sich mindestens einer findet der sich daran stört. Vllt seh ich das auch komplett falsch aber wenn ich mich so in meinem Umfeld umsehe glaub ich nicht das es heute schon soweit ist und man das einfach nicht beachtet und es hinnimmt, für einige wird die Person dann "der Schwule" sein
    • Rhyno schrieb:



      Ich glaube gar nicht mal so, dass sich ein schwuler Spieler, der noch aktiv ist, wirklich so viel anhören müsste und die Medien, auch BILD und Co., könnten sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, demjenigen wegen seiner sexuellen Ausrichtung irgendwelche Dinge an den Kopf zu werfen. Wir leben ja schließlich nicht mehr im Mittelalter. Die "Selbstreinigung" hat beim Rassismus funktioniert und wäre bei der Homophobie sicherlich nicht weniger erfolgreich.


      In Deutschland vielleicht. In manchen Ländern gehört Homophobie zum guten Ton (mal dreist ausgedrückt). Da hat der Herr Lahm mit seiner Äußerung in meinen Augen schon recht. Gerade er wird es eher wissen als irgendein Fußballfan, der von der Gesellschaft mehr Klasse hofft als sie letztendlich von sich selber aus zeigt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von NuckelflaschenDieb ()

    • Yoar, auf jeden Fall ein guter und mutiger Schritt. Finde es auch OK, dass das jetzt so ein Thema ist, denn er ist der erste Profi, der in Deutschland auch so wegen seiner Leistungen prominent war, der das öffentlich macht. Zudem ist das schlicht und ergreifend nicht so "normal", wie es sein sollte. Ich denke es ist gut, dass andere nun sehen können, dass es in der Öffentlichkeit mit Wohlwollen und Akzeptanz aufgenommen wird, wenn jemand diesen Schritt geht.
      Hätte es an seiner Stelle wohl auch nach dem Karriereende gemacht. Ganz einfach, weil du als aktiver Fußballer leichter instrumentalisiert werden könntest. Wenn mich bspw. ein neuer Verein haben wollte, kann ich mir nicht sicher sein, ob die mich wegen meiner Leistungen oder wegen ihres Images und eventuellem Geld aus Trikotverkäufen und sowas haben wollten, denn ich denke, wenn Hitzlsperger das während seiner aktiven Karriere gemacht hätte, hätten die vielen Menschen, die ihn dadurch schätzen, seinem Verein auch gut getan. Zudem halt der Punkt mit eventuellen Mitspielern, unter Umständen aus entsprechenden Kulturkreisen, die zu dem Thema eine rückständige Einstellung haben.

      Interessant btw auch, dass Hitzlsperger hier am Ende sagt, dass er sich vorstellen könnte, dass es bis zu dem Outing eines schwulen Fußballers "vielleicht in einem Jahr" kommen könnte. Das war im September 2012, also vor weniger als 1,5 Jahren. Kann also gut sein, dass er das schon länger plante.
      Mein Vater sprach - vor vielen Jahr'n - komm lass uns geh'n, ins Eintracht-Stadion
      Was ich dort sah, ich fand es geil, das ist der Klub, zu dem ich halte
      Nun steh ich hier, bin nicht allein und ich war treu, trotz 3. Liga
      Was auch passiert, ich hab's kapiert: ICH LIEBE EINTRACHT!<3
    • Ich finde es schon beeindruckend, wie die Meiden inszenieren, dass sie mit dem Thema tolerant umgehen, es aber trotzdem überall auf der Titelseite ist. Das schlimmste wird jetzt wieder die Suche nach aktiven schwulen Spielern sein. Diese Hetzjagden, nur um die eigene Sensationsgeilheit zu befriedigen, sind einfach nur unmenschlich. Ich habe nichts als Respekt für Hitzlsperger, aber an den Reaktionen rund um sein Bekenntnis sieht man doch, dass Toleranz ins dieser Sachlage nur eine hohle Phrase ist. Wenn ich schon sehe, dass so Idioten wie Zwanziger nun wieder ihre Fresse vor ne Kamera schleifen, nur um ihren Mist dazu zugeben, wird mir schlecht.
      "11 von 9 Menschen sind mit Mathematik überfordert"


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