Guttenberg-Rücktritt nach Plagiatsaffäre

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    • Guttenberg-Rücktritt nach Plagiatsaffäre

      Es ging mittlerweile stark durch die Medien, dass unser Verteidigungsminister von und zu Guttenberg bei seiner Doktorarbeit abgeschrieben hat. Dabei handelt es sich nicht nur um einzelne vergessene Anführungszeichen sondern auf mehr als zwei-drittel seiner Arbeit befinden sich die, wie sie im Politikerjargon gerne geschönt werden, "Zitierfehler", schon angefangen bei der Einleitung, die aus einem Artikel einer Frankfurter Zeitung entnommen wurde. Insgesamt sind wohl mehr als 20% der Zeilen in der Doktorarbeit abgeschrieben.
      Guttenbergs Reaktion war erst gelassen, denn auf einer Pressekonferenz am Freitag sprach er davon, seinen Doktortitel nach der Prüfung durch die Universität weiter zu halten, aber mittlerweile hat der CDU-Vorzeigeminister die Hosen voll, da er auf einer gestrigen Pressekonferenz angekündigt hat, seinen Doktortitel freiwillig abzugeben -- aber er beharrt auf seinem Ministerposten und seitens der Christdemokraten bzw. CSU gibt es selbstverständlich keinerlei Bestreben seinen Rücktritt einzufordern, auch wenn die Opposition sich in die Richtung äußert. Das Guttenberg überhaupt erst in diese prekäre Lage gekommen ist darf man ohne Frage den Leuten hinter dem Guttenplag-Wiki zuschreiben, die, nach dem öffentlich bekannt wurde, dass Guttenberg wohl abgeschrieben hat sich öffentlich an die Arbeit gemacht haben mit den Mitteln des Internets die Arbeit des Ministers zu analyisieren und die Plagiate klar und transparent im Wiki kenntlich zu machen.

      Im Endeffekt kann man im Nachhinein einiges beobachten, nicht zuletzt bei der Reaktion der Medien. So hat die Bild-Zeitung, selbstverständlich, natürlich gleich reihenweise Pro-Guttenberg-Artikel geschaltet. Das steht dabei im krassen Gegensatz zum bisherigen Verhalten der Zeitung, die sonst bei Plagiatsfällen immer negative Äußerungen im Blatt hatte, wie es auch bei Bildblog mehrfach dokumentiert ist.

      Und natürlich müssen auch einige Fragen gestellt werden. Beispielsweise, was man von der Universität Bayreuth halten soll, bei der trotz Doktorvater und zweitem Korrektor, diese Verfehlung nicht aufgefallen ist, die das Werk sogar mit ""Summe Cum Laude" bewertet, die höchste Note in Deutschland für eine Promotion. Und natürlich werden wohl auch der Personalie Guttenberg unangenehme Fragen gestellt werden müssen, denn angesichts der Menge an abgeschriebenen Zitaten dürfte selbst der naivste CDU-Wähler nicht mehr daran glauben, dass dem Minister hier wirklich nur die Quellen etwas zu Kopf gestiegen sind.

      Daher meine Fragen an die User:

      Ist unser Verteidigungsminister für euch nach diesem Vorfall noch tragbar?
      Kann Guttenberg hiernach überhaupt noch das Vertrauen der Bürger in ihn wiederherstellen?
      Und denkt ihr, dass man jemanden, der wohl gute Arbeit leistet, für seinen fauxpaus trotz allem seines Amtes entheben muss, da es sich hierbei ja wahrlich um keinen Kavaliersdelikt handelt?


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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Evil () aus folgendem Grund: Titel angepasst

    • Ich mag weder unsere Regierung, noch schätze ich die Arbeit des Verteidigungsminister als wirklich gut ein. In den letzten Monaten hat man öfter mal gesehen, dass er von den Problemen in Afghanistan oder den Problemen auf der Gorch Fock zu Beginn überhaupt nichts wusste. Das ist für mich nicht tragbar.

      Was hat er nun aber bei seiner Doktorarbeit gemacht? Er hat gewisse Sachen, die Zitate waren, nicht als solche gekennzeichnet. Selbst wenn er dies mit Absicht gemacht hat, rechtfertigt das in meinen Augen noch lange keine Amtsenthebung! Ja, es ist ein Plagiat, wenn ich auch nur einen Satz zitiere und dies nicht dementsprechend kennzeichne. Aber das führt in akademischen Kreisen nur dazu, dass die Arbeit nicht gewertet werden kann. Plagiat = kein Doktortitel für Gutenberg. Den Doktortitel hat er schon abgelegt und brüstet sich nicht mehr damit, für mich ist das Thema damit abgehakt.

      Das einzige, was mich an der Sache etwas gestört hat, ist das was auch Gregor Gysi sagte - auch wenn ich nicht verstehe, warum man gerade ihn so oft dazu im Fernsehen sieht - er hätte alles gleich offen auf den Tisch legen sollen. Aber ihn dafür aus dem Amt zu heben, wäre in meinen Augen zu viel. Da sind die Sachen die ich anfangs nannte viel schwerwiegender für einen Verteidigungsminister
      Man muss Menschen vor den Kopf stoßen, damit sie lernen, ihn zu gebrauchen.
    • Für mich persönlich gibt es bei dieser Geschichte zwei Seiten.
      Zum einen verstehe ich alle Professoren und Unis dieser Welt die auf die Barrikaden gehen, damit sie vor ihren aktuellen Studenten eine gewisse Glaubwürdigkeit wahren können.
      Exmatrikulation ist die Folge für ein solches Vergehen was jeden gewöhnlichen Studenten ohne Adelstitel treffen kann. ;)
      Und wenn einwandfrei nachgewiesen wird, das Guttenberg getäuscht hat, sollte ihm die Uni Bayreuth den Doktor Titel auch wieder offiziell aberkennen.

      Die andere Seite der Medaille sieht aber so aus, das mir der Hype der um dieses Thema gemacht wird viel zu übertrieben ist. Auch die Fragestellung ob Guttenberg jetzt noch ein guter Politiker ist halte ich schlicht und ergreifend für nicht verhältnismässig.
      Imo wird da mit Kanonen auf Spatzen geschossen, es ist die typisch deutsche Hexenjagd.
      Wenn die Bevölkerung mehrheitlich der Meinung ist das Guttenberg auch nach diesem "Skandal" nach wie vor einen guten Job in der Politik machen kann, dann soll er es auch weiterhin tun. Und momentan habe ich das Gefühl die Mehrheit der Leute steht noch hinter ihm.
      Wenn bekannte Leute wie Hans-Ulrich Jörges (Stern) dann auch noch mit so plakativen Begriffen wie Ehre daher kommen und meinen die politische Karriere von Guttenberg sei nun vorbei, weil er seine eigenen Prinzipien die er vorleben wollte, nicht eingehalten hat, dann finde ich das ebenfalls ein wenig zuviel des Guten.
      Denn das Argument kann man genauso gut umdrehen und sagen das der einst so grosse, weise, unnahbare, adelige Guttenberg nun durch diese Aktion ein wenig menschliche Schwäche gezeigt hat, er sogar Fehler gemacht hat, was man auch als symphatisch werten kann. Und da jeder von uns irgendwie schon mal nen Bock geschossen hat, kann er imo bei den Leuten dadurch sogar noch beliebter werden als bisher und allgemein angenommen.
      Generell denke ich sollte die deutsche Bevölkerung, also wir, entscheiden ob Sie so einen Mann weiterhin als Politiker sehen will (unabhängig vom Ausgang der Untersuchung), auch ohne Doktor Titel.
      Das sollten nicht einflussreiche Medien vorkauen die im Hintergrund eigene Ziele verfolgen.
      Be water my friend

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von böörni ()

    • Ich persönlich finde es total genial, dass ich in einem Land lebe, dass keine anderen Probleme hat, als einen Minister, der bei einer Doktorarbeit abgeschrieben haben (soll). Es lebt sich einfach so völlig sorgenfrei... *zufrieden seufzt*

      Und jetzt mal ohne Witz: Wen interessiert ob er bei einer verdammten Doktorarbeit abgeschrieben hat? Was sagt das über seine Arbeit als Verteidigungsminister aus? Gar nix. Jetzt mal ganz davon ab, ob man persönlich die Regierung und ihre Minister sonst mag oder nicht...es ist völlig überzogen wie hier jetzt in der ganzen Medienwelt diskutiert wird. Wen interessieren schon die paar toten Bundeswehrsoldaten in Afghanistan? Ist doch viel besser, wenn man ein Thema bringen kann, bei dem man direkt auch mit dem Finger auf den Schuldigen zeigen kann.
      Mal ehrlich? Was denken sich diese ganzen Leute, die sich wirklich STUNDENLANG mit diesem Thema beschäftigen. Ich meine, irgendwer muss doch auch die Überprüfung dieser Doktorarbeit angeordnet haben. Was da wieder an Geld geflossen sein muss. Ihr seht vielleicht, dass ich grauenhaft "nicht informiert" bin, was dieses Thema angeht - weil es mich schlicht und ergreifend nicht interessiert. Wenn er abgeschrieben hat, soll ihm der Doktortitel aberkannt werden und gut ists. Er hat bisher seine Arbeit als Verteidigungsminister gemacht und die konnte er sicherlich nicht nur deswegen machen, weil er ein "Dr." vor seinem Namen hatte.

      Ich persönlich vermute ja eine ganz andere Sache hinter dem "Aufbauschen" dieses "Spatzen", wie böörni ihn genannt hat.
    • Ich finde auch,dass es ihn als Minister nicht schlechter macht,ob er nun Doktor ist oder nicht oder ob er jetzt promoviert wurde oder nicht.Hat damit ja nichts zu tun.Dass er sich so nicht Doktor nennen kann,ist klar.In dem Sinne ist es natürlich nicht tragbar,aber solange er auf den Titel verzichtet,ist das ja kein Riesenproblem.Abgesehen davon,wie man jetzt gegenüber Karl-Theodor von und zu Guttenberg eingestellt ist,muss er IMO nicht zurücktreten oder seines Amtes enthoben werden,weil er plagiatisiert hat.

      Da finde ich,sollte man aber mal bei der Universität Bayreuth Nachforschungen anstellen,denn dass er damit durchkommt,finde ich da deutlich schlimmer.
      Mein Vater sprach - vor vielen Jahr'n - komm lass uns geh'n, ins Eintracht-Stadion
      Was ich dort sah, ich fand es geil, das ist der Klub, zu dem ich halte
      Nun steh ich hier, bin nicht allein und ich war treu, trotz 3. Liga
      Was auch passiert, ich hab's kapiert: ICH LIEBE EINTRACHT!<3
    • @Karl Lauer
      Die "Überprüfung" fand einerseits durch den Spiegel statt, andererseits durch das öffentliche GuttenPlag-Projekt. Also Gelder, zumindest deine Steuergelder, sind da nicht geflossen. ;)

      @bööörni
      In wie weit kann man aber jemanden weiterhin "vertrauen", wenn er bei so was so so ausführlich kopiert hat und, hier darf man nicht vergessen, erst einmal den Menschen direkt ins Auge gelogen hat, als er davon sprach, dass die Vorwürfe abstrus sind. Wenn jemand schon bei solch einer "Kleinigkeit" auf den Panikknopf drückt und total egoistisch reagiert um sich selbst zu schützen, wie sieht es dann aus, wenn es mal einen größeren Bock gibt, an dem er direkt die Schuld hat? Gerade als Verteidigungsminister hat dieser Mann eine unheimliche Verantwortung zu tragen, und wenn er erst bereit ist, Fehler einzugestehen, wenn sie ihm dreißig Mal um den Kopf gehauen werden anstelle sofort die Karten auf den Tisch zu legen, ist es doch legitim die Frage zu stellen, ob dieser Mann mit so viel Verantwortung umgehen kann.


      Nochmal zum Thema: das habe ich eingangs nicht erwähnt, aber Guttenberg hat bei seiner Doktorarbeit nicht nur abgeschrieben, sondern auch Amtsmissbrauch begangen, was die Sache noch mal zuspitzen dürfte. Er hat nämlich auch Arbeiten des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages direkt in seine Doktorarbeit übernommen, obwohl man die Dienste nur für mandatsbezogene Tätigkeiten nutzen darf. Auch hier denke ich, ist eine Frage nach der Integrität der Personalie Guttenberg absolut berechtigt, wenn er schon für so Kleinigkeiten direkt im Endeffekt "öffentliche" Mittel für seine eigenen Ziele nutzt, wie kann man dann naiv direkt davon ausgehen, dass er in anderen Fällen auch nur mit dem Gedanken zuerst an das Volk handelt? Das würde sicher auch den Karl Lauer interessieren, wenn er sieht, was für öffentliche Gelder damit direkt in die Doktorarbeit von Guttenberg geflossen sind.


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    • Warum darf man die Doktorarbeit überhaupt nach der Benotung anfechten? Wenn ich das Ding hab, geb ich es net mehr her! :D Kack drauf, dass da einer was abgeschrieben hat. Wäre net das erste Mal, dass so etwas vor kommt.

      Aber dass es gerade den ollen zu Guttenberg trifft, unseren Saubermann, der zukünftige Superkanzler/Superpräsident! Das freut mich tierisch! :D

      Und die Uni hat natürlich jetzt derbste Einbußen, was ihre Integrität und Seriosität anbelangt. find ich gut ^^

      ---

      @ politische Amt: Fordere net, dass er zurück tritt. Aber er sollte sich einfach mal deutlich hinterfragen. Es gab da eine Evangelische Bischöfin, die nach Trunkenheit am Steuer sofort reumütig abgedankt ist. Bin gespannt, wie sich Gutti da retten will...
    • @Evil: Ist doch völlig Wurst WELCHE Gelder da geflossen sind. Es ist einfach albern sich wegen diesem Kram jetzt so aufzuplustern, wie es beispielsweise die "Konkurrenzparteien" in solchen Situationen gerne tun - obwohl die vermutlich ähnliche Skandale auslösen könnten, wenn man mal ihre Personen genauer durchleuchten würde. Das ist einfach nur eine Schlammschlacht, die jetzt im Hinblick auf die nächsten Wahlen geführt wird.

      Wie da plötzlich alle stehen und mit dem Finger auf jemanden zeigen können, finde ich so unglaublich lustig...und gleichzeitig traurig, weil es eben GANZ ANDERE Probleme in diesem Land gibt. Herr Gott, dann nehmt Gutenberg den Doktortitel und er soll sich mal eben öffentlich entschuldigen und dann hat sich die Sache...

      Mir gefällt diese Relation einfach nicht. Schön ist so ein "Betrugsversuch" nie...sei es jetzt in einer Klausur oder in einer Semesterarbeit oder in einer Doktorarbeit...aber fast jeder hats schon mal gemacht - zumindest in der Schule. Dumm gelaufen, dass er erwischt wurde...einmal kräftig auf die Finger klopfen und dann weitermachen, heißt hier die Devise...und nicht WOCHENLANG in den Medien breittreten...ich wünschte, ich wäre Hagen Rether...der Kerl hätte die passenden Worte für diese Situation...ich denke nämlich, dass er eine ganz ähnliche Meinung diesbzgl. hätte...das kann ich natürlich nur vermuten.
    • Mich persönlich freuts einfach, da es das Saubermannimage von Guttenberg ankratzt und einfach zeigt, dass nicht jeder Mensch perfekt ist. Wäre er nicht Spitzenpolitiker geworden, hätte es glaube ich nur die wenigsten gejuckt, dass er was abgeschrieben hat. Prinzipiell sollte es gelten, dass ein Zeichen gesetzt wird, da Guttenberg auch für viele Menschen eine Vorbildfunktion hat (dazu gehört eben auch, dass er voll und ganz gesteht, dass er zum Teil kopiert hat). Die Opposition will ihn fallen sehen, fragt sich nur ob Guttenberg Stärke beweisen will und von selbst zurücktritt. Ich halte es für nicht nötig, der mediale Druck würde mir aber mächtig zu schaffen machen.
    • Evil schrieb:

      @bööörni
      In wie weit kann man aber jemanden weiterhin "vertrauen", wenn er bei so was so so ausführlich kopiert hat und, hier darf man nicht vergessen, erst einmal den Menschen direkt ins Auge gelogen hat, als er davon sprach, dass die Vorwürfe abstrus sind. Wenn jemand schon bei solch einer "Kleinigkeit" auf den Panikknopf drückt und total egoistisch reagiert um sich selbst zu schützen, wie sieht es dann aus, wenn es mal einen größeren Bock gibt, an dem er direkt die Schuld hat? Gerade als Verteidigungsminister hat dieser Mann eine unheimliche Verantwortung zu tragen, und wenn er erst bereit ist, Fehler einzugestehen, wenn sie ihm dreißig Mal um den Kopf gehauen werden anstelle sofort die Karten auf den Tisch zu legen, ist es doch legitim die Frage zu stellen, ob dieser Mann mit so viel Verantwortung umgehen kann.


      Also ich nehme den Mann mit Sicherheit nicht in Schutz was seine ersten Interviews zum Thema und seine Ausflüchte angeht.
      Aber stell Dir mal vor Du wärst normaler Student und hättest auf gleiche Weise geschummelt und eines Tage nach Abgabe deiner Arbeit wirst Du zu deinen Professoren bestellt und bekommst zu hören das Du bewusst getäuscht hättest.
      Würdest Du dann direkt die Hosen runter lassen wo Du weisst das diese Sache deine berufliche Zukunft markant gefährden kann ? Oder würdest Du vielleicht erstmal gar nichts dazu sagen um Zeit zu gewinnen und zu hoffen das Du den Kopf irgendwie noch aus der Schlinge bekommst ?
      Ich interpretiere sein Verhalten, so falsch und unclever es vielleicht war, als durchaus menschlich. ;)
      Und ob dann so jemand für jeden von uns noch als Verteidigungsminister tragbar ist muss jeder selbst entscheiden.

      Bei der Gelegenheit möchte ich auch nochmal herausstreichen, das mir absolut schleierhaft ist warum der gute Theodor den Doktor Titel überhaupt gemacht hat (die Doktorarbeit in einem Zeitraum von 7 Jahren !!!). Gebraucht hat er ihn jedensfalls nicht für seine politische Karriere. Umso schlimmer für ihn, das er dann über so etwas stolpert, das muss er sich wirklich selbst ankreiden.
      Be water my friend

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von böörni ()

    • @Karl Lauer
      Aber gerade diese Relation ist hier doch so wichtig. Es geht ja nicht darum, dass irgendein unbedeutender Privatmann hier geschummelt hat, sondern darum, dass UNSER Verteidigungsminister, der Mann, dem wir unser Vertrauen schenken sollen, wenn es um den Schutz unseres Landes geht, hier erstmal öffentlich bei einer wahrlich wichtigen Sache betrogen hat (Eine Promotion ist eben nicht die Mathearbeit in der 6. Klasse, bei der man beim Spicken erwischt wurde) und dann das Volk mehrere Tage angelogen hat, ehe er dem Druck nicht mehr standhalten konnte und die Wahrheit zugeben musste. Schließlich geht es hier ja auch um die Vorbildsfunktion, die ein Politiker haben sollte.

      Und deinen zweiten Satz finde ich doch etwas bedenklich. Meinst du etwa, dass sich die CDU in solch einem Fall nicht aufplustern würde und die Diskussion dazu möglichst breittreten, in der Hoffnung dem politischen Gegner möglichst viel Schaden zuzuführen? Politik ist eben das Metier der Opportunisten und ich kann dir versprechen, dass die Christdemokraten bzw. Christsozialen genauso, wenn nicht sogar heftiger darauf rumhacken würden, nur dann eben noch zusätzlich mit der Mediengewalt der Bild-Zeitung im Rücken.

      @böörni
      Und da besteht eben durchaus ein Unterschied. Es ist ja nicht so, wie als wenn Guttenberg plötzlich mit den Vorwürfen konfrontiert wurde und das quasi das allererste war, was er dazu sagen konnte. Die Vorwürfe waren ja schon mehrere Tage alt, als er selber eine Pressekonferenz zu diesem Thema einberief. Er hatte also genug Zeit, sich zu überlegen, was er dazu sagen will, und da ist es denke ich offensichtlich, dass erstmal Kalkül dahintersteckte und erst als die Vorwürfe immer stärker wurden er keinen anderen Ausweg sah. Aber ich stimme dir zumindest zu, dass Lügen durchaus menschlich ist.


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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Evil ()

    • @Evil:
      Also ich glaube das JEDER Politiker irgendwelche Leichen im Keller hat, wenn man es denn darauf anlegt diese hervorzuholen. Es muss nicht immer gleich so bunt sein wie es unser lieber Freund Berlusconi in Italien treibt ;) , aber letztendlich bleibt für mich jeder Politiker in der Öffentlichkeit irgendwo angreifbar.
      Oder wie der Volksmund sagt: Eine Sau muss immer durchs Ort getrieben werden.
      Und das es ein paar Tage dauerte bis er eine mehr schlecht als rechte Erklärung abgab, kann ich nur so intepretieren das auch Partei intern möglicherweise erst eine Strategie vereinbart wurde, wie man die Kuh vom Eis bekommt. So oder so, ging das ganze dann nach hinten los.
      Be water my friend
    • Vorbildsfunktion ist in meinen Augen schon lange nicht mehr das, was ein Politiker in Deutschland hat. Er SOLLTE es haben, ja...ist aber für mich schon lange kein Kriterium mehr. Du findest bei jedem IRGENDWAS, was du gegen ihn verwenden kannst. Sei es ein Betrug bei einer Doktorarbeit oder aber das Werfen von Steinen in der Jugend...oder...oder...oder... Wenn du danach gehst, dürfte kein Mensch diese Posten besetzen. Gebt uns eine unfehlbare KI ;)

      Evil schrieb:


      Und deinen zweiten Satz finde ich doch etwas bedenklich. Meinst du etwa, dass sich die CDU in solch einem Fall nicht aufplustern würde und die Diskussion dazu möglichst breittreten, in der Hoffnung dem politischen Gegner möglichst viel Schaden zuzuführen? Politik ist eben das Metier der Opportunisten und ich kann dir versprechen, dass die Christdemokraten bzw. Christsozialen genauso, wenn nicht sogar heftiger darauf rumhacken würden, nur dann eben noch zusätzlich mit der Mediengewalt der Bild-Zeitung im Rücken.


      Hier hast du mich falsch verstanden. Ich bin keinesfalls PRO-CDU oder PRO-Guttenberg. Deshalb habe ich bewusst "Konkurrenzparteien" geschrieben und nicht etwa SPD oder LINKE. Ich finde nur diese Diskussion völlig überflüssig und lächerlich. Ich will nicht wissen wie viele Leute bei einer Doktorarbeit beschissen haben. Das macht die Sache natürlich nicht besser...aber dadurch geht noch lange nicht die Welt unter. Das tagelang lügen ist nur menschlich...Schutzreflex. Ein etwas weit hergeholtes Beispiel wäre Christoph Daum, als es um den Kokainkonsum ging.
      Was ich sagen will: Haut dem Guttenberg eins zwischen die Hörner. Er soll seinen Doktortitel abgeben (bzw. er soll ihm aberkannt werden...sowas wird ja verliehen) und sich einmal öffentlich entschuldigen und gut ist...weiter gehts. Packt die RICHTIGEN Probleme an. Aber so eine Diskussion ist einfach albern.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Poe ()

    • @Karl Lauer
      Selbstverständlich ist kein Mensch unfehlbar, aber ich denke, dass da schon ein kleiner Unterschied besteht, ob man, sagen wir mal mit 15 oder 16 auf einer Demo war und dort dann auch Steine geschmissen hat (um dein Beispiel zu nehmen) oder ob man mit 35 offensichtlich sein Amt missbraucht und plagiatisiert um sich einen Titel zu erschleichen. Es geht dabei um die Verhältnismäßigkeit.

      Zum zweiten Absatz: Du bist also der Meinung, dass sich ein Politiker im Dienst alles erlauben kann und mit minimalen Saktionen davonkommen soll, solange er seine Arbeit macht? Wenn Guttenberg seinen Doktortitel aberkannt kriegt, ist er ja nicht bestraft worden, das ist einfach nur eine logische Folgerung für seine Taten.
      Wo ziehst du denn die Grenze? Was für eine Verfehlung muss sich ein Politiker leisten, damit man über ihn diskutieren "darf", ohne, dass es, wie du es ausdrückst, "albern" wird?


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    • Evil schrieb:


      Daher meine Fragen an die User:

      Ist unser Verteidigungsminister für euch nach diesem Vorfall noch tragbar?
      Kann Guttenberg hiernach überhaupt noch das Vertrauen der Bürger in ihn wiederherstellen?
      Und denkt ihr, dass man jemanden, der wohl gute Arbeit leistet, für seinen fauxpaus trotz allem seines Amtes entheben muss, da es sich hierbei ja wahrlich um keinen Kavaliersdelikt handelt?


      1.) Nicht unbedingt nach _diesem_ Vorfall, aber spätestens seit dem Gorch Fock ist er für mich nicht mehr tragbar. M.E. ist er als Verteidigungsminister eine glatte Fehlbesetzung, dem ein Fauxpas nach dem anderen "gelingt".

      2.) Gegenfrage: Hat er denn durch diesen Vorfall Vertrauen eingebüßt? Der ist doch wie eh und je in der Bevölkerung beliebt, da wird man ihm diesen Fehltritt auch durchgehen lassen.

      3.) Wenn er denn gute Arbeit geleistet hätte...

      ------------------------------

      Letztendlich isses mir relativ schnuppe, wie es jetzt weitergeht. Entweder, er behält seinen Doktortitel, dann isses ein Freifahrtscheinfür für zukünftige Dissertationen. Oder er lässt ihn fallen, dann is er halt nur noch KTzG. Denn Verteidigungsminister bleibt er, da ihn die Masse liebt, in jedem Fall. Der könnte m. E. nach auch einen ganzen Kindergarten bespringen, die Masse wurde nur applaudieren. Drecks Adelsgesocks!
    • Frag mich wie teuer das jetzt für den Staat ist, schließlich sind jetzt genug Dokumente jeglicher Art im Umlauf wo er als Dr. betitelt wird. Alleine die Visitenkarten von dem sind jetzt alle ungültig.

      Naja, ich finde es erbärmlich das er es gemacht hat aber finde es gut das in diesen Zeitalter man so einfach sowas beweisen kann.
    • Du sprichst die Verhältnismäßigkeit ja schon selbst an: Ich finde es ist ZUVIEL des Brimboriums.

      Aber offensichtlich hast du mich erneut falsch verstanden oder ich habe mich zu missverständlich ausgedrückt: Ich bin natürlich NICHT der Meinung, dass sich ein Politiker alles erlauben kann. GANZ im Gegenteil. Aber auch HIER möchte ich die Verhältnismäßigkeit gewahrt haben. Es handelt sich hier "nur" um eine bekackte Doktorarbeit. Um Text auf Papier. Ich finde es geradezu beschämend, dass sich der Bundestag (auf Kosten der Steuerzahler) tatsächlich eine Stunde Zeit nimmt um sich damit auseinander zu setzen. Ich sehe hier einfach keinen Diskussionsbedarf. Wenn der Plagiatsfall bewiesen ist, so sind die normalen Rechtswege zu durchlaufen und der Politiker muss mit den Konsequenzen leben. Das gibt einfach kein Diskussionspotential her. Und ob er NACH diesen (möglicherweise rechtlichen) Konsequenzen noch "tragbar" ist, erfährt man ganz einfach, in dem man möglichst objektiv seine bisherige Arbeit analysiert. Wenn die - objektiv - gut war, dann ist er noch tragbar und soll seinen Job halt weiter machen (wenn es ihm aufgrund der Konsequenzen noch möglich ist) - wenn die Regierung ihn noch will. Ich sehe einfach nicht die NOTWENDIGKEIT da so einen Elefanten aufzupusten.

      Wenn der "Betrug" bewiesen ist, muss er mit den Konsequenzen daraus leben wie jeder andere auch. Aber mehr auch nicht. Es ist einfach nicht nötig da wochenlang Zeitungsberichte drüber zu verfassen, Fernsehsendungen zu produzieren...ich seh es schon kommen...die Polit-Talks in der späten Sonntagnacht mit dem Thema "Der Fall Guttenberg - Was passiert nun mit Deutschland?"...da sitzen dann die alten Herren mit zerknautschten und sorgenvollen Gesichtern: "Herr XY...glauben sie, dass Deutschland nun an einem Wendepunkt steht?" "Absolut." "Ich fürchte auch."

      Da hängt einfach so ein RIESIGER Rattenschwanz dran, der nicht NÖTIG wäre. Verstehst du jetzt, was ich meine?
    • Und ich denke eben, dass so eine Diskussion durchaus berechtigt ist, alleine weil es um eine Vorbildfunktion geht, die der Herr Guttenberg erfüllen sollte, gerade als der wohl beliebteste Politiker der letzten paar Jahre. In was für einem Licht lässt es denn den Doktortitel als ganzes und die Würde und Ehre die damit verbunden ist, wenn solch ein schwerer Betrugsfall bagatellisiert wird. Ich finde eher, dass die große Diskussion zeigt, wie, zu Recht, der Titel "Doktor" noch immer einen verdient hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat. Was du als nur ein Stück Papier bezeichnest ist nämlich der höchste in Deutschland erreichbare akademische Titel und gerade deswegen begrüße ich diesen Medienrummel, denn wenn Guttenberg nun eben nur mit der Schramme des verlorenen Doktors davonkommt, was für ein Zeichen sendet das? Da ist ein Mann, der sich einen Titel erschlichen hat, Karriere gemacht hat und am Ende keinerlei Konsequenzen tragen musste. Ob ein Guttenberg nun im Amt bleibt oder zurücktritt, diese Entscheidung hat im Endeffekt auch eine Wirkung auf das Ansehen der akademischen Arbeit in Deutschland.

      Du sprichst auch davon, dass da jetzt der Bundestag darüber diskutieren wird und ordentlich Steuergelder flöten gehen, aber hier musst du auch bedenken: wenn Guttenberg früher seine Fehler eingestanden hätte, wäre es vielleicht gar nicht dazu gekommen. Hätte er am Freitag schon reinen Tisch gemacht, dann hätte man sich dies womöglich wirklich sparen können, aber da Guttenberg da noch versucht hatte sich rauszureden wurde dies eben zum Thema gemacht. Das Eingestehen seiner Fehler kam erst am Montagabend, als eben schon feststand, dass eine aktuelle Stunde zu dem Thema geben wird.

      Damit Guttenberg überhaupt realistisch mit der Rücktrittsfrage knfrontiert wird muss es eben eine öffentliche Diskussion geben. Denn von seiten der Unionsparteien wird da garantiert nichts kommen. Du sprichst ja davon, dass man objektiv schauen muss, aber da wird es weder von der einen Seite noch von der anderen Seite so etwas geben. Die CDU/CSU wird nämlich garantiert nichts, was ihrem zukünftigen Kanzlerkandidaten schaden würde, während die anderen Parteien eben genau aus diesem Grund ihm die Pest an den Hals wünschen. Wie soll also objektiv Guttenbergs Arbeit im Zusammenhang mit seinem Betrug analysiert werden können, wenn du der Meinung bist, dass man das bloß auf ganz kleinem Feuer kochen soll?


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    • Wir beide kommen auch bei so gut wie keinem Thema auf einen Zweig, hm? ;)

      Aber ich denke, ich hab alles zu meiner Position gesagt...von hier an würde ich mich nur noch wiederholen ;)

      Ich finde es nach wie vor albern, wie das aufgebauscht wird. Ich sehe andere Probleme im Land...und glaube, dass die einfach nicht im Fokus sind, weil man da niemanden "beschuldigen" kann..."Leute an den Pranger stellen" war schon im Mittelalter einer großen Aufmerksamkeit des "Pöbels" sicher ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Poe ()