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[b]Bombenserie in der Londoner Innenstadt: Am Morgen detonierten Sprengsätze in mindestens drei Bussen, auch in U-Bahn-Stationen soll es zu Explosionen gekommen sein. Es habe "schreckliche Verletzungen" bei den Explosionen gegeben, sagte Innenminister Charles Clarke. Die Polizei geht inzwischen von Anschlägen aus, das gesamte U-Bahn-Netz ist stillgelegt, der Finanzbezirk abgesperrt.
London - Nach Angaben eines U-Bahn-Sprechers ereignete sich der erste Zwischenfall auf der Metropolitan-Linie zwischen den Stationen Liverpool Street und Aldgate. Fernsehbilder zeigten Verletzte, die vor der U-Bahnstation Aldgate auf dem Boden liegen und von Notärzten versorgt werden. In einer Eilmeldung der Nachrichtenagentur Reuters hieß es, die Menschen seien blutüberströmt aus dem Bahnhof gelaufen. Ein Augenzeuge sagte der BBC: "Ich sah Menschen auf dem Boden liegen, schwarz von Rauch." Mindestens 90 Menschen sollen allein hier verletzt worden sein. Ein Polizist, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte zu Dow Jones Newswires, in der U-Bahnstation Liverpool Street habe es Todesfälle gegeben. Auch Reuters berichtet unter Berufung auf Quellen aus der Verkehrsgesellschaft Metronet von Todesopfern.
Wie die Polizei berichtet, ist zudem am Tavistock Square im Zentrum der Stadt ein Doppeldeckerbus explodiert. Die gesamte obere Hälfte des Fahrzeugs soll zerstört worden sein. Der Bereich in der Nähe des Russell Square wurde abgesperrt. Ein Augenzeuge sagte, er habe "einen unglaublichen Knall" gehört, "der halbe Bus ist in die Luft geflogen". Es soll mindestens ein Todesopfer gegeben haben. BBC zufolge soll es in drei verschiedenen Bussen Explosionen gegeben haben. Dies wurde von der Polizei inzwischen bestätigt. "Sky TV" berichtet unter Berufung auf einen Augenzeugen, es sei zu einer zweiten Explosion am Tavistock Square gekommen.
Der innenpolitische Sprecher der oppositionellen Konservativen, Alan Duncan, sagte, es sei nun klar, dass es um Terroranschläge gehe: "Dies ist der ultimative Albtraum." Auch Scotland Yard teilte mit, die Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund verdichteten sich. Das britische Kabinett trifft sich gerade zu einer Lagebesprechung. Der britische Premier Tony Blair befindet sich zurzeit noch auf dem G-8-Gipfel im schottischen Gleneagle. Er will sich in Kürze zu den Vorfällen in London äußern, sagte sein Sprecher.
Der U-Bahn-Betreiber Metronet teilte mit, man habe das gesamte System heruntergefahren. Dutzende Krankenwagen sind im Einsatz. Rettungskräfte bauen Behandlungszelte auf den Straßen auf. SPIEGEL-ONLINE-Leser Florian Bohl schreibt aus London: "Absoluter Wahnsinn. Die ganze City von Liverpool Street bis King's Cross ist ein Riesenchaos." Er habe verletzte Polizisten und Passagiere auf der Straße gesehen.
Ein weiterer Vorfall habe sich auf der im Nordwesten Londons gelegenen Station Edgware Road zugetragen, hieß es. Ein Fahrgast sagte dem Fernsehsender "Sky News", er habe eine Art Explosion beobachtet. "Alles wurde schwarz, und wir kollidierten mit etwas, möglicherweise mit einem entgegenkommenden Zug."
Das Londoner U-Bahn-Streckennetz ist 400 Kilometer lang. Auf sieben Linien liegen 280 Stationen. In der Hauptverkehrszeit fahren die Züge in Abständen von teilweise nur 90 Sekunden.[/b]
Einfach verdammt derbe das ganze. Aktuell kann man ja noch nicht einmal sagen ob die Anschläge der Anfang waren oder ob das ganze beendet ist.