Die Menschen in aller Welt bangen und beten - doch Papst Johannes Paul II. ringt mit dem Tod. Der italienische Kardinal Camillo Ruini, dessen Aufgabe nach Kirchenrecht die Verkündung des päpstlichen Todes wäre, ist im Vatikan eingetroffen. Ruini, der auch Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist, traf am Morgen um 8.30 Uhr im Vatikan ein. Zuvor hatte ein Sprecher des Vatikans gesagt, am späten Vormittag werde eine weitere Erklärung zum Gesundheitszustand von Papst Johannes Paul II. abgegeben.
"Zustand ist kritisch" Die Erklärung des Vatikans
Foto-Serie Beten für den Papst
Grafik Leben und Wirken des Papstes
Herzinfarkt und Blutvergiftung
Nach offiziellen Angaben erlitt er einen Herzinfarkt und eine Blutvergiftung, teilte Vatikan-Sprecher Joaquín Navarro-Valls am Freitagmorgen mit. Sein Zustand hatte sich schon am Donnerstagabend dramatisch verschlechtert, konnte aber in der Nacht durch den massiven Einsatz von Antibiotika stabilisiert werden. Angeblich wird er jetzt künstlich beatmet.
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Schon Krankensakramente erhalten
Wie mittlerweile bestätigt wurde, erhielt er bereits die Krankensalbung erhalten. Was früher in der Kirche das Sakrament der Letzten Ölung war, wird heute jedoch nicht nur Sterbenden gespendet, sondern soll vor allem Stärkung im Leid schenken. Hunderte Gläubige und Touristen waren in der Nacht zum Petersplatz geeilt und beteten unter dem Fenster der päpstlichen Wohnung. "Ich bin gekommen, um für ihn zu beten. Ich bin sehr besorgt, für mich ist der Papst der Vater der Menschheit", sagte eine Touristin aus Frankfurt auf dem Petersplatz.
Keine Einlieferung ins Krankenhaus
Nach Angaben von Vatikansprecher Joaquín Navarro-Valls leidet das 84-jährige Kirchenoberhaupt seit Donnerstag an einer akuten Harnwegsinfektion, die hohes Fieber ausgelöst hat. Der Papst befindet sich im Vatikan; ein neuer Krankenhausaufenthalt wird wegen seines schlechten Zustandes und dem zeitweise rapiden Abfall seines Blutdrucks bislang ausgeschlossen. Er wird im Vatikan von einem Ärzteteam der römischen Gemelli-Klinik ständig überwacht. In der Klinik war er seit Februar zweimal stationär behandelt worden war.
Sondersendungen im Fernsehen
"Die Welt hält den Atem an", kommentierten italienische Medien die Nacht in Rom. Das italienische und das polnische Fernsehen unterbrachen mehrmals ihre Programme und berichteten in Sondersendungen über den Gesundheitszustand des Papstes. Ein Sprecher des italienischen Fernsehsenders Rai meinte in der Nacht: "Es wird mindestens 24 Stunden dauern, um zu sehen, wie sich die Situation entwickelt."
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Operation Ende Februar
Johannes Paul II., der die Kirche seit 1978 führt, ist seit längerem schwer krank. Das Oberhaupt der Katholiken war zunächst am 1. Februar mit Grippe und einer Kehlkopfentzündung in die römische Gemelli-Klinik gekommen. Nach zehn Tagen wurde der Papst wieder entlassen und kehrte in den Vatikan zurück. Am 24. Februar musste er erneut ins Krankenhaus, angeblich wegen eines Rückfalls. Am selben Abend wurde wegen akuter Atemnot ein Luftröhrenschnitt vorgenommen. Dabei setzten ihm die Ärzte zur Erleichterung des Atmens eine Kanüle in den Hals. Als der Papst am 13. März die Klinik wieder verließ, sprach er zum letzten Mal zu den Gläubigen.
19 Kilo abgenommen
Kürzlich erhielt der Papst wegen seiner Schluckbeschwerden eine Magensonde, damit er künstlich ernährt werden kann. Seit seinem Luftröhrenschnitt habe er 19 Kilogramm abgenommen, berichtete das italienische Fernsehen. Die daraus resultierende Schwäche habe wahrscheinlich zu der Infektion geführt, hieß es. Zudem leidet Johannes Paul seit vielen Jahren an Parkinson
Quelle:t-online.de
Auf jeden Fall von mir gute Besserung!