Die Standuhr des “Docs” ist zu sehen. Heute ist irgendetwas anders. Das Ticken der Uhr… es wirkt interessanterweise noch dunkler und durchdringender als zuletzt. Zu sehen ist definitiv dieselbe Uhr, auch wenn die Geräuschkulisse von einer viel größeren Wanduhr stammen könnte. Die Praxis des Doktors bleibt also weiterhin eine Spur mystisch. Was sich nicht verändert hat, ist das restliche Ambiente. Holz steht klar im Fokus, der Raum ist weiterhin abgedunkelt, wieder wartet die Sitzgarnitur auf seine Gäste. Der Fokus geht zurück zur Standuhr. Zum ersten Mal lässt sich darauf eine Uhrzeit ablesen. Die Zeiger hüpfen dieses Mal nicht im wilden Schnitt hin und her, sondern das Zifferblatt ist durchgehend zu sehen. Der Minutenzeiger springt zu nächsten vollen Stunde, es ist 11 Uhr. Vermutlich Vormittags…oder? Da weiterhin die Vorhänge zugezogen sind, kann man das nicht einschätzen. Der laute Gong der vollen Stunde durchdringt den Raum. Wieder öffnet sich pünktlichst die Praxistür, wieder tritt der “Doc” ein. Am Quietschen der Tür hat sich nichts geändert, es hämmert sich regelrecht ins Hirn und würde Leute mit Migräne wohl den Rest geben.


Der Praxis Besitzer, dessen Gesicht wir immer noch nicht gesehen haben, marschiert in den Raum. Wie zuletzt deutet er mit der Hand auf die Stühle im Raum, wieder nimmt sein Klient Platz. Es bleibt uns also offensichtlich wieder verwehrt, den Doktor oder den Klienten richtig zu sehen.

Letztes Mal ging es um Geduld, die innere Uhr und wie einem die Zeit durch die Finger gleitet. Offensichtlich ist der Klient nicht zufrieden mit sich selbst, kann sich nicht mal im Spiegel ansehen. Er hat ein Ziel - Welches ist unbekannt. Jedenfalls ist er regelrecht besessen davon.

“Gut, gut… schön dass wir uns wieder sehen! Wir haben ja beim letzten Mal so ein bisschen herausgefunden, was die Wurzel Ihres Problems ist. Sie haben das Gefühl, noch ein bestimmtes Ziel erreichen zu müssen. Gleichzeitig denken Sie, Ihnen bleibt kaum noch Zeit für die Erfüllung dieses Ziels. Was hindert Sie daran, wieder dorthin zu gehen und ihr Ziel zu erreichen?”

Ein leichtes Lachen ist zu hören. Der Klient tippelt mit den Füßen hin und her, als wäre er höchst nervös.

“So einfach ist das nicht Doc. Ich kann nicht einfach auftauchen, danach verlangen und man gibt mir die Chance. Abseits davon, dass ich laufend diese Abkürzungen genommen habe…vor mir würden aktuell zick andere Leute stehen, die ebenfalls ihre Forderungen stellen… und um ehrlich zu sein, sie haben alles Recht darauf. Den Shortcut zu nehmen kommt nicht in Frage, nicht schon wieder…”

“Und es wäre ein Problem, sich hinten anzustellen? Man kann im Leben nicht immer den direkten Weg wählen…”

“Ich habe die Befürchtung, dass dafür die Zeit nicht reichen wird. Was ist, wenn ich auf dem Weg dorthin wieder jeden enttäusche? Ganz besonders mich? Was wenn der ganze Aufwand, die Euphorie, der Enthusiasmus am Ende doch wieder nur in eine Sackgasse führt?”

Kurze Stille in der Praxis, also fast, denn das Ticken der Uhr durchdringt wie gehabt den Raum. Der Doc räuspert sich, nimmt nochmal kurz seine Brille ab.


Kommen nun langsam die wahren Probleme seines Klienten ans Tageslicht? Ist es viel weniger das Ziel, das den Mann so antreibt, regelrecht besessen macht, sondern ist es eigentlich die Angst des (erneuten?) Versagens, der Bedeutungslosigkeit, die seinen Klienten zu ihm geführt hat?

“Können Sie sich deshalb nicht im Spiegel ansehen? Weil sie schon öfter in dieser Situation waren? Weil sie Ihre Vergangenheit einholt? Ihre Ängste zu versagen, wie so oft in ihrem Leben?”

Der Doc geht sehr offensiv vor. Auch seine Stimme wird…rauer? Seinen Klienten scheint es nicht zu stören, da er weiterhin offen antwortet.

“Kann man so sagen. Wissen Sie… nicht alles in meiner Vergangenheit sehe ich als misslungen oder Fehlschlag an. Doch es gibt da so einen Wendepunkt. Es war einer meiner größten Momente und doch gleichzeitig eine meiner größten Niederlagen. Danach war nichts mehr wie vorher. Es war der Moment, als sich mein Spiegelbild für mich geändert hat…”

Plötzlich beginnt im Hintergrund leise Musik zu spielen. Ein Klavier… doch anscheinend nimmt sie nur jener Mann wahr, der als Klient hier sitzt.

“Hören Sie das Doc?”

Doch der fährt fort, als würde er den Mann gegenüber gar nicht wahrnehmen. Die Musik wird aber lauter. Eine Frauenstimme ist zu hören.


“Hören Sie doch einfach damit auf, oder? Aufgabe ist keine Schande, sondern nur das Zugeständnis, dass ein Lebensabschnitt sein Ende gefunden hat! Wer interessiert sich schon für sie? Wrestling Fans die in den 2000er Jahren hängen geblieben sind?”

“Was zur Hölle soll das jetzt?”

Eine Frage die man sich wirklich stellen muss. Was passiert hier? Die Stimme des Docs ändert sich immer weiter, gleicht sich jener des Klienten Stück für Stück an. In der Zwischenzeit erkennt man die Melodie im Hintergrund… Lost in Paradise von Evanescence? Längst stellt sich die Frage, was hier Fiktion und was Realität ist… die Stimme von Sängerin Amy Lee ist klar zu hören


“Du hast versagt… nicht ein Mal, sondern so viele Male, dass jeder aufgehört hat zu zählen. Deine Legacy ist den Bach runtergegangen, als du dir eingebildet hast zurückzukehren.”

“Das stimmt nicht!”

“Du fliehst doch nur vor der Wahrheit. Oder warum sitzt du hier? Alleine…”


Alleine? Die Kamera zeigt beide Stühle. Was im Zusammenschnitt bis jetzt aussah, als wären zwei Personen im Raum, stellt sich nun als komplett falsch heraus. Ein Stuhl ist leer und war wohl schon immer leer! Es sitzt tatsächlich nur eine Person im Raum! Nun ergibt es auch Sinn, warum die Stimmen immer etwas ähnlich waren, sich nun schlussendlich komplett angeglichen haben. Die Diskussionen waren am Ende nur ein Monolog einer einzigen Person! Jemand der seine Ängste, Zweifel und Sehnsüchte wohl immer nur mit sich selbst ausgemacht hat - ein Pfad der Selbstzerstörung. Diese Person sieht durchaus kräftig aus, zittert aber am ganzen Leib. Mittlerweile erkennt man Tattoos an den Armen. Der Bart der Person wird vom Scheinwerferlicht bestrahlt. Kenner wissen längst, wer sich hier wahrscheinlich selbst therapiert hat... oder es versucht hat

“Es ist 5 vor 12… Adam!”


Die Standuhr wird gezeigt, als der Minutenzeiger tatsächlich auf 5 vor 12 springt.

@Omega @TheHitman @Bosstime @R0ß50N @Dee-Kay @Rocco Siffredi @Ray87 @Chris B. Chicken @Payne @Fjall @Danye @stevo @MelliButterfly @The ViPeR @Swissy @Dereineistda

(Part 2 wäre erst am Freitag gekommen aber da bin ich beschäftigt, daher heute schon^^)

Das es sich um Edge handelt war mir bei ddm 2000er Hinweis klar. Mal sehen in welche Richtung dann das Gimmick jetzt weiterentwickelt wird. Das Live war gut geschrieben

Achi, das habe ich ganz übersehen. Asche über mein Haupt. Das es Edge aka Adam ist, das war ja irgendwo klar. Jetzt verrät man es quasi. Inhaltlich ist ein einfach großartig. Die Atmo ist gut eingefangen. Das Lied passt sehr gut dazu. Wo das genau hin führt, das würde ich gerne wissen. Ich hoffe ja einfach, das Edge zurück in die WGL kommt. Ich denke auch das das passieren wird. Und die Lives bauen darauf auf. Unterhaltsam einfach.

Noch weit deutlicher der Mann wie schon beim ersten Part, aber auch als Hype wieder super gut. Mag die Stimmung voll gerne die hier eröffnet wird.

Mhm, also doch Edge. Am Anfang dachte ich erst, das passt alles doch nicht zu ihm. Aber ab dem 2000er Hinweis und Legacy wurde es klarer, am Ende dann sogar die Auflösung. Mal schauen was da noch so auf uns zukommt. Das Live war wie Part 1 wieder super geschrieben.

Was sofort ins Auge fällt, ist die hervorragend beschriebene Atmosphäre. Wirklich stark, Ray. Dieses Segment gehört jetzt schon zu meinen Favoriten dieser Saison. Es ist ein großartiges Beispiel dafür, wie man Vergangenheit, Hype und Gimmick in so wenigen Zeilen verbinden kann. Ganz großes Kino! Ich bin gespannt auf Edge, und im Grunde hat Edge jetzt schon eine Story, die die gesamte Saison füllen könnte. Edge und Ray verarbeiten ihren Werdegang in der WGL.

Man, Ray kann aber auch gut schreiben. Denke wir wissen alle das es um Adam Cole geht

Okay, also tatsächlich Edge. Ich fand den Plottwist aber schön in Szene gesetzt und das ganze nach wie vor sehr stimmungsvoll.