Feminismus, die Moralaposteln des 21. Jahrhunderts? (#Shirtstorm, #Gamergate und Co)

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    • Feminismus, die Moralaposteln des 21. Jahrhunderts? (#Shirtstorm, #Gamergate und Co)

      Gerade durch Social Media kann aus jeder Minimücke schnell ein Elefant werden, wenn die Empörungsmaschine zuschlägt. Alleine in diesem Jahr hatten wir zum Beispiel Diskussionen wegen eines Spider-Woman Comicbuch-Covers und #Gamergate, bei dem es neben Bedenken um Probleme im Spielejournalismus auch darum ging, ob Spiele und die dazugehörige Community sowie Entwickler sexistisch sind.
      Ich will hier mal stellvertretend für viele Kontroversen den #Shirtstorm herausnehmen. Vor ein paar Wochen ist es der ESA gelungen, die Rosetta-Sonde auf einem Kometen zu landen und so viele wertvolle Erkenntnisse zu sammeln die uns womöglich helfen könnten beispielsweise zu beantworten, wo das menschlische Leben herkommt.

      Einer der führenden Wissenschaftler bei diesem Projekt ist Dr. Matt Taylor, der mit seinem tättowierten Körper und Vorliebe für Bands wie Cannibal Corpse nicht unbedingt das Klischee des typischen Wissenschaftlers erfüllt. Bei einem Interview nachdem erfolgreich auf dem Komet gelandet wurde trug er ein etwas exzentrisches Hemd:


      Direkt danach ging die Medienmaschinerie los und gerade im englischsprachigen Raum wurde viel negatives über Matt Taylor geschrieben. Das Highlight ist vielleicht dieser Artikel von Chris Plante bei The Verge, dessen Titel übersetzt lautet: "Mir ist es egal ob du ein Raumschiff auf einem Kometen gelandet hast, dein Shirt ist sexistisch und abschreckend -- Ein kleiner Schritt vorwärts für einen Menschen, drei Schritte zurück für die Menschheit". Diese hetzerischen Artikel sorgten dafür, dass auf Twitter ein Stürm der Entrüstung ausbrach unter den Hashtags #Shirtgate und #Shirtstorm, in dem sich Leute über das Shirt empörten beziehungsweise die Medien kritisierten für diese Hetzjagd. Am Ende sah Dr. Matt Taylor sich gezwungen, sich unter Tränen zu entschuldigen.

      Ich habe kein Problem damit, für den Feminismus einzustehen wenn es zum Beispiel darum geht alltäglichen Sexismus zu bekämpfen (Solche Klischees wie beispielsweise "Das ist eine Frau, die kann eh nicht mit Technik!") oder wirtschaftliche Benachteiligung in Form des Lohnunterschiedes zwischen Mann und Frau, der immerhin real ungefähr 7% beträgt. Wenn es um so was geht, nenne ich mich gerne Feminist, da bin ich richtig stolz darauf, weil reale Missstände bekämpft werden können.
      Doch gerade der moderne Feminismus ist für mich eine Art Empörungstruppe geworden, die gerne mit dem Finger auf pseudo-Missstände zeigt und sagt "Das kann man doch nicht so machen!". Komplett ohne Argumente oder rationale Begründungen, einfach weil es nicht in ihr Weltbild passt.

      #Shirtstorm ist für mich einfach das perfekte Beispiel. Man kann darüber diskutieren, ob so ein Shirt angebracht ist: ich habe schon in Firmen gearbeitet, wo das nicht okay wäre aber auch in Firmen, wo man so was tragen kann. Die ESA scheint kein Problem mit dem Shirt zu haben, genauso wie die vielen anderen Mitglieder im Team, da man sonst sicher von Beschwerden gehört hätte.
      Aber ob das Shirt "sexistisch" ist? Rufen wir uns mal die Definition von Sexismus ins Gedächtnis zurück:

      Duden schrieb:

      <ohne Plural> Vorstellung, nach der eines der beiden Geschlechter dem anderen von Natur aus überlegen sei, und die [daher für gerechtfertigt gehaltene] Diskriminierung, Unterdrückung, Zurücksetzung, Benachteiligung von Menschen, besonders der Frauen, aufgrund ihres Geschlechts

      Wo sagt denn das Shirt, dass Männer Frauen von Natur aus überlegen seie? Wo diskriminiert oder unterdrückt es denn Frauen? Sind nun Cartoonzeichnungen der weiblichen Form automatisch Diskriminierung oder Unterdrückung? Die gezeichneten Frauen auf seinem Shirt sind ja nicht mal stereotypisiert: sie tragen zwar ansprechende Outfits, aber sie haben auch Waffen, erwecken den Eindruck starke und selbstbestimmte Figuren zu sein. Hier wird vom modernen Feminismus einfach ein Wort genommen und falsch benutzt. Heutzutage ist Sexismus nicht unbedingt Diskirminierung oder Herabsetzung des anderen Geschlechtes, es kann auch gerne benutzt werden um auszudrücken: "Das passt mir nicht!"

      Vielleicht ist es an diesem Punkt auch sinnvoll zu erwähnen, dass dieses Shirt ein Geburtstagsgeschenk an Dr. Matt Taylor war. Von einer befreundeten Designerin. In einer Woche, in der Kim Kardeshian gerade in feministischen Kreisen dafür gelobt wurde, ein Bild ihres blanken und eingeölten Hinterteiles veröffentlicht zu haben, ist also ein Mann der ein objektiv betrachtet nicht-sexistisches Shirt, welches von einer Frau designed wurde, also sexistisch und quasi Sinnbild für alles, was in unserer Gesellschaft im Bezug auf Gleichberechtigung schief läuft? Nicht nur reiner Schwachsinn sondern auch gleichzeitig Doppelmoral der allerhöchsten Güte.

      Für mich gehört zur Gleichberechtigung, dass ich Mann und Frau so gut es geht genau gleich behandele. Der moderne Feminismus fordert mir aber zu oft Sonderbonbons. Verlangt, dass man sich in seinem Verhalten anpasse, damit man bloß keine Gefühle verletzt. Ich habe schon in Firmen gearbeitet, wo die Kollegin als Desktophintergrund halbnackte und vollkommen durchtrainierte Männer hatte und ich dieses Bild gezwungenermaßen mehrmals am Tag anschauen musste. Hat es mich gestört? Nicht im geringsten, wieso auch? Ich könnte natürlich jetzt die Unsicherheits-Schiene fahren und mich empören, weil ihr Desktophintergrund einen unrealistischen Körperstandard für Männer propagiert, da so ein perfekter Körper kaum für Otto-Normal-Mann zu erreichen ist aber ... wieso sollte ich? Wenn ich also Leute sehe, die sich wegen eines harmlosen T-Shirts empören kann ich einfach nur den Kopf schütteln. Das einzige Problem, was ich hier sehe ist, dass jemand eine Sonderbehandlung fordert, auf die er kein Recht hat. Und das alles unter dem mahnenden Zeigefinger der Moral. "Das kann man doch nicht tun!"? Ich sage: doch, klar, kann man. Ein Hoch auf Matt Taylor und sein T-Shirt!

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      Wie steht ihr also zum modernen Feminismus? Glaubt ihr, dass diese Empörungswellen ihre Berechtigung haben? Müssen Männer in ihrem Verhalten mehr Rücksicht darauf nehmen, nicht die Gefühle von Frauen zu verletzen? Liegt es an uns Männern uns zu ändern um beispielsweise in Wissenschaft, Videospielen, Comics und Co. eine Umgebung zu schaffen, die frauenfreundlich, wenn nicht sogar fraueneinladend ist, oder sollte es eher an den Frauen liegen, sich den Gegebenheiten anzupassen oder sich Alternativen zu suchen?


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    • Ich sehe das ziemlich genau wie du. Was GLEICHBERECHTIGUNG angeht, bin ich auch durch und durch Feminist. Es ist ein Unding, dass Frauen bspw. für die gleiche Arbeit noch immer schlechter bezahlt werden.

      Was jetzt aber diese "Matt Taylor"-Diskussion angeht:

      Für mich reiht sich diese moderne Art Feminismus in die Empörungsfreudigkeit der Welt allgemein ein. Es wird sich ja seit einigen Jahren über jeden Scheiß empört und durch das Netz wird dann auch jeder Dünnschiss aufgebauscht bis zum geht nicht mehr.

      Dieser Mann, Matt Taylor, hat mit dafür gesorgt, dass wir etwas von der Erde auf einen Kometen landen konnten. Auf ein bewegliches Objekt im WELTRAUM. Das ist ein unglaublich großer Schritt und die beteiligten Wissenschaftler sind zurecht stolz darauf und werden vermutlich in die Geschichte eingehen. Was zum Geier ist dieses HEMD dazu im Vergleich? Warum muss man sich darüber aufregen? Warum muss man überhaupt darüber reden?

      Man muss es nicht schön finden. Ja, man darf es sogar unpassend und meinetwegen sogar störend finden. Aber Herr Gott noch eins ... dann guckt man halt weg. Nicht jeder Furz im Kopf muss auch immer in kostbare Worte gepackt werden.

      Ich habe, weil ich keinen Fernsehanschluss habe und auch kein Radio höre - GOTT SEI DANK - nur sehr wenig von dieser Diskussion mitbekommen. Ich weiß nur, dass man Matt Taylor wohl sogar zu einer öffentlichen Entschuldigung getrieben hat. Unfassbar wie kleinkariert manche Menschen sind.

      Demnächst empören sich die Leute über Melonen und Kokosnüsse, denn die sehen ja irgendwie aus wie Brüste. Und wenn man endlich diesen Frevel beseitigt hat, kommen die Gurken und Bananen dran, denn die erinnern mit ihrer Phallusform an das Patriarchat.
      Und wenn das endlich geschafft ist, ist es Zeit die Empörung auf ein neues Level zu hieven. Verschiedenste Gremien, Räte und Arbeitsgruppen werden aus dem Boden sprießen und darüber beraten, wie man die Form der Sonne und der Planeten so ändern könnte, dass sie das weibliche Geschlecht nicht so unterdrücken und beleidigen. Man denkt kurz darüber nach, sich nochmal an Matt Taylor zu wenden. Der erscheint aber mit einem roten Jackett zur Besprechung. Ein Aufschrei der Empörung geht durch die Medienwelt! Ein ROTES Jackett! So eine Frechheit! Klar, dass damit die Menstruation verhöhnt werden soll!

      Herr wirf Hirn vom Himmel ...
    • Sagen wir es so: Die feministische Bewegung sorgt dafür, dass informierte männliche Jugendliche, die vielleicht nicht die optimalste Erziehung genossen haben, heutzutage extrem verunsichert werden. Es wird wegen jedem Furz ein Fass aufgemacht: War ich gerade sexistisch? Darf ich sie dort anfassen? Muss ich sie um Erlaubnis fragen, wenn ich ihr an die Wäsche will? Bin ich dem bösen Geschlecht angehörig?

      Frauen sind Frauen, Männer sind Männer. Beide haben gleich viel zu verdienen und von mir aus lass ich mir auch eine Frauenquote gefallen, wobei man da selbst logisch begründen kann, wieso man nun eher einen Mann als eine Frau als Employee nehmen würde (potentielle Mutterschaft z.B.).

      Ich selber steh auf Geschlechterrollen und dazugehörige Klischees. Sie vereinfachen das Leben an sich, was es aber keineswegs langweilig macht. Zum Glück gibt es genug Frauen, die auch so denken, und den Titel "Hausfrau" nicht gleich als Beleidigung aufnehmen.
    • Das Problem des "modernen Feminismus" ist, dass er in Ländern aufkommt, in denen Gleichberechtigung und Selbstbestimmung mittlerweile auf den meisten Ebenen selbstverständlich sind. Natürlich gibt es noch Nischen, wie eben das Gehaltsgefüge, in denen es noch einer Nachbesserung bedarf.

      Dieser #Shirtstorm war mal wieder ein perfektes Beispiel dafür, dass "moderne Feministen" keine Lust haben, sich mit echten Problemen auseinanderzusetzen, stattdessen wird aus einer Mücke (was dieses Shirt noch nicht einmal ist) ein Elefant gemacht. So kann man sich als Feminist präsentieren, ohne irgendetwas sinnvolles beizutragen.
      "11 von 9 Menschen sind mit Mathematik überfordert"


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    • Sorry, aber jetzt dieses Shirt als sexistisch zu bezeichnen geht doch etwas zu weit. Wenn man damit anfangen würde, könnte man einen nicht unerheblichen Teil an moderner und historischer Kunst als sexistisch bezeichnen. Sexismus spiegelt sich in erster Linie im Verhalten wieder, nicht auf T-Shirts. Auch muss man sich als "Feminist" mal die Frage stellen gegen was man vorgehen/protestieren will. Gegen ein T-Shirt oder eventuell doch lieber gegen Unterdrückung oder Benachteiligung von Frauen?

      Solche Leute die bei jedem noch so kleinen Mückenschiss ein riesiges Fass aufmachen, erweisen ihren "Mitstreitern" (also denen, die sich wirklich ernsthaft mit wichtigen Themen beschäftigen) einen Bärendienst.

      Da geistert dann ein T-Shirt durch die Medien, während z.B. Zwangsheirat oder Gewalt gegen Frauen im Hintergrund verschwinden, nur weil ein paar Menschen dringend Aufmerksamkeit brauchen und sich an nichts und wieder nichts aufhängen müssen. Hauptsache mal gemeckert und gezeigt was für tolle Menschenrechtler sie sind. Da kriege ich das kalte Kotzen.
      "11 von 9 Menschen sind mit Mathematik überfordert"


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    • Bis zu meinem 35. Lebensjahr hielt ich Frauen für die besseren Menschen. Dann kam Sarkeesian. Was danach so alles an Gegenreaktionen folgte ist nicht schön, wurde aber (zumindest in Gaming-Kreisen) initial von Sarkeesian provoziert. Dieser neue Feminismus schafft mehr Probleme als er löst.
      "... we can't pass on feedback through customer support, the WWE 2K Discord has been created as a place to ... have meaningful conversations with others in the community"
      - 2K Kundenservice
    • Zu dem Shitstorm rund um den Wissenschaftler kann ich nicht viel sagen, da ich gestehen muss, dass ich davon überhaupt nichts mitbekommen habe. :D

      Aber zu deiner Frage nach der Gesellschaft will ich etwas beitragen.

      Ich bin der Meinung wir leben in einer sehr oberflächlichen Welt, und unter dieser Oberflächlichkeit leiden Frauen mehr als Männer. Wenn man sich nur mal Zeitschriften, Werbungen oder Sportveranstaltungen ansieht, wird doch sehr deutlich, wie oft Frauen als "Lustobjekt" gesehen werden. Klingt zwar primitiv und für manche vielleicht falsch, aber das ist meiner Meinung nach ein großes Problem. Obwohl "Lustobjekt" auch zu spitz formuliert ist, aber mir fällt keine bessere Formulierung ein, also schlagt mir das bitte nicht um die Ohren. :D
      Man muss sich nur die TV-Magazine ansehen, da sind zu 99% hübsche junge Frauen, z.T. in Kleidern oder Bikini abgebildet. Dazu kommen die unzähligen Werbungen, in denen die Darstellerinnen mehr mit ihrem Körper, als mit ihrem Gesicht/ihrer Individualität ein bestimmtes Produkt vermarkten. Somit haben Frauen jeden Tag ein vielfach größeres Angebot sich selbst mit anderen zu vergleichen. Das Problem liegt allerdings nicht in Anzeigen und Werbungen, sondern tiefer.

      Trotzdem wird es durch unsere Gesellschaft doch jeden Tag verstärkt und verbreitet. Auch Sportveranstaltungen dienen als gutes Beispiel. Warum gibt es denn Cheerleader ? Mir ist bewusst, dass Showtanz auch ein Sport ist, aber vor allem beim Cheerleading ist es doch sehr bewusst auf die Unterhaltung der männlichen Zuschauer ausgelegt. Man könnte das ganze jetzt noch mit Magazinen, Körperpflege oder der deutlich höheren Frauenquote bei käuflicher Liebe (auch in Filmen) fortführen.
      Wenn man mal vergleichen würde, wie oft man am Tag Frauen als "Reiz" ansieht bzw. wahrnimmt und im Gegensatz dazu Männer als "Vergleichs/Konkurrenzobjekt", wird die Zahl der Frauen deutlich höher sein.

      Durch Film und Fernsehen wird somit ein Bild konstruiert, das so nur selten zu finden ist, in den Köpfen allerdings allgegenwärtig vorhanden ist und somit Vergleiche nach sich zieht.

      Zu dem Shirt: Ich bin der selben Meinung wie alle anderen hier, dass auch aus meiner Sicht das Shirt nicht sexistisch ist. Wenn man sich mal vorstellt, dass es eine Wissenschaftlerin wäre mit einem Shirt voller Comic-Männer die leicht bekleidet wären, würde ja auch niemand die Sexismus-Keule schwingen. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass uns Männern dieser Konkurrenz-Gedanke nicht allgegenwärtig bewusst ist und auch die Darstellungsformen in diesem Maße auf Erotik abzielt.

      Dazu kommt natürlich, dass Shitstorms ja gern genutzte Züge sind, auf die man aufspringen kann und somit manche Kritik im Endeffekt abgeschwächt und negativer bewertet wird.

      Das sind alles nur meine Gedanken bzw. meine Vermutungen, die sich aber auch schon z.T. in Diskussionen mit Freundinnen herauskristallisiert haben.
      Mir ist auch klar, dass das nicht direkt zum Thema passt, trotzdem sollte man es im Hinterkopf behalten.

      Mich würde auch mal interessieren was Anna zu dem ganzen Thema sagt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Bart4477 ()

    • Die meisten davon sind keine Feministen, wenn wir mal ehrlich sind. Die, die man am lautesten auf sozialen Netzwerken kreischen hört, das sind Misandristen, Clickbait-Seitenbetreiber, Feminazis und andere, entweder geistig-oder ethisch beschränkte Menschen, die sich irgendwas aus diesem Geschlechtsbashing erhoffen.

      Wirkliche "Feministen" sind auf beiden Seiten für Gleichberechtigung und haben genug normalen Verstand um gewisse Dinge (so wie dieses Shirt) auch einfach mal abzunicken, ohne es unbedingt für gut zu halten. Das Problem ist, dass Feminismus in der eigenen, früheren Definition als auch im allerersten Teil der Präsentation (nämlich dem Namen) eine klare Partei ergreift. Der Fokus und die Präferenz ist dort nämlich klar auf das weibliche Geschlecht gerichtet. Das war früher durchaus nötig und sinnig, jetzt ist der Name aber wesentlich weniger angebracht. Frauen und Männer leiden mittlerweile etwa gleich durch Sexismus, aber eben auf verschiedenen Ebenen. Das ist natürlich noch lange keine Gleichberechtigung und noch meilenweit vom Idealfall entfernt, aber es gibt eben nicht mehr diese extreme Unterdrückung eines Geschlechts in der westlichen Welt. Unabhängig davon ist der Name auch deswegen schon ein Hindernis weil er stark von den oben genannten Gruppen besudelt wurde und mehr für diese "Frauen an die Macht" Haltung steht. Reputationsmissbrauch quasi.

      Sinniger wäre es sich eben als Equalitist zu bezeichnen, aber Menschen sind Gewohnheitstiere - Alteingessene Begriffe werden nur schwer abgelegt. Was besonders in diesem Fall schade ist.

      Was diese Moralgeschichte angeht: Sexismus und Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ist ganz klar ein Teil dieser Welt. Ich sehe jetzt mal vom Middle East usw. ab, das wäre zu ausschweifend. Aber ich denke diese ganze Sexualisierung usw. ist keine Frage des Sexismus. Frauen werden genauso ausgebeutet wie Männer - Nur eben anders. Im Endeffekt ist das eher eine Frage der Öberflächlichkeit und Geldgeilheit unserer Gesellschaft. Wie man das findet, kann jeder für sich selbst entscheiden, aber es ist eben keine Frage von "Frauen werden als Lustobjekte benutzt, oppression" blabla - Sondern schlichtweg genauso oberflächlich wie die Herren mit Six-Pack und den Designeranzügen. Genetische Optimalfälle sind eben die Archetypen der Werbung, das diese sich unterscheiden hat halt einen biologischen Hintergrund.
      Allgemein, es stört mich wie dumm du bist - AfD-Wähler, hört meine Mucke nicht
      Alle Patrioten, Ballermann-Idioten, Stammtischparolen, hört meine Mucke nicht
      Oberflächliches Großraumdiskotheken-Pack, ihr seid ekelhaft, hört meine Mucke nicht
      All die Szeneopfer, all die jeden noch so dämlichen Trendverfolger, hört meine Mucke nicht

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Lyriqz ()