Generation Flatrate

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    • Maler zu sein ist aber auch eine Berufswahl... Puh. Da hab ich tatsächlich kein Mitleid. Und dabei bin ich bei denen auch durch die Familie direkt an der Quelle. :S Erfahrungsgemäß haben viele von denen weder Ahnung, noch sind sie wirklich gut oder aber sie haben zu hohe Gehaltsforderungen.

      Gibt es eine Kunst-Flat?
    • Ganz davon ab, ob ich selbst Bilder kaufen würde oder sonst was:

      Die Welt wäre ziemlich traurig ohne Bilder.

      Erfahrungsgemäß haben viele von denen weder Ahnung, noch sind sie wirklich gut oder aber sie haben zu hohe Gehaltsforderungen.


      Hervorhebung durch mich.

      Woran machst du denn fest, ob ein Maler "gut" ist. Das ist bei gemalter Kunst nämlich gar nicht so leicht festzulegen.

      Von einer "Bilder-Flat" hab ich noch nichts gehört, würde mich aber nicht wundern, wenn es solche Modelle in kleineren Geschäften schon gibt.
    • Durch Abhebung von der grauen Masse. Warum sollte ich Künstler X Künstler Y vorziehen, wenn er nicht besser/anders ist. Es ist ja jetzt auch nicht so, als könnte man Kunst gar nicht bewerten. Pinselschwung, Linienführung, Farbwahl.

      Du kannst einen Musiker ja auch bewerten. Und dabei kann man theoretisch jeden Sound mit Kunst als Totschlagargument bringen.
    • Es ist auch nicht jeder Friseur gleich gut. Es käme trotzdem niemand auf die Idee, dass es angebracht wäre Friseure über eine Haarschnitt-Flatrate zu vergüten. Wer seinen Beruf ernsthaft betreibt und eine Leistung erbringt, muss fair vergütet werden. Klar regelt das aber irgendwo auch die Nachfrage. Wir haben nun mal eine mediale Übersättigung, die sich auf ganz viele Splitter verteilt. Das war das zu erwartende Ergebnis der digitalen ich-auch-Kultur.
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    • Du gehst dann aber auch nur einmal zum Friseur. Für die Flat könntest du aber noch 10 mal zum Friseur gehen und er würde das selbe Geld bekommen.

      Du kannst dir das Lied 100 mal anhören ... und zahlst das Gleiche, als wenn du es nur einmal anhören würdest. Aber du zahlst ja nicht nur diesen einen Künstler mit deinem Monatlichen Geld, sondern alle, die du hörst.
    • Ich finde den Frisör-Vergleich eh unglücklich. Trotzdem kann ich mir eine Flat bei Unisex vorstellen ^^ Genauso unglücklich finde ich die Aussage, dass ich ein Lied 100mal nach 1mal zahlen hören darf. Hallo? :ugly:

      Die wichtige Aussage meiner Zitate wäre mir gewesen, dass ein Umdenken erfolgen muss. Sowohl bei dem Schreiber, der den Leser besser und früher einfangen muss, wie beim Leser, dem gute Werke auch Geld wert sein müssen. ;)
    • Die "einmal zahlen 100 mal hören"-Aussage war eher so zu verstehen, dass du einmal einen geringen Preis für ALLE Lieder zahlst und trotzdem alles zich mal hören darfst und trotzdem nicht mehr zahlst.

      Ein Umdenken muss entstehen, da stimme ich dir zu. Aber deine Beispiele finde wiederum ich unglücklich. Ein Autor muss jetzt also so schreiben, dass sein Buch schon in den ersten 20 Seiten fesselnd ist? Halte ich für Quark. Kaum eines der Bücher, das man heute als Jahrhundertwerk sieht, haben so eine Eigenschaft und das macht sie - auch nach heutigen Maßstäben - nicht schlechter. Im Gegenteil: Das Umdenken sollte eher dahingehend passieren, dass alles etwas entschleunigt werden muss. Der Konsument - egal bei welchem Produkt - sollte ein Produkt einfach mal sacken lassen, bevor er "Mehr!" ruft.
    • Naja... Dem kann ich wieder nicht so zustimmen. Die Bücher bleiben (historisch) bedeutend - keine Frage. Aber wie viele dieser Bücher hast du daheim im Regal stehen? Kann es sein, dass sich Zeitgeist und Geschmack im Laufe der Zeit geändert haben und diese "Jahrhundertwerke" heute nicht mehr so wirken wie damals? Ein Künstler darf sich ja nicht nur an der Vergangenheit orientieren...

      Ist das selbe wie im Filmgeschäft. Vor allem bei den Thrillern oder Horrorfilmen kann man das gut sehen. Viele würden sich beim weißen Hai oder Psycho mittlerweile eher langweilen. Trotzdem sind es bedeutende Meisterwerke.
    • Ich habe jede Menge dieser Bücher im Regal stehen und finde sie auch heute noch gut. Ich rede hier übrigens nicht nur von Sachen wie "Faust" oder "Buddenbrooks" oder so etwas. Nehmen wir zum Beispiel mal die "Trivialliteratur" wie man so schön sagt. "Stephen King's ES" gelesen? Da wird auch erst einmal seitenweise geschwafelt. Trotzdem entfaltet sich da eine Geschichte, die wäre gar nicht möglich gewesen, wenn man von 0 auf 100 in 20 Seiten gegangen wäre. Ich will mir gar nicht vorstellen, was passieren würde, wenn wir wirklich nur noch solche Bücher hätten, wie du sie dir vorstellst.

      Oder der vielgeliebte Harry Potter. Je nach Band dauert es gerne mal 100 Seiten, ehe überhaupt irgendetwas plotrelevantes passiert.

      Deine Beispiele bzgl. Horrorfilmen sind auch unglücklich. Denn viele haben sich auch damals schon bei diesen Filmen gelangweilt. Andere nicht. Es gab auch Leute, die haben sich vor den Godzilla-Filmen gegruselt. Heutige Horrorfilme entlocken MIR zum Beispiel nur ein lockeres Gähnen, während die alten eine Atmosphäre erzeugen, die ihresgleichen sucht. Das sind Geschmackliche Präferenzen die sich nicht so einfach übertragen lassen.

      Ein Umdenken in deine vorgeschlagene Richtung würde imho zwangsläufig in Wegwerfkunst gipfeln. Nicht jede Geschichte darf so schnell abgeschossen werden.
    • Abgeschossen ... nicht abgeschlossen ;)

      Manche Geschichte braucht eben einen Aufbau ... Erklärungen ... ein Bild des Settings muss gemalt werden ... im besten Fall bannt das den Leser schon an ein Buch. Wer aber von jetzt auf gleich Action und Story braucht, ist eben mit der Bildzeitung besser beraten, als mit einem Buch ;)
    • Verlesen. My bad. ^^

      Wer aber von jetzt auf gleich Action und Story braucht, ist eben mit der Bildzeitung besser beraten, als mit einem Buch ;)

      Abgesehen von einer gewissen Arroganz, die mich an der Aussage fast stören würde, ist es doch genau das Problem der Künstler: Wenn ich die Leser nicht erreiche, dann darf ich mich nicht wundern, wenn ich nicht gelesen werde. Wenn ich dann auch noch anfange, den Lesern die Schuld zu geben, weil sie halt "zu doof" sind, verschlimmere ich nur meine Situation. Der weltfremde Künstler ist ein ewiges Problem. ^^

      Es ist aber genau das, den ich meine: Die Lesegewohnheit hat sich im Laufe der Jahre geändert, die Unterhaltungsmöglichkeiten, bzw. die Ansprüche an die Unterhaltung. Früher hatte man mehr Zeit, sich auf ein Buch einzulassen. Da stört es nicht, wenn man sich durch 100+ Seiten geradezu durchkämpfen muss, weil der Plot nicht in die Gänge kommt. Diese Zeit haben heute nur noch die wenigsten. Das solltest DU, der sich drüber beschwert, dass man neben dem Bachelor-Studium nichts anderes machen kann, doch erst recht wissen? ;)

      MMn ändert sich das aber auch, sobald man einen gewissen Ruf und eine entsprechende Fanbase hat. Denn wenn man meine Werke kennt, kann ich auch die entsprechenden Intros basteln, um meine Fans in eine z.B. völlig neue Welt einzuführen. Aber dorthin muss ich eben erst kommen. Und da bieten die für den Leser preiswerten Flatrates durchaus eine Möglichkeit. Nur, weil es diese Flatrates gibt, heißt es ja nicht, dass ich auf ewig an sie gebunden sein muss? Ich muss sie halt SINNVOLL nutzen können.
    • Da werden wir auf keinen grünen Zweig kommen. Du scheinst die Welt der Künstler auch in schwarz und weiß aufzuteilen. Deinen Aussagen nach gibt es also im Grunde die Guten Künstler und die weltfremden Künstler. Dazwischen gibt es nichts. Nur entspricht das schlicht nicht der Realität. Kunst - egal welche Form - ist eine Arbeit, die fair vergütet gehört. Da können die "Geiz ist Geil"-Menschen noch so sehr auf ihr zu dünnes Portemonnaie pochen. Wer meint, ein Recht auf all diese Produkte zu haben, weil sie halt da sind, der ist wirklich arrogant und wird zwangsläufig irgendwann nur noch Kultur auf Boulevardzeitungsniveau vorfinden, denn die "guten Künstler" (tm) können irgendwann schlicht ihre Kunst nicht mehr machen, weil es einfach nicht genug Geld gibt, damit man sich ein Butterbrot kaufen kann.

      Und auch wenn es weit vom Thema abgeht: Nur weil eine Geschichte nicht von 0 auf 100 in 10 Seiten geht, muss man sich sicherlich nicht durch einen ruhigen Anfang kämpfen. Aber das nur am Rande.

      Zu den Flatrates: Das hab ich nun schon öfter gesagt und ich sag es gerne noch einmal: Man ist als Autor seinem Verlag unterworfen. Wenn der bei den Flatrates mitmacht, dann hat man keine andere Wahl. Man kann auch nicht irgendwann sagen: "So, liebe Leute ... ab heute gibts das Buch/das Album/wasauchimmer jetzt nicht mehr hier in der Flatrate."
      Und den Verlag wechseln kann man auch nicht ohne weiteres ... seine vorherigen Werke mitnehmen schon gar nicht.

      Fanbases sind übrigens auch nur ein Hirngespinst. Bis auf die ganz großen Namen, die ohnehin viele tausende Bücher verkaufen, hat kaum einer eine solche Fanbase und die reicht nicht aus um irgendjemanden bei der Stange zu halten. Ich hab das Gefühl, dass du einfach die Situation völlig falsch einschätzt.