Strafmaß allgemein / Religiöse Gründen beeinflussen Urteile?

Mich interessieren solche Themen eigentlich relativ wenig, daher kenne ich keinen konkreten Einzelfall. - Es ist jedoch absolut normal das psychologische Umstände schuldmindernd wirken bzw. dafür gibt es sicherlich zahlreiche Beispiele. Allerdings bin ich da jetzt zu faul eins rauszusuchen. xD - Ich denke aber das du mir da grundsätzlich zustimmst. - Ich wollte lediglich anmerken, dass die Kultur eben einen Einfluss haben kann (ja das ist eine Theorie, die allerdings sehr plausibel klingt) und man diesen Einfluss auf die Psyche nicht außen vor lassen sollte nur weil es die "Kultur" ist die den Einfluss ausübt und nicht etwas gängigeres. - Psychologische Rahmenbedingungen sollten immer beachtet werden ob die nun kulturelle Gründe haben oder nicht.

Sie sollten Einfluss auf die Art der Verwahrung (ggf. psychologische Betreuung? Bei Rechten eben Aussteiger-Programme usw.) haben, da stimme ich zu. Aber strafmildernd sollten sie nicht wirken.

Es gibt sicherlich kulturelle Gründe, um einen Fall differenzierter bewerten zu müssen. Ehrenmorde wären eigentlich ein gutes Beispiel. In islamischen Staaten herrscht eine komplett andere Rechtssprechung und auch Rechtsauffassung.

Die Frage ist jetzt nur, wie man das bewertet, mildernd, gleich oder härter. Nach unseren Moralvorstellungen ist ein Ehrenmord ein Verbrechen aus niederen Beweggründen. In anderen Ländern ein Mittel um die Ehre wiederherzustellen, die dort eine andere Wertigkeit hat als bei uns. Die moralische Frage, die wir uns stellen müssen, ist ob man den kulturellen Hintergrund nun berücksichtigt, da der Täter es seit je her so eingetrichtert bekam?

Ich bin der Meinung, dass man eine solche Tat härter oder zumindest gleich bestrafen muss. Eher härter. Nicht einmal nur des Täters wegen, sondern der Tat und dem Gedankengut dahinter. Wirkt sich hier der kulturelle Unterschied mildernd aus, bringt man diesem Verhalten Toleranz entgegen und das ist genau das falsche Zeichen.

Lyriqz schrieb:

@Cove Warum denn? Was sind denn für dich Gründe, die einen Mord, das beenden eines Lebens rechtfertigen? Sozialer Druck? Drogen? Geld? Finde ich alles nicht rechtfertigend.

Ich bin ja offen, du kannst mir gerne weitere Fälle geben.

Grob: Wenn jemand geistig schwerstbehindert ist und sich nicht über die Konsequenzen im klaren sein kann?
Das "rechtfertigt" natürlich nichts! Aber strafmildernd? Jo. Bzw. auch bei anderen geistig verwirrten Menschen gehören die Täter nicht in den Knast. Was aber natürlich keine Aufforderung sein soll, um sich in dieses Schlupfloch zu flüchten, um dem Knast zu umgehen.

Es gibt da einige Fälle, die alle unabhängig voneinander betrachtet werden müssen! Und deswegen kann man da auch nichts pauschalisieren...

Wer geistig behindert ist und dadurch, frei herumlaufend, eine Gefahr für die Allgemeinheit ist hat dann eben lebenslang bewacht zu werden. Gibt doch genug Anstalten. Weggesperrt eben. Wer einem anderen Menschen außer den von mir genannten Punkten (Aber wie gesagt, wenn du noch weitere hast, höre ich sie mir gerne an) hat meiner Meinung nach das Recht auf ein freies Leben verwirkt.

Und wenn es mal Heilung geben sollte, hast du mit dieser Ansicht Leute weggesperrt, die gar nichts für die Tat können. Ist schlicht zu simpel gedacht...

Das die Heilung permanent ist, ist dann genauso wenig felsenfest wie die die generelle Gefahr, die durch die Krankheit ausgeht, nicht wahr?

Aber gut, komm mal von den geistig behinderten weg, sonst noch was?

Black Out durch Psychoterror und Tötung des Peinigers. MMn keine Notwehr, da das eigene Leben nicht zwingend bedroht wurde.

Von was für Psychoterror reden wir denn? Wenn keine leibliche Gefahr oder Konsequenzen für den "gequälten' bestehen, sollte es doch kein Problem sein, strafrechtliche Absicherung einzuleiten, oder nicht?

Telefonterror? Extremes Mobbing im privaten Umfeld? Vergewaltiger-Stalker? Was weiß ich... Das Ding ist ja, dass soetwas total vielschichtig sein kann. Da will ich nichts verallgemeinern. Im Gegensatz zu dir halt

Das hat doch alles Möglichkeiten es zu regeln. Wenn du einen Stalker oder Telefonterrorisierer umbringen kannst (und damit entweder Namen, Aussehen oder Location kennst - Eines dieser drei Dinge wird immer gegeben sein, wenn du für den Tod dieser Person verantwortlich bist), kannst du auch anders handeln. Wer wissentlich und ohne absolute Not ein Leben beendet hat es einfach nicht verdient, selber eines zu führen.

Es geht um die Kurzschlussreaktion! Und nicht um überlegtes Handeln!

Ok, wenn du natürlich noch nie darunter leiden musstest, kannst du es auch nicht nachvollziehen. Etwas mehr Einfühlungsvermögen wäre sicher schön, kann ich aber auch nicht voraussetzen...

Die Situationen die Cove beschrieben hat verändern einen Menschen aber ohne das er es wirklich weiß oder sich selbst entsprechend kontrollieren kann. Insofern ist er bis zu einem gewissen Grad nicht mehr in der Lage vernünftige Entscheidungen zu treffen und ist somit nicht vollständig für seine Handlungen verantwortlich. - Andere beispiele wären angeborene Neigungen, Traumata oder eben andere geistige Einschränkungen die nicht auf Behinderungen zurück zu führen sind.

Das rechtfertig keinen Mord, für mich jedenfalls nicht, sorry. Das geht auch nicht um Einfühlungsvermögen sondern um meine Auffassung von Moral. Diskussion kann also direkt enden, da wir demzufolge einander nie zustimmen werden und uns nur unnötig im Kreis drehen würden.

Es geht nicht darum einen Mord rechtzufertigen, denn das ist er nie. Aber die Umstände bestimmen das Maß der Schuld die der Täter tatsächlich trägt und damit auch das Maß der Strafe. - Nicht mehr und nicht weniger.

Die Umstände die du bzw. Cove beschrieben haben, rechtfertigen für mich nichts unter Gefängnis/Anstalt/wie auch immer auf Lebenszeit. Unabhängig davon ob du dem zustimmst oder nicht, war das ja wohl verständlich.

Moral? Was ist denn bitte Moral?!

So brauchst du mir jetzt gar nicht kommen. An jeder Ecke ist sowohl die praktizierte als auch die persönlich erwünschte (ob von dir, mir, Jackie Chan oder sonstwem) Moral nicht statisch. Dass ich meine Meinung dazu vertrete bzw. überhaupt eine eigene Meinung habe wird mir wohl erlaubt sein, ansonsten müsstest du alles jede Entscheidung, jedes Urteil, alles von Menschen entschiedene mit Gleichgültigkeit hinnehmen und das tust du denke ich nicht.

Ich verstehe dich aktuell so:

Black Out? Gibt es nicht! Wer nicht in der Lage ist, in einer - egal welcher - Situation moralisch vertretbar (= deine festgelegter Moralvorstellung) zu handeln und in dieser Situation jemanden tötet, der gehört auf lebzeit weggesperrt. Und das alles festgefahren als "Meinung" bezeichnet, die ja eben frei und unangreifbar ist.

Also: Meine Meinung, basta!

Find ich im allgemeinen scheiße ^^'

Kann ich mit leben.