Technische Hilfsmittel im Fußball - pro und contra

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    • Vanni schrieb:

      Und erneut ein gutes Zeichen für die alten Herren der UEFA, mal die Technik zu verwenden.


      Anna schrieb:


      Wann kommt endlich mal die Torkamera oder Chip im Ball?


      Marcel schrieb:

      Was helfen würde, wäre ein Videobeweis.


      BITTE NICHT!!!
      Solche Fehlentscheidungen gehören nunmal dazu! Das ist einfach Pech. Es gehört einfach dazu. Wenn ich im Stadion bin, rege ich mich dann so über den Schiedsrichter auf, das muss einfach sein. Wie scheiße wäre es denn, wenn ich mir einfach sagen kann: "Hmm, ich erfahre eh gleich, ob der Ball drin war." Da bleiben einfach die Emotionen, die zu solchen Situationen einfach dazugehören, auf der Strecke.
      Mein Vater sprach - vor vielen Jahr'n - komm lass uns geh'n, ins Eintracht-Stadion
      Was ich dort sah, ich fand es geil, das ist der Klub, zu dem ich halte
      Nun steh ich hier, bin nicht allein und ich war treu, trotz 3. Liga
      Was auch passiert, ich hab's kapiert: ICH LIEBE EINTRACHT!<3

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rhyno ()

    • Erschließt sich mir nicht ganz, deine Meinung techn. Hilfsmittel betreffend.

      Fussball ist keine Sportart wie z.B. Basketball, wo ein falscher Pfiff durch 2 Min. Powerplay locker wettgemacht werden kann. Hier kann ein Spielausgang von einer Fehlentscheidung abhängen. Mit z.T. weitreichenden Folgen. Stell dir doch mal vor, der Verbleib der Eintracht in der 2. Liga entscheidet darüber, ob der Verein die darauf folgende Saison weiterhin existiert oder nicht. Jetzt verliert man das Spiel aufgrund eines nichtgegebenen Elfmeters und steigt infolgedessen ab. Die nun fehlenden Einnahmen zwingen die Eintracht, Insolvenz anzumelden und von vorne zu beginnen. Würdest du dann im Stadion oder Tage später in der Kneipe "Hey, klar ists scheiße, aber das ist nun einmal Fussball - wir hatten halt Pech" sagen?

      Ich für meinen Teil gewinne gerne ohne etwaige Fehlentscheidungen. Dann kann ich mich später hinstellen und sagen "Wir haben gewonnen, weil wir die bessere Mannschaft waren" und muss mir kein Geschwätz von wegen "Ihr habt ja nur gewonnen, weil der Schiri immer zu euren Gunsten gepfifen hat" anhören.

      Mal ganz davon ab, was ein Chip noch für positive Nebeneffekte hätte. Endlich keine Diskussionen mehr im Doppelpass über Schiri-Entscheidungen.

      Daher ganz klar: Pro Chip in Ball und Trikot!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Aziatic ()

    • Aziatic schrieb:

      Stell dir doch mal vor, der Verbleib der Eintracht in der 2. Liga entscheidet darüber, ob der Verein die darauf folgende Saison weiterhin existiert oder nicht. Jetzt verliert man das Spiel aufgrund eines nichtgegebenen Elfmeters und steigt infolgedessen ab. Die nun fehlenden Einnahmen zwingen die Eintracht, Insolvenz anzumelden und von vorne zu beginnen. Würdest du dann im Stadion oder Tage später in der Kneipe "Hey, klar ists scheiße, aber das ist nun einmal Fussball - wir hatten halt Pech" sagen?


      Das würde ich aber auch nicht sagen, wenn wir normal absteigen würden. Dann würde ich mich nicht einfach damit abfinden, wenn die Existenz davon abhängen würde, wäre ich auch so untröstlich und das für eine lange Zeit, so einfach könnte man sich damit nicht abfinden. Wenn das die Folge einer solchen Fehlentscheidung wäre, dann hätte ich selbstverständlich einen unglaublichen Hass auf den Offiziellen, der dafür verantwortlich wäre und vielleicht würde ich dann denken: "Na hätte es das bloß gegeben!", klar, denn wenn so unfassbar viel davon abhängt, wäre ichd amit ja viel glücklicher. Aber ob ich dann die EInführung von sowas haben wollen würde? Weiß ich nicht. Das müsste so erstmal geschehen und es gibt ja genug andere Gründe IMMER für einen Abstieg, man ist ja auch auf andere sauer und fixiert sich nicht auf eine Sache.

      Und natürlich gewinnt man lieber ohne sowas, keine Frage. Aber für mich gehört das einfach dazu, auch wegen der Emotionen, die zu so einer Situation dazugehören und IMO nicht wegfallen dürfen. Man würde dem Fußball ein Stück seiner Seele klauen. Wieso lässt man den Sport in seinen wichtigen Bestandteilen, also auch den wichtigen Regeln, nicht einfach so, wie er ist?
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    • Über welche Emotionen reden wir denn bei einer Fehlentscheidung? Über die der Ukrainer, die sich jetzt natürlich betrogen fühlen? Über die Emotionen, die jetzt wieder dazu führen, dass die Refs bestimmt den einen oder anderen Hassartikel lesen müssen, u.U. sogar weitergehende Sachen? Um die Emotionen, teils tieftraurig, teil voller Hass auf Platini und die Welt?

      Können wir bzw. der Fussball wirklich nicht auf solche Emotionen verzichten? Braucht es wirklich Fehlentscheidungen, um ein Fussballspiel letztendlich sehenswert zu machen? Fehlentscheidungen, die viel auslösen können? Ob den wirtschaftlichen Abstieg von benachteiligten Vereinen oder persönliche Konsequenzen (s.o.). Brauchst du echt diese Dinge im Fussball?

      Für mich bedeutet Fussball mehr. Ob grandiose Fans (zuletzt Beispiel Irland), überragende Spieler, tolle Konzepte, etc. etc. Aber eines brauche ich persönlich nicht: Fehlentscheidungen, was Tore betrifft.
    • Wir reden über die Emotionen im Stadion, wenn die Sitaution geschieht, alles aufspring, die einen jubeln, andere sehen zum Schiedsrichter, diese Augenblicke, dann natürlich nachdem alle die Entscheidung begriffen haben, die einen auf den Schiri einschimpfen, die anderen jubeln und die dadurch zumindest temporär entstehende aufgekochte Atmosphäre. Darüber reden wir dund das gehört dazu.

      Auf solche Emotionen wie von mir geschildert KANN der Fußball sicherlich verzichten, aber er MUSS nicht und ich denke, dass das nicht gut wäre und schlecht für den Fußball. Sowas gehört einfach dazu, ist Teil davon und auch ein schönes Phänomen.
      Selbstverständlich BRAUCHT es keine Fehlentscheidungen um ein Fußballspiel sehenswert zu machen, aber sie gehören einfach dazu, schon immer! Sie schreiben die Geschichte eines Spiels häufig mit und damit eventuell auch die Geschichte eines Vereins, eben manchmal sicherlich ungerechterweise auch auf dessen Zukunft bezüglich eines Abstiegs. Und natürlich brauche ich keine persönlichen Konsequenzen oder sowas im Fußball, aber das passiert nunmal. Aber Fehlentscheidungen sind nunmal Teil dieses Sports. Dass die dabei auch weitreichende Folgen haben können, ist vielleicht nicht unbedingt fair, aber gehört dazu.

      Für jeden Menschen, egal ob er Fußball mag oder nicht, ist Fußball mehr, wäre ja auch kacke wenn nicht. Aber für mich gehören Felentscheidungen auch bei möglichen Toren dazu und sind Teil des Fußballs, ich würde sie unbedingt behalten wollen.
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    • Ich weiß nicht, ob solche Dinge wie das Wembley-Tor unbedingt hätten sein müssen, bzw. ob der Fussball solche Ereignisse braucht.

      Und Master, du schaust doch auch Basketball. Dort bedient man sich doch auch techn. Hilfsmittel, dennoch würde ich nicht behaupten, dass da keine "aufgekochte Atmo" herrscht. Du etwa? Ich rede auch nicht davon, dass alle Spieler komplett verkabelt spielen müssen, mit integrierten Kameras etc. pp. Oder dass für jede strittige Szene das Spiel unterbrochen wird. Aber in jedem Bereich unseres Lebens erleichtert uns Technik das Leben. Nahezu jede Sportart bedient sich in diesem Feld. Aber hier, beim Fussball, würde es den Sport kaputtmachen? Diese Verweigerungshaltung von Leuten wie z.B. Platini finde ich einfach sehr kontraproduktiv. Jener Platini übrigens, dessen Team/Land nun witzigerweise zwei Mal von Fehlentscheidungen profitiert hat. Ein Zufall?

      Vllt. bin ich in dieser Hinsicht eigen. Aber auf diesem Level, nach den durchgestandenen Strapazen, möchte ich nicht auf die Tagesform eines Schiris angewiesen sein. Oder darauf, wer gerade an der Spitze der UEFA/FIFA steht. Sondern darauf, wessen Team in den 90 + x Minuten die bessere, die abgezocktere, Mannschaft war.
    • Das Wembleytor ist heute legendär, ein ganz bekanntes und historisches Stück Fußballgeschichte. Es hätte nicht sein müssen, aber auch als Deutscher muss man sagen, dass ohne dieses Kapitel eine Legende im Fußball fehlen würde. Kann man sicherlich verschieden sehen, aber ich habe da nichts gegen einzuwenden oder so, ist eben so passiert.

      Dass es hier gerade nur um Tortechnik geht, ist doch eh klar, nicht war?
      Ich habe nicht behauptet, dass es eine solche Fehlentscheidung braucht, um die Atmosphäre aufzukochen, aber es tut es und das gehört dazu und ich finde es gut.
      Beim Basketball ist das für mich anders, einfach weil das schon immer so war, als ich Basketball geschaut habe und es dort fest etabliert ist. Da habe ich keine Probleme damit, vielleicht ja jemand anders. FÜr mich ist Basketball in diesem Punkt auch nicht mit Fußball zu vergleichen, Basketball ist geil, es macht mir einfach Spaß, Basketball zu schauen, zumindest auf höchstem Niveau(NBA, WMs und EMs), weil ich das ziemlich geil finde. Fußball ist mehr für mich, einfach ein wirklicher Teil meines Lebens. Da möchte ich sowas nicht, die Gründe habe ich ja schon genannt. Für mich soll der Fußball in solchen Sachen einfach so bleiben, wie er ist. Wenn es das seit 15 Jahren so gäbe, würde ich es heute wahrscheinlich auch gut finden, weil ich so damit aufgewachsen bin und ich bspw. die Emotionen nicht kennen würde, die es ohne Tortechnik gibt. Diese sind für mich ein Teil des Sports, kein wirklich großer, trotzdem einer und der würde für mich kaputtgemacht werden. Die Gelbe Karte und die Rote Karte gibt es ja auch "erst" seit 1970, heute gehören sie dazu, wobei ich auf die (nur die Karten, nciht die Strafen!) eher verzichten könnte. Wenn das beim Basketball zur Debatte stehen würde(mit der Technik, die es schon gibt), würde ich vermutlich auch dagegen sein, nicht so stark, aber auch, gebe zu, dass das eine auf mich allein bezogene Argumentation ist.
      Und nur weil eine Sache das Leben von Menschen etwas erleichtern könnte, muss sie nicht zwingend das Leben besser machen. Ich finde, dass es ohne diese Hilfsmittel mehr Spaß macht, Fußball zu sehen, wenn eine entsprechende Situation kommt. Wieso sollte ich dann die Technik wollen?

      Wenn du die wirklich bessere UND abgezocktere Mannschaft bist, gewinnst du immer, solange der Schiedsrichter und seine Assistenten nicht bestochen, stoned, blind oder besoffen sind. Außerdem gehören Glück und Pech eben dazu, das gilt auch für die Schiedsrichter. Man kann sich immer darüber aufregen, habe ich auch unzählige Male gemacht. Aber das gehört einfach dazu. Die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters gehört zum Fußballspiel dazu. Damit sind dann natürlich auch Glück und Pech verbunden.
      Mein Vater sprach - vor vielen Jahr'n - komm lass uns geh'n, ins Eintracht-Stadion
      Was ich dort sah, ich fand es geil, das ist der Klub, zu dem ich halte
      Nun steh ich hier, bin nicht allein und ich war treu, trotz 3. Liga
      Was auch passiert, ich hab's kapiert: ICH LIEBE EINTRACHT!<3
    • Und das ist genau die Haltung, die ich auch den "Fussballpuristen" wie Platini vorwerfe. Diese Verweigerungshaltung das Regelwerk betreffend. Ist glaube ich auch ziemlich einmalig, zumindest kenne ich so eine Haltung aus keiner anderen Sportart, die ich schaue. Frei nach dem Motto: "Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht."

      Und mal ganz ehrlich, wir spielen hier nicht nach Regeln, die die Mayas vor zig Jahren mal irgendwo eingemeißelt haben. Was ist den mit Dingen wie der Rückpassregel, Auswechslungen, dem Elfmeter, den von dir angesprochenen Karten. Haben solche Regeländerugen den Fussball verdorben? Ich denke nicht. Genauso wie ich denke, dass der Einsatz von techn. Hilfsmitteln nicht das Todesurteil für den Fussball bedeuten würden. Es heißt ja auch nicht, dass der Schiri unbedingt danach handeln muss. Aber er muss auf solche Daten meiner Meinung nach auf jeden Fall zugreifen können.
    • Die Frage, die sich bei mir dabei stellt ist die, inwieweit man denn den Fußball technisieren möchte. Gegen die angesprochene Torkamera oder einen Chip im Ball, der den Schiedsrichter bei so Szenen wie bei ENG-UKR oder auch 2010 bei ENG-GER unterstützen, habe ICH persönlich nichts.

      Nur wo zieht man da die Grenzen? Beurteilt man da wirklich nur diese eine Szene? Dem "Tor" der Ukrainer ist ja z.B. auch eine klare Abseitsposition vorausgegangen, die der Linienrichter übersehen hat. Möchte man dafür nun auch technische Hilfsmittel? Ich glaube nicht, dass man das möchte.

      Oder eben der Elfmeter an Mandzukic gegen Spanien - möchte man hier technische Hilfsmittel? Ich glaube nicht, weil in dieser Szene 2 (!) Leute völlig versagt haben, die eigentlich freie Sicht hatten. Einmal Schiri Stark, der auf Eckball entschied und einmal Torrichter Meyer, der sich die Szene ansah und nichts tat. Muss da wirklich NOCH ein "technisches" Auge sich melden und sagen Elfmeter?

      Meiner Meinung nach ist es zu schwer, da eine richtige Balance zu finden. Sport lebt von Emotionen, die Schiedsrichter sind nur Menschen, die natürlich auch Fehler machen. Dass sie dafür von Fans beleidigt werden, davon nehme ich mich ja auch nicht aus. Es hängt eben manchmal wirklich viel an so einer Entscheidung.

      Es hängt aber für mich persönlich nie eine ganze Saison bzw. ein Abstieg und damit verbunden die Pleite eines Vereins an EINER falschen Schiedsrichterentscheidung. Wenn man nach 34 (!) Spieltagen absteigt und dies an einem nicht gegebenen Tor z.B. festmacht, finde ich das eher armselig. Da muss man dann auch nicht darauf pochen, dass dieses Tor hätte mit technischen Hilfsmitteln gegeben werden müssen. Denn man hatte ja nun nicht nur in diesem Spiel die Möglichkeit, einen Abstieg abzuwenden. Das mal nur als Beispiel dazu, da ja oben so argumentiert wurde, dass für einige Vereine oftmals "Leben und Tod" von einer Fehlentscheidung abhängt.

      Ich persönlich habe absolut nichts gegen Hilfsmittel für so Szenen, wo man mit dem menschlichen Auge nicht erkennen kann, ob Ball X drin war oder nicht. Ich habe aber was gegen Hilfsmittel, die Fußball zu einem "fehlerfreien" Sport machen sollen, wo jegliche Entscheidung des Schiedsrichters technisch bestätigt wird.

      Da das Thema ganz interessant ist, habe ich die Beiträge mal ausgelagert.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rhyno ()

    • Chip im Ball wäre OK, da es den Spielfluss nicht beeinflussen wurde - das ist ein ganz wesentlicher Faktor! Beim Eishockey ist das Spiel ja sowieso ständig unterbrochen (mit angehaltener Uhr), da kann man ruhig zwischendurch mal den Videobeweis auspacken. Im Fußball wäre das komplett nervig, da ja zudem viele Szenen (z.B. Elfmetersituationen) selbst nach der 10. Zeitlupe noch strittig bleiben. Und mal ehrlich: Wer hat denn Bock, dass der Schiri das Spiel einfach mal für 3 Minuten pausiert - und das evtl. mehrfach pro Partie!
      Von daher: Ja zum Chip im Ball, da der Schiedsrichter dabei direktes Feedback bekommt. Der Rest wäre eher kontraproduktiv.
    • Rhyno schrieb:

      Die Frage, die sich bei mir dabei stellt ist die, inwieweit man denn den Fußball technisieren möchte. Gegen die angesprochene Torkamera oder einen Chip im Ball, der den Schiedsrichter bei so Szenen wie bei ENG-UKR oder auch 2010 bei ENG-GER unterstützen, habe ICH persönlich nichts.

      Nur wo zieht man da die Grenzen? Beurteilt man da wirklich nur diese eine Szene? Dem "Tor" der Ukrainer ist ja z.B. auch eine klare Abseitsposition vorausgegangen, die der Linienrichter übersehen hat. Möchte man dafür nun auch technische Hilfsmittel? Ich glaube nicht, dass man das möchte.

      Oder eben der Elfmeter an Mandzukic gegen Spanien - möchte man hier technische Hilfsmittel? Ich glaube nicht, weil in dieser Szene 2 (!) Leute völlig versagt haben, die eigentlich freie Sicht hatten. Einmal Schiri Stark, der auf Eckball entschied und einmal Torrichter Meyer, der sich die Szene ansah und nichts tat. Muss da wirklich NOCH ein "technisches" Auge sich melden und sagen Elfmeter?

      [...]

      Es hängt aber für mich persönlich nie eine ganze Saison bzw. ein Abstieg und damit verbunden die Pleite eines Vereins an EINER falschen Schiedsrichterentscheidung. Wenn man nach 34 (!) Spieltagen absteigt und dies an einem nicht gegebenen Tor z.B. festmacht, finde ich das eher armselig. Da muss man dann auch nicht darauf pochen, dass dieses Tor hätte mit technischen Hilfsmitteln gegeben werden müssen. Denn man hatte ja nun nicht nur in diesem Spiel die Möglichkeit, einen Abstieg abzuwenden. Das mal nur als Beispiel dazu, da ja oben so argumentiert wurde, dass für einige Vereine oftmals "Leben und Tod" von einer Fehlentscheidung abhängt.

      [...]


      Die Technik würde ja nicht bei solchen Szenen zum Einsatz kommen, wo es z.T. Auslegungssache ist, wie bzw. ob überhaupt gepfiffen wird. Fouls kann man ja z.B. Auslegen, darunter fallen dann auch Elfmeter-Pfiffe. Was man aber nicht auslegen kann, sind Abseitspositionen und ob der Ball mit vollem Umfang über die Torlinie ging oder nicht. Somit wäre es gar nicht zu der Szene gekommen, weil vorher auf Abseits entschieden worden wäre.

      Und ja, es muss auf diesem Level auf jeden Fall ein zusätzliches Hilfsmittel her. Eben weil es menschlich ist, Fehler zu machen. Aber auf Fehler bei solchen Turnieren kann ich sehr gut verzichten. Eben weil da so verflucht viel von abhängt.

      Und zum Schluss: Wenn euch das Beispiel mit dem Abstieg nicht gefällt, stellt euch doch mal was anderes vor. CL-Finale, Schalke gegen Paris. 90 Min. Duell auf Augenhöhe, Schalke etwas stärker. 92. Minute, Paris stürmt noch einmal nach vorne und erzielt aus einer klaren Abseitsposition das Siegtor. Die Zuschauer, die Leute vorm Fernseher, jeder hat diese Abseitsposition gesehen. Nur die Herren in schwarz nicht. Ich persönlich hätte da zwar schon meine Freude dran, und würde mich auf die Kommentare nach dem Spiel freuen, aber sollen wir bei solchen Gelegenheiten wirklich den Ausgang eines Spiels von einem menschlichen Fehler abhängig machen? Ich denke nicht.
    • Aziatic schrieb:

      Und zum Schluss: Wenn euch das Beispiel mit dem Abstieg nicht gefällt, stellt euch doch mal was anderes vor. CL-Finale, Schalke gegen Paris. 90 Min. Duell auf Augenhöhe, Schalke etwas stärker. 92. Minute, Paris stürmt noch einmal nach vorne und erzielt aus einer klaren Abseitsposition das Siegtor. Die Zuschauer, die Leute vorm Fernseher, jeder hat diese Abseitsposition gesehen. Nur die Herren in schwarz nicht. Ich persönlich hätte da zwar schon meine Freude dran, und würde mich auf die Kommentare nach dem Spiel freuen, aber sollen wir bei solchen Gelegenheiten wirklich den Ausgang eines Spiels von einem menschlichen Fehler abhängig machen? Ich denke nicht.

      Das ist wieder so eine Situation, die ich als menschlichen Fehler hinnehmen würde. Natürlich wäre ich stinkesauer, da jemand in seinem Beruf versagt hat. Doch Fehler, auch tiefgreifende, werden überall gemacht. Sei es als Schiedsrichter, sei es als Angestellter, sei es als Moderator, sei es als Admin, sei es als User...

      Die kann man mit ein wenig Distanz zu der Sache als "Pech" hinnehmen, als menschlichen Fehler. Jeder Fehler hat Folgen, die Abwehrspieler machen z.B. auch Fehler, die einem den Sieg kosten. Da "wiederholt" man die Szene ja auch nicht.

      WENN man wirklich dem Schiri bei solchen Entscheidungen wie der, die du jetzt als Beispiel nimmst, unter die Arme greifen möchte, dann muss das meiner Meinung nach umgehend passieren OHNE das Spiel zu unterbrechen. Es muss umgehend eine Info an Schiedsrichter oder Linienrichter raus, dass es Abseits war.

      Da liegt eben die Crux. Fußball ist - wie Codebreaker sagte - kein Spiel mit zig Unterbrechungen mit Zeitstopp und die ganze Dynamik würde flöten gehen, wenn man dies nun einführt. Da wird ein 90 Minuten Spiel (+ Nachspielzeit) auf einmal zu einem 120 Minuten Spiel.
    • Ich glaube der Chip im Ball ist einfach längst überfällig. Platini hat sich gesträubt, hat die Torrichter gebracht, aber er mag zwar sagen "5 Leute sehen alles", aber wenn 5 Leute es falsch sehen oder nicht die Eier haben, die richtige Entscheidung zu treffen weil Zweifel bleiben, dann könnten da auch 100 Schiris stehen und es würde nicht besser werden.

      Aziatic bringt ein gutes Beispiel mit dem Abseits, aber wie soll das so umgesetzt werden, dass der Spielfluss nicht gestört wird? Alleine schon, weil die Abseitsregel ja eine gewisse "Schwammigkeit" hat, dank passivem/aktivem Abseits etc. Es gibt einfach zu viele Sonderfälle, vom Spieler der aus dem Abseits zurückkommt um ins Spielgeschehen einzugreifen, bis hin zum Typen der als letzter Mann vor dem Torhüter steht und ihm die Sicht blockiert, die wohl kaum mit einem einfachen Stück Technologie alle abgedeckt werden könnten.

      Deswegen sehe ich abseits der Torlinientechnologie noch keinen Spielraum für alle anderen technologischen Spielereien, weil alles was man sonst noch einbauen könnte entweder mehr Unterbrechungen zur Folge hätte oder überhaupt erst durch weitreichendere Regeländerungen legitimierbar wäre. Gegen die Torlinientechnologie hingegen spricht nichts und darum muss sie endlich eingeführt werden.


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    • Und wo soll das technisch nicht umsetzbar sein? Ich kann mit einem Smartphone heutzutage Dinge anstellen, die vor einigen Jahren vllt. das Pentagon anstellen konnte.

      Eine Umsetzung wäre bestimmt ohne größere Unterbrechungen möglich. Kameras filmen das Spielfeld ab, die Trikots liefern genau Daten über die jeweilige Position, der Ball ist mit einem Chip ausgestattet. Diese Daten laufen nun alle zu einer zentralen Stelle zusammen, wo sie von einem Computer ausgewertet werden und in Echtzeit Ergebnisse liefern. Sobald hier also z.B. eine Abseitsposition vorliegt, kann der "5. Offizielle" seinem Kollegen unten auf dem Platz über eben jene Tatsache informieren. Diese Kommunikationstechnik wird ja bereits heute genutzt (ein YT-Video hat da mal schön gezeigt, was so ein Schiri über ein Spiel leisten muss; sehr beeindruckend) und kann ohne weiteres ausgeweitet werden.

      Und diese Datenverwertung + anschließende Kommunikation wird unterm Strich sicherlich nicht länger dauern, als die Zeit, die ein Spieler benötigt, hinzufallen, sich die Nase zu halten, warten bis der Schiri das Spiel unterbricht, nur um dann wieder aufzustehen.

      Evil schrieb:

      Aziatic bringt ein gutes Beispiel mit dem Abseits, aber wie soll das so umgesetzt werden, dass der Spielfluss nicht gestört wird? Alleine schon, weil die Abseitsregel ja eine gewisse "Schwammigkeit" hat, dank passivem/aktivem Abseits etc. Es gibt einfach zu viele Sonderfälle, vom Spieler der aus dem Abseits zurückkommt um ins Spielgeschehen einzugreifen, bis hin zum Typen der als letzter Mann vor dem Torhüter steht und ihm die Sicht blockiert, die wohl kaum mit einem einfachen Stück Technologie alle abgedeckt werden könnten.


      Es reicht ja schon aus, wenn dem Schiri übermittelt wird, ob der Spieler sich zum Zeitpunkt des Passes vor oder hinter seinem Gegenspieler befindet. Diese Information kann er dann in seine Entscheidung miteinbeziehen und unter den Gesichtspunkten bewerten. Alles in Echtzeit, ohne bermerkbare Verzögerung/Unterbrechung.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Rhyno ()

    • Wie willst du genau bestimmen, ob er sich vor oder hinter seinem Gegenspieler befindet? Du darfst nicht vergessen, beim Abseits kann es teilweise um Zentimeter gehen und wenn zwei Spieler nebeneinander stehen und einer den Kopf etwas nach vorne gestreckt hat, dann ist das auch schon Abseits. Das kann ein Chip im Trikot kaum erfassen.

      Anderes Beispiel: ein hoher Pass wird gespielt, zwei Spieler von Mannschaft A stürmen hinterher -- einer ist marginal Abseits, der andere nicht. Das System würde nun in diesem Fall dem Schiedsrichter deines Vorschlages nach ein Abseits signalisieren, weil einer der Spieler im Abseits steht. Der Schiedsreichter weiß nun aber nicht welcher der Spieler -- oder ob etwa beide -- im Abseits sind. Wie soll er also verfahren wenn einer der beiden Spieler an den Ball kommt?

      Das Resultat wäre eine Technologie, die Fehler machen könnte. Und das darf es eben nicht geben. Dem Fußball reichen schon die menschlichen Fehler, da müssen nicht noch welche des Computers dazukommen.

      Ganz zu schweigen davon, dass ich als Informatiker alleine beim Gedanken daran, wie man diesen "5. Schiri" umsetzen würde, ganz arge Kopfschmerzen kriege.


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    • Wenn Sport1 eine etwas klägliche 3D-Abbildung von Spielszenen hinbekommt, sollte dies sicherlich auch für große Verbände wie der FIFA oder UEFA möglich sein.

      Zu deinem Beispiel: Andere Dinge liefern eben auch Daten, die alle zusammenlaufen. Hier lässt sich also sagen, welcher Spieler gerade im Abseits steht. Nun gibt es einen kleinen Funkspruch vom 5. Offiziellen ala "Nr. 11 - BVB - im Abseits". Jetzt weiß der Ref Bescheid und kann diese Information verwerten. Wenn Spieler Nr. 11 an den Ball kommt, wird der Ref sicherlich pfeiffen; wenn nicht, bleibt seine Pfeiffe stumm.

      Ich fordere ja nicht, dass sich der Fussball dann nur noch nach dem Computer richtet und der Schiri letztendlich nur als ausführende Kraft eingesetzt wird. Aber man sollte sich auf jeden Fall der Technik bedienen, um Fehlentscheidungen auf eine Minimum zu reduzieren.
    • Das Sport1 simple 3D-Render einen Tag nach einem Spiel online stellen kann, ist aber schon ein gewaltiger Unterschied zu Informationen in Echtzeit bereitstellen, das ist dir hoffentlich klar.

      Ich glaube du unterschätzt einfach noch immer, was für eine riesige technologische Hürde man überwinden müsste, um solch ein System wirklich effektiv auf die Beine zu stellen. Du schaust ja Tennis und kennst sicher Hawk-Eye? Das System ist seit über 10 Jahren in der Entwicklung, wird regelmäßig verbessert und kann trotzdem nicht die millimetergenaue Position eines Tennisballs berechnen. Ganz zu schweigen von der Fehleranfälligkeit, die sich immer mal wieder zeigt und der vergleichsweisen Langsamkeit des Systems. Das sind zwar nur ein paar Sekunden, aber im Fußball ist das schon außerhalb der Toleranzgrenze.

      Daher kannst du es dir sicher vorstellen, dass ein System, welches 22 Spieler verfolgen muss -- nicht nur ihre Position tracken , sondern auch ein 3D-Modell ihrer Körper anfertigen um etwaige Millimeterentscheidungen richtig zu kriegen, wenn es eben nur ein Kopf oder Fuß ist, der im Abseits steckt -- und das durchgehend, während diese Informationen dann noch quasi in Echtzeit zu einem dem Schiedsrichter präsentierfähigen Resultat gezimmert werden müssen, da noch um einiges komplexer ist.

      Ganz zu schweigen von den Kosten um diese Technologie wenigstens in die wichtigsten europäischen Ligen zu bringen. Das was du dir vorstellst ist einfach nicht in den nächsten 10 - 20 Jahren in irgendeiner Form zu realisieren, die den allgemeinen Ansprüchen genügt.


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    • Auf dem Flughafen kann ich dahingehend überprüft werden, mit welchen Waffen ich vorhabe, ein Flugzeug zu kapern. Mit meinem Smartphone kann ich die tollsten Dinge machen. Wenn ich mit unserem Firmenwagen unterwegs war, wusste ich immer, ob sich hinter mir ein Hindernis befindet oder nicht.

      Aber solch eine Technik, welche der Fussball benötigt, soll nicht bei Einsatz von gewissen Ressourcen verfügar sein? Hier muss man sagen: In den nächsten 10 - 20 Jahren - keine Chance?

      Ich weiß, dass es schwierig ist, solch ein Verfahren umzusetzen. Ich weiß, dass die Technik nicht auf Anhieb alles besser macht und komplett fehlerfreie Ergebnisse liefert. Du hast das Hawk-Eye angesprochen, welches immer noch weiterentwickelt wird und trotzdem nicht zu 101% korrekte Ergebnisse liefert. Aber eben nahezu fehlerfrei und wesentlich besser, als ein Mensch es sehen könnte. Und außerdem: Man kann nur Dinge weiterentwickeln, wenn man Praxiserfahrungen sammelt. Nur wenn ich weiß, welche Schwierigkeiten sich wirklich in der Praxis zeigen, wenn ich weiß, was verändert werden muss, kann ich Technik auf einen Stand bringen, die mir befriedigende Ergebnisse liefert.

      Es muss einfach damit begonnen werden. Zunächst mit den vorhandenen Mitteln, und später dann mit darauf-ausgerichteter Technik. Nicht flächendeckend sondern mit einigen "Prototypen". Wenn man nicht damit anfängt, Technik in den Fussball mit einzubeziehen, gehen uns wieder etliche Jahre wichtiger Entwicklungsarbeit und Feldtests verloren.
    • Chip im Schuh und die Abseitsregel so (erneut) verändert, dass nur die Füße zählen. Ich sehe schon Spieler auf den Händen sprinten... ^^

      Ich traue der Technik nicht. Und ich traue den Menschen dahinter nicht. Und ich traue auch der Wettmafia nicht, die sich dann mit Smartphones in die Technik einhacken wird, um das Spiel zu manipulieren. :p

      Wir haben jetzt schon so viele Situationen miterlebt, in der auch die Superslowmo gar nichts gebracht hat, weil es zu schnell oder zu eng geschehen ist. Versteckte Fouls, Abseits, Beleidigungen... Alles hässlich, aber ich würde es auch nicht missen wollen, mich darüber aufzuregen.
    • in einer (Bundes)- Liga Saison gleichen sich bestimmt Fehlentscheidungen wieder aus, jedoch bei solch großen Turnieren die man als Sportler vielleicht, wenn überhaupt, nur einmal im Leben mitmacht, ist so etwas sehr bitter. Das ist in meinen Augen dann Wettweberbverzerrung.

      Daher bin ich ganz klar für den Chip im Ball. Dafür muss das Spiel auch nicht unterbrochen werden wie bei einem Videobeweis.

      Und ansonsten müssen einfach mal die Torrichter auch mal auf Linie gebracht werden dass es kein Kur-Streifen ist auf dem sie stehen sondern auch etwas für ihr Geld machen müssen. Bestes Beispiel ist die Elfmeter Entscheidung Kroatien-Spanien. So etwas MUSS der Torrichter sehen und bewerten. Der Typ steht da in der hocke und zuckt noch nicht einmal.
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