Bushido bekommt den Bambi für "Integration"

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    • Dass Bushido früher ziemlichen Bockmist verzapft hat, steht wohl außer Frage. Wer hier homophobe Texte als lustig ansieht, geht vermutlich auch aus Protest die NPD wählen, weil die Schwarzen und Juden den Deutschen die Frauen und Arbeit wegnehmen... welche Frage ich nochmal aufgreifen will, deswegen habe ich am Anfang auch die Onkelz erwähnt: Sind zweite Chancen okay? Kann man solche Dinge verzeihen, als Jugendsünden abstempeln und sich dann als Strahlemann präsentieren, wenn man schon einen Namen hat und nicht mehr die shock value braucht, um CDs zu verkaufen?
    • Das Marketing sämtlicher involvierter Acts dürfte sich, aufgrund dieser Komödie, bestimmt die Hände reiben. Vergabe an Bushido? Lächerlich. Das alles öffentlich auszutragen? Ebenso.

      Wann kommt die Heino "Best-of"-CD?
    • Jeder hat das Recht auf ne 2. Chance aber man muss sich klar und deutlich zu seinen Fehlern bekennen, diese eingestehen und natürlich auch diese Fehler nie wieder machen.

      Die 2. Chance hat auch Bushido verdient, wenn er sich klar von seiner Vergangenheit distanziert. Wenn er nur sagt: "Joa war halt so" dann kann er auch bleiben wo der Pfeffer wächst.
    • welche Frage ich nochmal aufgreifen will, deswegen habe ich am Anfang auch die Onkelz erwähnt: Sind zweite Chancen okay? Kann man solche Dinge verzeihen, als Jugendsünden abstempeln und sich dann als Strahlemann präsentieren, wenn man schon einen Namen hat und nicht mehr die shock value braucht, um CDs zu verkaufen?


      Ich bin der Letzte, der einem die zweite Chance verwehrt. Ich glaub, wir sind alle fair genug, um einem, der Mist gebaut hat, die Hand zu reichen, um zu sagen: "Nächstes Mal wird alles besser!" Aber dann will ich auch das schon angesprochene hören: Eine ordentliche Stellungnahme. Eine etwaige Entschuldigung an Betroffene und eine klare Besserung, die nicht in alte Muster verfällt.
    • @Covenant: Besagte Stellungnahme von Bushido gab es aber nie, oder? Zumindest von Bushido? Was die Onkelz angeht, die haben sich distanziert. Ich kann es Musikern wie Campino oder Farin Urlaub auch nicht verübeln, wenn sie dennoch sagen, dass man sich von solch rechtsextremen Texten nicht mal eben so "frei sprechen" kann. Das wiegt, und das ist nur meine subjektive Meinung, nochmal um einiges schwerer als ein Anti-Schwulen-Text. Und damit will ich Bushidos Texte nicht verharmlosen.
    • Crocodog schrieb:



      Ein weiterer Musik-Act, der mir zum Thema "Jugendsünden" einfällt, sind die Böhsen Onkelz. Diese haben als rechte Skinhead-Band übelst rassistische Songtexte geschrieben, sind mittlerweile aber laut eigener Aussage geläutert und haben auf ihren Konzerten immer wieder Anti-Nazi-Ansprachen gehalten und z.T. sogar rechte "Fans" der Halle verwiesen.


      Wenn man schon einen Vergleich anstellen will, sollte man sich auch besser informieren bzw besser differenzieren. Die einzigen Lieder, die rassistische Züge hatten, waren "Türken raus" und "Deutschland den Deutschen". Diese Songs haben sie aber als Punks geschrieben und sind nie offiziell erschienen (gab es nur auf einem Demo-Tape). Während der erste Song durch Probleme mit Jugendgangs entstand und die Wut darüber, war der zweite Song lediglich Provokation. Solche Provokationen machen ja auch andere Punkbands.
      Aber das nur nebenbei. Geht ja eigentlich nicht um die Onkelz hier. ;)

      Zum Thema Bushido: Da kann ich mich nur dem allgemeinen Konsens anschließen. Jeder hat eine zweite Chance verdient, wenn er seine Fehler (glaubhaft) einsieht und sich von den "Jugendsünden" distanziert. Inwiefern das bei Bushido der Fall ist, kann ich nicht beurteilen, da mich der Typ nicht interessiert.
      Statt der weißen Fahne werdet ihr meinen Mittelfinger sehen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Pennywise81 ()

    • Crocodog schrieb:

      @Covenant: Besagte Stellungnahme von Bushido gab es aber nie, oder? Zumindest von Bushido? Was die Onkelz angeht, die haben sich distanziert. Ich kann es Musikern wie Campino oder Farin Urlaub auch nicht verübeln, wenn sie dennoch sagen, dass man sich von solch rechtsextremen Texten nicht mal eben so "frei sprechen" kann. Das wiegt, und das ist nur meine subjektive Meinung, nochmal um einiges schwerer als ein Anti-Schwulen-Text. Und damit will ich Bushidos Texte nicht verharmlosen.


      Wie gesagt: ich verfolge Bushido nicht so genau. Ich weiß daher von keiner Stellungnahme. Im Gegenteil: Als Bushido zu dem "Eklat" befragt wurde, hat er doch so etwas gesagt, wie "Interessiert mich nicht, was andere denken! Sollen sich net so anpissen."

      Die Onkelz höre ich btw. genauso wenig.

      Diese Songs haben sie aber als Punks geschrieben und sind nie offiziell erschienen (gab es nur auf einem Demo-Tape). Während der erste Song durch Probleme mit Jugendgangs entstand und die Wut darüber, war der zweite Song lediglich Provokation.

      Halte ich für etwas leichtgläubig. Da kann man im Nachhinein viel erzählen. Und ob etwas offiziell erscheint, oder nicht: Geschrieben wurde der Song ja dennoch. Und idR schreibt man Songs aus einer Gefühlslage oder einer Überzeugung heraus. Da steckte also schon was dahinter. Und ich bezweifle ehrlich gesagt auch, dass man sich von diesem Gedankengut "einfach so lossagen" kann. Das trifft auf Schwulen- wie auch auf Ausländerhass zu...
    • Covenant schrieb:

      Und ich bezweifle ehrlich gesagt auch, dass man sich von diesem Gedankengut "einfach so lossagen" kann. Das trifft auf Schwulen- wie auch auf Ausländerhass zu...


      Meiner Meinung nach machst Du es dir da etwas zu einfach. Man muss wirklich einige Faktoren mit einbeziehen, wie z.B. Alter und soziale Schicht. Wenn ein 16-18-jähriger aus einer sozial schwierigen Schicht schreit "Ausländer raus" oder "alle Schwulen sind scheiße", dann kann man das nicht wirklich als Überzeugung bezeichnen. Einen solchen Menschen kann man aufklären und eines besseren überzeugen. Wenn diese Person dann irgendwann sagt, dass das eigentlich total Mist war, was er damals als Heranwachsender gesagt hat, dann kann ich das der Person schon abkaufen.

      Wenn hingegen ein älterer, reifer Mensch sich rassistisch oder schwulenfeindlich äußert, dann würde ich ihm einen Wandel auch schwer abkaufen können. Aber auch da kann es passieren, dass Leute sich eines besseren besinnen.
      Statt der weißen Fahne werdet ihr meinen Mittelfinger sehen
    • MesCudi schrieb:

      Bushido hat, als er den Bambi angenommen hat schon gesagt, dass es falsch war, was er damals gesagt hat, und dass er es heute nicht mehr machen wird/würde. ;)


      Heißt aber nicht das er anders darüber denkt. sondern nur das er es nicht mehr in der Öffentlichkeit sagen würde. Ist für mich keine Entschuldigen und zeigt auch nicht von Reue. Er ist auch überhaupt nicht auf die Vorwürfe eingegangen sondern hat sich damit rausgeredet das es ihm egal ist.
    • Ich glaube zwar auch, dass jeder eine zweite Chance verdient hat, aber Bushido mit dem Bambi auszuzeichnen halte ich für falsch, da er inzwischen vielleicht viel für Integration tut und er sich meinetwegen auch gerne von seinen alten Texten distanzieren kann, es aber nichts daran änder welchen enormen Einfluss er als "öffentliche Person" und auf seine Fans auch mit den seinen alten Texten hat. Vor allem aber muss man bedenken welches Signal diese Auszeichnung bringt. Für mich wirkt das so als wäre alles gar nicht so schlimm gewesen und Bushido wäre quasi ein "Musterintergrierter". Da kann man viel über die Texte, etc. philosophieren, aber das ist er nun mal nicht. Zumal es sicherlich viele andere, mindestens genauso sehr geeignete Preisträger ohne dieses Diskussionspotenzial gibt.
      Und auch die Textdiskussion ist ja nicht neu. Von daher hätte sowohl Bushido, als auch die Verantwortlichen des Bambis wissen müssen welche Wellen mit der Auszeichnung losschlagen würden.
      Deswegen wirkt das für mich wie Kalkül mit dem Ziel den Bambi wieder ins Gespräch zu bringen. Und auch Bushido, bewusst oder unbewusst, profitiert davon, schließlich ist er ja jetzt auch in aller Munde.
      Deswegen hat die Auszeichnung für mich einen noch bitteren Beigeschmack als ohnehin schon.
      Ich hätte es wirklich gut gefunden, hätte Bushido den Preis, aufgrund des Gegenwinds, abgelehnt, da diese Diskussion in meinen Augen zeigt, dass man sich über Bushidos "Intergrationsbeitrag" extrem uneinig ist. Ganz egal ob berechtigt oder nicht, aber das ist der Hauptgrund warum der Preis nicht bei ihm hätte landen sollen.
      Abgesehen davon ist der schon zitierte Beitrag, dass er ja in Deutschland geboren ist und seine Eltern Deutsche sind auch kein unwichtiger Gesichtspunkt.
    • Thomas Kraft schrieb:

      Und selbst wenn er Homosexualität für Scheiße halten würde, wäre das absolut seine Sache, solange er es nicht öffentlich machen würde. (Was er in den letzten Jahren sicher nicht getan hat)


      Oh doch das hat er, sowohl in seinen Liedern als auch bei Auftritten.
      Kannst dir u.A. ja mal das durchlesen: tagesspiegel.de/berlin/stadtle…egen-bushido/1034370.html
    • ballermann1987 schrieb:

      Heißt aber nicht das er anders darüber denkt. sondern nur das er es nicht mehr in der Öffentlichkeit sagen würde. Ist für mich keine Entschuldigen und zeigt auch nicht von Reue. Er ist auch überhaupt nicht auf die Vorwürfe eingegangen sondern hat sich damit rausgeredet das es ihm egal ist.


      Ja, und was ist daran falsch? Privat will ich doch niemandem vorschreiben, wen er zu mögen hat und wen nicht. Wenn er was gegen Schwule hat, hat er bestimmt seine Gründe. Er war ja selber nie schwulenfeindlich, es kam ja nur so über seine Texte so rüber. (hoffe du verstehst, was ich meine)
    • Woher willst du wissen, ob Bushido nur in seinen Texten schwulenfeindlich ist? Wer so offen in seinen Texten gegen Homosexuelle geht bzw. Frauen verachtend ist, der denkt auch so in der Realität.

      Es geht nicht darum wie er wirklich ist, sondern um das was er tut und wie er sich präsentiert. Diese Art, sich plötzlich sozial zu engagieren ist doch für ihn nur ein Rettungsschirm gewesen, weil er sonst weg vom Fenster gewesen wäre.

      Ich kaufe dem Typen dieses Zeug nicht ab und finde daher hat er diesen Bambi auch irgendwo gar nicht verdient. Ist ja aber auch nur
      meine Meinung ;)
      "What I want in life is for all these struggles to have purpose." - Tommy End

      Now, who am I? I could give you a million definitions because I have a thousand names...but in truth, I am no one.
    • MesCudi schrieb:

      Ja, und was ist daran falsch? Privat will ich doch niemandem vorschreiben, wen er zu mögen hat und wen nicht. Wenn er was gegen Schwule hat, hat er bestimmt seine Gründe. Er war ja selber nie schwulenfeindlich, es kam ja nur so über seine Texte so rüber. (hoffe du verstehst, was ich meine)


      Sollte er tatsächlich nicht schwulenfendlich sein aber so was rappen, dann ist er noch Schlimmer als ich dachte. Denn dann hat er sich einfach nur verkauft. Mir ist auch persönlich egal was sich Bushido in seinem privaten Zimmerchen denkt aber er hat nun mal den Preis für Integration bekommem. Und integriert gehören für mich Gruppen die aus irgendeinem Grund ausgeschlossen werden. Dazu gehören auch Homosexuelle wie Ausländer, Deutsche mit Migrationshintergrund oder auch Behinderte dazu. Somit hat jemand der homofendliche Texte gerappt hat und sich für solche nicht entschuldigt diesen Preis nicht verdient.