Droht uns ein neuer Wirtschafts-GAU?

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    • Richtig, ist nicht falsch. Wollte mit meinem Satz eigentlich nur vorsorglich dagegen wirken, dass diese typisch-deutschen Sprüche kommen, dass die es ja nicht besser verdienen und dass die faul wären bla bla bla
      Man muss Menschen vor den Kopf stoßen, damit sie lernen, ihn zu gebrauchen.
    • Die Frage ist, ob es richtig ist, die Arbeit, die man in "Entwicklungsländer" zu vergeben hat, vorher anderen wegzunehmen. Denn mehr als Kostenersparnis für den Konzern steckt nicht dahinter. Da will keiner Rumänien oder Deutschland oder Thailand pushen. Da will nur jemand kostengünstig produzieren, damit am Ende des Geschäftsjahr 300 statt 299 Milliarden erwirtschaftet wurden...
    • Covenant schrieb:

      Die Frage ist, ob es richtig ist, die Arbeit, die man in "Entwicklungsländer" zu vergeben hat, vorher anderen wegzunehmen. Denn mehr als Kostenersparnis für den Konzern steckt nicht dahinter. Da will keiner Rumänien oder Deutschland oder Thailand pushen. Da will nur jemand kostengünstig produzieren, damit am Ende des Geschäftsjahr 300 statt 299 Milliarden erwirtschaftet wurden...


      Ja, ist es.
    • Nur bedingt. Natürlich ist es grundsätzlich nicht falsch, in Entwicklungsländern zu investieren und so Chancen einzuräumen. Es ist ja auch nicht die Schuld der Länder, dass dort geldgierige Firmen investieren.
      Allerdings ist grundsätzlich immer derjenige für einen Job am besten geeignet, der ihn am besten macht. Ich argumentiere auch immer so bei diesem Pseudoscheiß mit "Gleichberechtigung" im Beruf. Größte Lüge aller Zeiten. Aber wenn wirklich "Deutsche" produktiver sind als andere (was grundsätzlich erstma ein Klischee is), dann sollen diese auch den Job ausüben.
      Man muss Menschen vor den Kopf stoßen, damit sie lernen, ihn zu gebrauchen.
    • Grundsätzlich sind wir, was Produktivität angeht, sicherlich führend; ansonsten würden wir darüber reden, welche Sparmaßnahmen wir machen können, damit uns Griechenland neue Kredite gewährt.

      Was ich aber eigentlich sagen will: Wenn eine Firma durch einen Standortwechsel die Möglichkeit hat, seine Kosten so stark zu senken, dass selbst eine geringere Produktionsmenge in Kauf genommen werden kann, _MUSS_ sie diesen Schritt gehen.
    • Ich hab bei dem ganzen Produktivitätsgequatsche immer ein Problem. Also unabhängig von Deinem Post, Az. Man hat in der Wirtschaft drei Sachen, die ausschlaggebend sind, für eine hohe bzw. höhere Produktivität, wenn wir jetzt mal davon ausgehen dass alle Menschen auf der Welt gleich schnell und gleich gründlich arbeiten.

      1. Niedrige Löhne
      2. Weniger Beschäftigte
      3. Längere Arbeitszeiten

      Das ist erstma grundsätzlich nichts schlimmes... ABER: Unsere Weltwirtschaft ist so spekulativ geworden, dass wenn ein Hersteller an der Börse ist und meldet, dass er genau so viel Gewinn gemacht hat, wie im Vorjahr, seine Kurse rapide absinken. Was versucht er also? Jedes Jahr noch produktiver zu sein, damit er seinen Aktionären sagen kann, er hätte mehr Gewinn gemacht (weil ja Gewinn die Produktivität ausdrückt)

      Was macht er also?

      1. Arbeitszeiten rauf - Das geht aber nur bis zu nem bestimmten Punkt, weil die Menschen nicht ewig arbeiten können, ohne gesundheitlich Schaden zu nehmen.
      2. Beschäftigte abbauen - Das geht nur bis zu nem bestimmten Punkt, irgendwann is ja keiner mehr da, den ich in den Arsch treten kann für die Arbeit die er geleistet hat.
      3. Löhne senken - und da sind wir am Punkt! In Deutschland ist es verboten die Löhne zu senken. Ich kann neue Leute einstellen, was viele Leute ja auch über Zeitarbeitsfirmen machen (was wieder dumm is weil die Leute selten wissen, was sie tun) oder aber ich geh ins Ausland, weil sie dort sagen, sie arbeiten für weniger Geld. Das ist allerdings eine endlose Spirale. Die Leute dort müssen wieder angelernt werden, ich muss Hallen bauen und am Ende bleiben Industrieruinen und viele Arbeitslose.

      Also ja, die Firma macht einen Standortwechsel, das ist aus der Sicht der Firma auch richtig aber warum? Weil sie von einer spekulativen Wirtschaft dazu gezwungen wird, denn Aktien sind ja nix anderes als Anteile und die zeigen, was meine Firma wert ist. Was ist aber daran so schlimm, wenn eine Firma im Jahr 2010 eine Milliarde Gewinn macht und das im Jahr darauf wiederholt? Nix, im Gegenteil! Aber das reicht den Spekulanten nicht, es muss immer mehr sein als im Vorjahr. Und damit man das schaffen kann, sind genau die drei Punkte, die ich oben geschildert hab "nötig"!

      Wer mir jetzt aber sagt, dass sowas in Ordnung und zu verstehen ist, der hat den Schuss nich gehört in meinen Augen... denn natürlich ist es kapitalistisch gesehen großartig, immer mehr Gewinn zu machen oder "produktiver" zu sein, allerdings ist es menschlich gesehen eine Schande, da man immernoch mit Menschen spielt und mit Existenzen. Sicher ist das polemisch aber der Kern darin ist nix anderes als die Wahrheit.
      Man muss Menschen vor den Kopf stoßen, damit sie lernen, ihn zu gebrauchen.
    • In aller Kürze:

      - zur Produktivität gehören auch noch andere Faktoren, z.B. auf der Input-Seite Materialaufwendungen bzw. der eigentliche Output

      - P kann man a) durch einen höheren Output bei gleichem Input bzw. b) gleichen Output bei geringerem Input steigern. Die aufgeführten "Zwänge" sind also nicht die alleinigen Möglichkeiten

      - ganz davon ab, dass ein zu hoher Gewinn normalerweise nicht im Sinne eines UN (und auch der Anleger) liegen kann; schließlich wird dieser noch versteuert was letztendlich einem Verlust gleichkommt