Bomben-Terror in Norwegen

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    • Ich frage mich ob die Leute, die gerne Mal mit dem Gutmenschen-Begriff um sich werfen einfach nur PI-News lesen oder eine vollkommene Naivität dahingehend zeigen, woher der Begriff stammt und in welchen Kreisen er üblich ist.

      Ansonsten sind 21 Jahre wahrlich wenig, dass diktiert schon der gesunde Menschenverstand. Dabei geht es gar nicht um dumme Vergleiche von wegen für Steuerhinterziehung oder sich nicht aufm Klo den Hintern abwischen landet man teilweise länger oder ähnlich lange im Knast, sondern einfach, dass Breivik mit seinen Taten bewiesen hat, dass er absolut keinen Respekt vor dem menschlichen Leben hat. Seine Äußerungen nach der Tat stützen dies nur weiter und ich zweifle stark, ob jemand wie er überhaupt ein Resozialisierungspotenzial hat. Theoretisch hat jeder eine zweite Chance verdient, aber ob bei jemandem, der so was schon über 10 Jahre hinweg geplant hat, man wirklich davon ausgehen kann, dass bei dieser Person nur die ein oder andere Schraube etwas zu locker sitzt und diese nach einem Aufenthalt hinter norwegischen Gardinen auf wundersame Art und Weise wieder festgedreht wird, daran denke ich lässt sich gut begründet zweifeln. Daher sind die Argumente dafür, dass hier 21 Jahre zu wenig sind, durchaus berechtigt und haben Hintergrund, auch wenn hier Forderungen nach härteren Strafen mit gewisser Naivität hinausposaunt werden.
      Aber ich glaube, dass das größte Problem bei Breivik nicht ist, wie lange er im Gefängnis bleibt, da ich mir sicher bin, dass die norwegische Justiz das schon regeln wird. Soweit ich weiß haben die dort nämlich auch eine Sicherheitsverwahrung im Gesetz, die bei Breivik garantiert irgendwie angewandt wird. Was diese Sicherheitsverwahrung aber nicht verhindern können wird ist, dass er für die rechte Szene einerseits zu einer Art Mentor wird, andererseits aber auch Heldenstatus erlangt durch seine Taten. Er hat die nötige Intelligenz um selbst wenn er für 50 Jahre weggesperrt wird noch immer eine einflußreiche Person zu bleiben in der moderaten bis extremen Rechten. Die Frage die sich mir stellt ist, in wie weit man ihn deswegen von der Öffentlichkeit nach seiner Haft isolieren kann um zu verhindern, dass er sein gefährliches Gedankengut weiter verbreitet.


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    • Evil schrieb:

      Ich frage mich ob die Leute, die gerne Mal mit dem Gutmenschen-Begriff um sich werfen einfach nur PI-News lesen oder eine vollkommene Naivität dahingehend zeigen, woher der Begriff stammt und in welchen Kreisen er üblich ist.


      Bis jetzt gerade wusste ich nicht einmal was diese geheimnisvollen PI-News sein sollen und naiv bitte auch einmal stecken lassen. Man kann sich echt einscheissen. DAS ist nämlich so typisches Gutmenschenverhalten, immer schön auf Moralapostel machen, kotzt mich sowas an.
      Aber ja, wir können ja mal wieder für alles rumweinen, das ist so herrlich deutsch. Bist du zufällig Jude?
    • Nein, dann hätte ich ja PI-News nicht als Negativbeispiel genannt, da die Seite israelfreundlich eingestellt ist. Es geht einfach darum, dass wenn man einen Begriff wie Gutmensch, der immerhin aus der Nazizeit stammt und primär in rechten Kreisen verwendet wird um alle Leute, die nicht anti-multikulti etc. sind zu denunzieren, in einem Thread über den Anschlag eines rechtsextremistischen Terroristen so liberal verwendet, dann ist das taktlos und wirft ein schlechtes Licht auf den Schreiber. Du hast dort scheinbar eine Bildungslücke, solltest dir aber dennoch im Klaren sein, dass wenn du gerade in solch einem Kontext den Begriff verwendest, das automatisch eine Assoziation zum Rechtspopulismus zur Folge hat, wobei es natürlich deine Entscheidung ist, ob du damit assoziiert werden willst oder nicht.


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    • Aber ich glaube, dass das größte Problem bei Breivik nicht ist, wie lange er im Gefängnis bleibt, da ich mir sicher bin, dass die norwegische Justiz das schon regeln wird. Soweit ich weiß haben die dort nämlich auch eine Sicherheitsverwahrung im Gesetz, die bei Breivik garantiert irgendwie angewandt wird. Was diese Sicherheitsverwahrung aber nicht verhindern können wird ist, dass er für die rechte Szene einerseits zu einer Art Mentor wird, andererseits aber auch Heldenstatus erlangt durch seine Taten. Er hat die nötige Intelligenz um selbst wenn er für 50 Jahre weggesperrt wird noch immer eine einflußreiche Person zu bleiben in der moderaten bis extremen Rechten. Die Frage die sich mir stellt ist, in wie weit man ihn deswegen von der Öffentlichkeit nach seiner Haft isolieren kann um zu verhindern, dass er sein gefährliches Gedankengut weiter verbreitet.


      Vollkommen richtig! Der Typ wird nicht mehr frei sein dürfen! Aber er wird definitiv noch Leute inspirieren können. Ich glaube aber nicht, dass der noch ohne Überwachung mit anderen sprechen kann...

      Aber anstatt sich um die Nachahmer mal Sorgen zu machen, diskutieren wir jetzt den Begriff Gerechtigkeit bei Bestrafungen? In der jetzigen Situation vollkommen unnötig und von uns für die Allgemeinheit gar nicht aufstellbar!
    • Glaub mir, ich weiß dass der Begriff nationalsozialistisch behaftet ist (Geschichts-LK sei Dank). Und ich weiß ja nicht ob du dass irgendwie nicht richtig verstanden hast, mir ging es mit dem Gutmenschentum nicht darum, Multi-Kulturismus schlecht zu machen, sondern lediglich darum, dieses Rumgejammer von wegen "Die Strafen sind ja jetzt schon hart genug" in den Dreck zu ziehen. Ich benutze den Begriff um Heuchler und Moralaposteln zu bezeichnen. Und da ist mir auch egal ob der Begriff von Nazis, Amish oder Transen benutzt wurde.
    • Evil schrieb:

      Die Frage die sich mir stellt ist, in wie weit man ihn deswegen von der Öffentlichkeit nach seiner Haft isolieren kann um zu verhindern, dass er sein gefährliches Gedankengut weiter verbreitet.


      Muss er selber gar nicht. Mit dem "Verteilen" seiner Schrift & den YT-Videos via Facebook (afaik) hat er die Mechanismen des Internets in Gang gesetzt, die nun wohl kaum mehr aufzuhalten sind. Schließlich tauchten die div. Links schon kurze Zeit später in div. Foren/Netwerken/etc. auf, was eben ein großer Negativaspekt des Mediums ist. Vor mehreren Jahren hätte er diese Sachen, um die Menschen zu erreichen, an die einzelnen Zeitungen schicken müssen. Und da kann ich mir nur schwerlich vorstellen, dass sich auch nur eine getraut hätte, den kompletten Inhalt umkommentiert abzudrucken.

      Jetzt allerdings kann jeder Mensch mit Internetzugang auf die Dokumente zugreifen. Und selbst wenn man die Seiten versuchen würde, zu sperren: Es dürften schon so viele Kopien im Umlauf sein, dass auf jede gesperrte Seite zig Nachfolger aus dem Boden sprießen würden.

      Gegenwärtig gehe ich davon aus, dass Breivik versuchen wird, das Verfahren noch als Plattform zur Selbstdarstellung nutzen wird, um dann im Gefängnis dem Märtyrertod zu sterben. DANN würde aus ihm die Lichtgestalt der rechten Szene werden, als die er sich selber gerne sieht. Mit unabsehbaren Folgen, was v.a. den Zulauf neuer Mitglieder betrifft. Und ihn wohl zu einer Art "Osama Bin-Laden des christlichen Fundamentalismus" machen.
    • Mir ging es ja nicht um das Benutzen des Begriffs an sich, sondern einfach, dass der Kontext etwas unpassend ist, solch einen rechten Kampfbegriff in eine Diskussion über die Taten eines Rechtsextremisten einzuwerfen.


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    • Können sich seine Anhänger keine "Argumente" aus den Fingern ziehen, die einen möglichen Selbstmord als Märtyrertod darstellen?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Aziatic ()

    • Im "Normalfall" vllt., das mag ich nicht zu beurteilen. Nur kann man mMn bei Breivik nicht im geringsten vom "Normalfall" sprechen. Die ganze, ja schon minutiöse, Planung lässt mich auf einen ungeheuren Intellekt und Willen/Glauben schließen. Von einem "gewöhnlichen" Amokläufer kann also nicht mal ansatzweise gesprochen werden.

      Man muss sich ja nur mal die verschiedenen Taten, und was er eigentlich damit hat bezwecken wollen, anschauen:

      • Einrichten von Facebook/Twitter-Accounts - Möglichst weite Verbreitung seiner Schriften und Videos (hatte er nicht sogar vierstellige "Follower"?)
      • Zünden der Bombe im Regierungsviertel - Gewinnen an Zeit für die eigentliche Tat
      • Das Morden von Kindern ohne Schutz - Größte Möglichkeit, seine Ideologie weit zu verbreiten (da großes Medieninteresse)
      • Gefangennahme - Weitere Möglichkeit, durch ein Verfahren seine Ideologie noch mehr Menschen nahezubringen


      Diese ganzen Dinge hat er im Vorfeld geplant, d.h., er wird auch gewusst haben, was in etwa danach auf ihn zukommt. Sprich: Langjährige Gefängnisstraße + anschließende Sicherungsverwahrung. Wahrscheinlich auch ohne Möglichkeit, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Der Tod wäre somit die endgültige Schaffung einer (zumindest für die rechte Szene und die norwegische Geschichte) prägenden Figur. Stirbt er im hohen Alter und unter natürlichen Umständen, würde das nicht mal ansatzweise den Effekt erzielen, den er beabsichtigt. Der Freitod wäre für ihn selber wohl so etwas wie der "krönende Abschluss".

      Und zum Vorbild: Will er wirklich Vorbild sein, jm., dem man nacheifern möchte? Oder eher eine Figur, dessen Ideologie man folgt? Was ich damit sagen möchte: Ihm ist sicherlich nicht daran gelegen, dass Nachahmungstäter weitere Horden von Menschen töten. Sondern dass sich möglichst viele Leute auf seine "Seite" schlagen, nämlich der, wie er es nennt (ich bekomm da immer wieder das Kotzen), Bekämpfung der Multikulturalisierung & Islamisierung Europas.
    • Aziatic schrieb:


      • Das Morden von Kindern ohne Schutz - Größte Möglichkeit, seine Ideologie weit zu verbreiten (da großes Medieninteresse)



      Um bei den Tatsachen zu bleiben, er hat keine Kinder umgebracht, sondern Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene. Als Kind gilt man bis 14, bis 18 als Jugendlicher und bis 21 als Heranwachsender. Wenn ihr jetzt sagt es spielt keine Rolle wie alt die Opfer waren... das tut es doch. Es ist ein Unterschied ob man ein Kindermörder ist oder nicht. Das hat nichts mit "in Schutz nehmen" oder so zu tun, es geht nur darum bei der Wahrheit zu bleiben.

      Gruß, der Typ der hier zum zweiten Mal was schreibt und offenbar nicht zur geschlossenen Gesellschaft im Serious Talk gehört, aka Koala :)

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Rhyno ()

    • Kunglao2k schrieb:

      Das jüngste Opfer war auch laut deiner Definition ein Kind.


      Wie alt war das jüngste Opfer denn?

      EDIT: Wobei zum jetztigen Zeitpunkt eh noch nicht klar ist wer alles unter den Opfern ist und wie alt alle waren. Jedoch kann man davon ausgehen, dass getötete Kinder eben nicht zu den Opfern zählen. Wenn natürlich doch welche dabei sind, macht es das Ganze bei aller Tragik nur noch schlimmer...

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Rhyno ()

    • Wenn man 1 Kind und 75 Jugendliche tötet, ist man dann Kindermörder oder war das Kind eher "Zufall" und man bleibt Jugendlichenmörder?
      Ich persönlich muss Koala da widersprechen. Für mich ist es genauso schlimm, wenn einer 50 Kinder oder 50 Jugendliche tötet. Jeder von ihnen hatte das Leben noch vor sich. Da macht es für mich keinen Unterschied, ob ein Kind 13 oder ein Jugendlicher 15 war...

      Und zum Vorbild: Will er wirklich Vorbild sein, jm., dem man nacheifern möchte? Oder eher eine Figur, dessen Ideologie man folgt? Was ich damit sagen möchte: Ihm ist sicherlich nicht daran gelegen, dass Nachahmungstäter weitere Horden von Menschen töten. Sondern dass sich möglichst viele Leute auf seine "Seite" schlagen, nämlich der, wie er es nennt (ich bekomm da immer wieder das Kotzen), Bekämpfung der Multikulturalisierung & Islamisierung Europas.

      Sicher richtig. Aber er würde sich auch nicht dagegen sträuben, wenn ein weiterer Psycho durch die Gegend läuft und den "Feind" erschießt, oder?
      Und "aktiv werden" ist für die Meisten doch sicher attraktiver als "nur reden"...

      Der Freitod wäre für ihn selber wohl so etwas wie der "krönende Abschluss".

      Ich bin mir da weiterhin nicht so sicher. Ich sehe darin einfach eine zu große Schwäche. Wenn er wirklich von seiner Ideologie überzeugt ist, würde er doch eher die Haft überstehen, und darauf zu hoffen, dass eines Tages seine Ideologie als Allgemeingültig dargestellt wird; dass er den anderen die Augen öffnen konnte und evtl. als eine Art "geistiger Führer" (bitte nicht mit Hitler vergleichen ;) ) aus der Sache heraus gehen kann.
      Ich denke aber auch, dass man da einfach abwarten muss. So jemanden einzuschätzen ist bestimmt nichts, was man einfach so machen kann ^^
    • Koka Koala schrieb:

      Wie alt war das jüngste Opfer denn?

      EDIT: Wobei zum jetztigen Zeitpunkt eh noch nicht klar ist wer alles unter den Opfern ist und wie alt alle waren. Jedoch kann man davon ausgehen, dass getötete Kinder eben nicht zu den Opfern zählen. Wenn natürlich doch welche dabei sind, macht es das Ganze bei aller Tragik nur noch schlimmer...


      7 Jahre alt.