Wie der Nahost-Frieden 2008/2009 scheiterte. (Al Jazeera/The Guardian Leak)

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    • Wie der Nahost-Frieden 2008/2009 scheiterte. (Al Jazeera/The Guardian Leak)

      Auch wenn dies nun schon knapp einen Monat alt ist, finde ich, dass das Thema genug Diskussionspotential hat, also, Naher Osten, die 596640.

      Al Jazeera veröffentlichte zusammen mit dem englischen Guardian Ende Januar knapp 1700 Dokumente, die Verhandlungen zwischen Israel und der palästinensischen Vertretung im Jahre 2008 und 2009 zeigten, dass die palästinensische Seite zu riesigen Zugeständnissen bereit war im Friedensprozess. So wurde angeboten, alle illegalen israelischen Siedlungen in Ost-Jerusalem bis auf eine zu akzeptieren, was so in der Art nicht mal bei den Camp David Verhandlungen 2000, die auch knapp gescheitert sind, angeboten wurde. Es ging sogar so weit, dass zwischen Abbas und dem damaligen israelischen Ministerpräsidenten Olmert eine Karte ausgearbeitet wurde, die das zukünftige Territorium dargestellt hätte.
      Allerdings kam es im Endeffekt zu keinem Abschluss, da Olmert nicht lange genug an der Macht blieb. Der rechts-konvervative Netanjahu, der danach zum Ministerpräsidenten wurde, war nicht bereit, die Friedensverhandlungen auf Basis dieser Karte fortzuführen, was im Endeffekt zum Stillstand des Prozesses führte ehe später die Militäroperation Israels im Gaza Streifen das endgültige Ende darstellte.

      Hier ein Artikel aus der Zeit sowie das Guardian-Portal mit weiteren Hintergrundinformationen.

      Es ist einerseits bedrückend zu sehen, wie nah man wohl damals am Frieden in einem der größten Krisenherde überhaupt vorbeigeschlittert ist. Diese Dokumente zeigen sehr gut, wie verzweifelt die PA geworden ist angesichts des Ausmaßes der Zugeständnisse wenn es um Land, aber auch bsp. um das Rückkehrrecht für palästinensische Flüchtlinge geht. Die durch diese Papiere offenbarte Schwäche der palästinensischen Führung könnte sich aber auch in den nächsten Wahlen für die Fatah mit einem sehr negativen Ergebnis rächen, da nicht kleine Teile der palästinensischen Bevölkerung unzufrieden sind, wie man sich dort präsentiert hat.
      Gleichzeitig muss auch die Frage gestellt werden, wie intensiv Israel denn nun wirklich an einem Frieden interessiert ist -- zumindest einem Frieden, der nicht aus einem perversen Kompromiss besteht, in dem zu 90% israelische und zu 10% Palästinenserinteressen vertreten werden.
      Genauso muss auch die USA näher beleuchtet werden, die dort die Chance gehabt hätte, Israel mit ein bisschen Druck vielleicht zum Einlenken zu bewegen, diese aber vertan hat, was wohl zeigt, dass die USA im Friedensprozess eben auch eine klare einseitige Position vertritt.

      Andererseits muss man sich auch fragen, ob ein Frieden zu den damaligen Bedingungen überhaupt lange hätte Bestand haben können. Denn, man kann sich hier nichts vormachen, die Hamas hätte das sicher nicht einfach so hingenommen, genauso wie auch erzkonservative Teile Israels dies wohl nicht akzeptiert hätten. Dennoch, in dem Konflikt wäre selbst ein formelle Einigung ein riesiger Schritt vorwärts gewesen und hätte vielleicht dafür sorgen können, dass für unsere Kinder der über 60 Jahre anhaltende Nahostkonflikt nicht mehr als eine Erinnerung gewesen wäre.

      Dazu passend auch, dass am letzten Montag der Israel-Premier Netanjahu unsere Merkel angerufen haben soll, um sich über Deutschlands Verhalten im Uno-Sicherheitsrat zu echauffieren. (Es sollte eine Resolution gegen den israelischen Siedlungsbau verabschiedet werden. Alle Mitglieder im Sicherheitsrat stimmten dafür, auch Deutschland, ehe die USA, wie immer, die Resolution mit einem Veto stoppte.) Als Antwort bekam er aber ausgerechnet von unserer "Mitten-Merkel", der Politikerin der ruhigen Stimme, die bloß keine Meinung zu stark vertritt um bloß niemandem auf die Füße zu treten, eine Standpauke zu hören, in der sie ihm vorwarf, bisher nichts für den Friedensprozess getan zu haben. Siehe auch Tagesschau.


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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Evil ()

    • Ich denke, ich werde mich heute Abend noch umfassender dazu äußern, nur so viel vorweg: Überdenkt Israel nicht schleunigst seine gegenwärtige Politik, findet man sich in absehbarer Zeit schneller in politischer Isolation wieder, als man derzeit (womöglich) glaubt.
    • Das die Jahuds dran schuld sind, das es da nicht weiter geht, war für mich jetzt keine Überraschung. Ich könnte kotzen wen ich sehe wie die jetzt Mubarak unterstütz haben oder wie andere EU Länder aufheile Welt machen mit denen, jeder Genozid oder Versklavung hat die Juden stärker gemacht über die Jahrhunderte.