Auschwitz-Film schockiert mit brennenden Kindern

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    • Auschwitz-Film schockiert mit brennenden Kindern

      Auch wenn man Uwe Boll so wenig Plattform und Publicity wie möglich geben sollte, halte ich dieses Thema für diskussionswürdig.
      Regisseur Uwe Boll zeigt in seinem neuen Film "Auschwitz" jede Minute des Sterbens in der Gaskammer. Mit WELT ONLINE sprach er über deutsche Schuld.

      (...)

      WELT ONLINE: Sie wollen das Unvorstellbare sichtbar machen?

      Boll: Was sonst als schauerliche Fiktion beim Zuschauer Gefühle der Angst, des Schreckens und Verstörung auslöst, kann an dieser Stelle eingesetzt werden, um den Zuschauern die Dimension des Grauens eines tatsächlich begangenen Verbrechens darzustellen. Der Film kann so Verständnis für Verhaltensweisen des Staates Israels vertiefen, indem er aufzeigt, welches Trauma die Juden zu verarbeiten haben.

      WELT ONLINE: Kein Geringerer als der US-Regisseur Stanley Kubrick sagte einmal, niemand sei in der Lage, sich einen Film anzusehen, der den Holocaust realistisch darstellt …

      Boll: ...Dafür macht man ja Filme, damit man Filmgeschichte weiterentwickelt. Wir werden bei der Uraufführung des Films im kommenden Februar in oder gegen die Berlinale ja sehen, ob sich Menschen das anschauen können.

      WELT ONLINE: Wer den ungeheuerlichen Trailer gesehen hat, fragt sich: Worum geht es Ihnen, wollen Sie Kubrick widerlegen? Sollen sich die Zuschauer übergeben und traumatisiert das Kino verlassen?

      Boll: Das Ungeheuerliche wird absolut realistisch gezeigt. Wenn die Hälfte der Welt überhaupt nichts mehr über den Holocaust weiß und andere ihn verleugnen, dann muss es auch ein Dokument geben, was das Töten zeigt. Nur dann kann man auch sicher sein, dass Aussagen wie „Niemals vergessen“ und „Nie wieder“ Bestand haben.

      WELT ONLINE: Es fällt schwer, einen künstlerischen Ansatz an einem Film zu erkennen, der sich zum Ziel gesetzt hat, den industriell organisierten Massenmord und die damit verbundenen individuellen Todesqualen in jedem Detail zu dokumentieren.

      Boll: Es gibt auch keinen künstlerischen Ansatz – „Auschwitz“ war ja auch kein Kunstobjekt, sondern ein Massenmord. Die Hälfte der Menschen, die nach Auschwitz kamen, wurden innerhalb von vier Stunden getötet. Babys wurden hinter den Gaskammern an den Ohren hochgehalten und in den Kopf geschossen. Was ist der Mensch? Und zu was ist er fähig? Das sind die Fragen, die ich in Filmen immer wieder aufgreife.

      (...)

      Quelle und mehr: Welt

      Also ganz frisch in der Birne ist der Typ wirklich nicht...

      Es gibt Dinge, die man nicht explizit in einem Film darstellen muss und das Thema gehört wohl dazu. Da kann er noch soviel davon faseln, dass der Film schockieren soll und nur die Realität darstellt. Das hat auch nichts damit zu tun, dass man das Thema verdrängen möchte.
    • Das ist typisch Uwe Boll und zeigt auch warum er so mies in seinem Beruf ist: Schockieren nur des Schockierens wegen und ohne Sinn bzw. Motivation die Handlung voranzutreiben / künstlerische Idee zu verwirklichen ist schwach. Und das unter dem Mantel des "Ich wollte das Grauen zeigen" macht das alles nur erbärmlich.
      Was ich überhaupt nicht verstehen kann, dass Boll auch noch davon überzeugt ist, dass dieser "Film" den Menschen den Holocaust ins Bewusstsein rufen wird. Und ich glaube nicht, dass das funktionieren wird.
      Meiner Meinung nach wird eher das Gegenteil bewirkt, da die Leute nicht über die Thematik des Films reden werden, sondern eher über die Darstellung der Thematik in dem Film. Uwe Boll ist happy, da er einfach mal wieder Aufmerksamkeit bekommt und allen Leuten, die nicht seiner Meinung sind vor dem Kopf stoßen kann. Und das Traurige ist, dass dieser Effekt eintritt und so ein Mann eine Plattform bekommt um sein Ego zu streicheln.
    • Auf der einen Seite denke ich, dass so was theoretisch eine gute Idee ist. Ich glaube den Schrecken einer Thematik wie der des Holocausts kann man nicht nur schwer durch hören oder lesen begreifen. Damit man wirklich versteht, was dort passiert ist, muss man die Zustände sehen. Daher sehe ich auf dieser Ebene keine Probleme mit dem Film.
      Allerdings ist es natürlich eine Frage der Umsetzung. Ich zweifle einfach an Bolls Fähigkeiten als Regisseur, so ein Thema irgendwie anders als ein pures Schockfestival zu inszenieren, was im Endeffekt den Film von seinem eigentlichen Ziel weiter wegbringen würde.


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    • Meines Erachtens die selbe Diskussion wie bei Gibsons Passion Christi.

      Wieviel Gewalt oder eher wie detailliert darf man Gewalt zeigen.

      Die Emotionen kochen halt gerade bei solchen "Tabu-Themen" schnell hoch.
      Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen!!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von LionTamer ()

    • Man muss doch nur einmal aktuell die Nachrichten anmachen. Dort werden Kinder auf Haiti gezeigt, wie sie mit Pest und Cholera befallen auf dem Boden zusammengekauert liegen und elendig verenden. Das ist die Realität, das sehen wir jeden Tag und das hat uns abgehärtet (teilweise auch abgestumpft).

      Auf der anderen Seite sind die schockierenden Filmbilder aber auch ziemlich harter Stoff, der von einem Experten behandelt werden wollen/müssen. Hier ist das große Problem, dass diese heikle Thema von einem Diletanten inszeniert wird.
      "Life isn't, and never never has been a 2-0 home victory against the league leaders"

      Blog des MTV Himmelpforten
      MAG - Das Fußball Magazin

    • Kunglao2k schrieb:

      ... "Men behind the sun" an, zum Bleistift.




      Wo ist das Problem bei "Men behind the Sun"?! Kein schlechter Film und noch lange nicht die Spitze des Eisbergs ;)
      Ich glaube an Uwe Boll, der Mann macht zwar grottenschlechte Filme zieht aber immer wieder aufmerksamkeit auf sich und die behandelten Themen...
      Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie dieser Mann den Holocaust auch nur entfernt darstellen will, befürchte dass er auf irgendeine Weise Humor an den falschesten Stellen mit reinbringt, aber gespannt bin ich trotzdem...

      Postal war die vergewaltigung des nicht Ernsten Spiels, aber ich hoffe dass Boll sich der Sache mit dem nötigen Respekt nähert!
      Und ma ehrlich - der Trailer ist doch garnicht so schlecht... natürlich sollte man den Holocaust im Hinterkopf behalten.
    • Dem Kerl trau ich zumindest nicht zu, dass er ernsthaft das ganze aufarbeiten will wenn er sich selber im Promotrailer vor die Gaskammer stellt...Boll will und kann nur sowohl provozieren als auch schockieren und will einfach nicht einsehen, dass er ein absoluter Regieanalphabet ist, der nur die Fördergelder bekommt weil er anderen Leuten in den Arsch bis in den Dünndarm reinkriecht, damit sie ihm das Kleingeld für die nackten toten Babys und Pseudogaskammern geben.
    • Evil schrieb:

      Auf der einen Seite denke ich, dass so was theoretisch eine gute Idee ist. Ich glaube den Schrecken einer Thematik wie der des Holocausts kann man nicht nur schwer durch hören oder lesen begreifen. Damit man wirklich versteht, was dort passiert ist, muss man die Zustände sehen. Daher sehe ich auf dieser Ebene keine Probleme mit dem Film.
      Allerdings ist es natürlich eine Frage der Umsetzung. Ich zweifle einfach an Bolls Fähigkeiten als Regisseur, so ein Thema irgendwie anders als ein pures Schockfestival zu inszenieren, was im Endeffekt den Film von seinem eigentlichen Ziel weiter wegbringen würde.

      Dem stimm ich zu.