ich finde die 3 schultypen sehr gut.Denn die die lernen und gut sind kommen auf die guten schulen und die die cnicht lernen dann halt haupt.

Es ist deine Meinung, rouven, aber ich finde sie ein wenig daneben. Sie ist sehr eindimensional. Wie gesagt, es ist deine Meinung, du darfst sie also gerne behalten.

Ich gebe es zu. Ich bin froh auf einem Gymnasium gewesen zu sein, denn unsere Hauptschule hier ist eine Zumutung. Das heißt aber nicht, dass alle Hauptschüler dumm sind und alle Gymnasiasten Genies. Ich kenne viele Gymnasiasten von denen ich denke: Wie zum Teufel haben die es geschafft auf diese Schule zu kommen? Denn es ist nicht alles Gold was glänzt. Das soll heißen, nur weil man auf einem Gymnasium ist, also nach außen hin glänzt, muss der Inhalt (Wissen, Charakter, etc.) dieser Person nicht unbedingt Gold wert sein.

Andersherum kann auf einer „niederen“ Schule wie der Hauptschule trotzdem ein helles Köpfchen herumsitzen. Nicht jeder kehrt sein Innerstes nach außen und zeigt jedem, in diesem Fall Mitschülern und Lehrern, was er kann. Es gibt bei allen drei Schulformen (Förderschule bleibt mal außen vor, da kenne ich mich nicht aus) Schüler, die nicht dumm sind, sondern z.B. zurückhaltend, faul oder soziale Probleme haben. Und im Normalfall sind es bei den meisten gerade die sozialen Problem aus denen sich dann z.B. die Faulheit bzw. vielleicht auch eine Weltflucht entwickelt. Nach dem Motto: Man hat zu Hause schon genug Stress, also in der Schule lieber entspannen, damit man für den Ärger zu Hause wieder fit ist.



Ich war in meinem Leben bisher nur auf zwei Schulen – Grundschule & Gymnasium –, nichtsdestotrotz weiß ich auch einiges über die anderen Schulen. Dies weiß ich zwar nur aus zweiter Hand, aber das ist ja auch schon was. Denn meine Schwester war zuerst auf der Realschule und dann auf der Hauptschule und hat bis heute immer noch keinen Abschluss.

Meine Schwester ist kein dummer Mensch, sie ist sogar recht intelligent. Ich für meinen Teil bin immer in den geisteswissenschaftlichen Fächern gut gewesen, sie hingegen würde mich wohl mit ein wenig Mühe in einem Fach wie Biologie ohne weiteres locker in die Tasche stecken. Was sie auf die Hauptschule brachte, war die Kombination aus Problemen in der Familie (Tod unseres Vaters, der dadurch bedingte Aufenthalt meiner Mutter in einer Nervenheilanstalt, Benachteiligung in der Familie und noch einiges anderes), einem daraus entstandenen schwachen Charakter und einer immensen Menge Faulheit. Ich kann das mit den Familienproblemen mittlerweile nachempfinden, da sie mich mit einiger Verzögerung in den letzten zwei, drei Jahren auch erwischt haben. Meine Schwester, als Opfer der ersten Welle, hatte daran großen Anteil.

Es ist also einiges an angeborener Intelligenz bei meiner Schwester vorhanden und ich denke, sie hätte sogar das Gymnasium schaffen können, wäre ihr Leben anders verlaufen und wäre sie nicht von Natur aus eine schwache Persönlichkeit.

Meine Schwester ist ein ziemliches „Weichei“, ein Sensibelchen, jemand der nichts abkann. Und als diese angeborene Empfindlichkeit auf die rauen Umstände ihrer Kindheit trafen, brach sie ein. Sie kam gerade noch auf die Realschule, musste schließlich aber abgehen und auf die Hauptschule. Meine Schwester war also schon vorgeschädigt und nun kam sie an eine Schule in der viele - wenn nicht sogar die meisten – der Schüler solche Probleme zu Hause haben. Dabei ist es egal, ob sie aus dem Ausland kommen oder nicht.
Aus diesen vielen Schülern kristallisieren sich dann ein paar Idioten heraus, die eine größere Klappe haben als die anderen, die meinen „cool“ zu sein (u.a. Rauchercliquen) und den anderen des Öfteren auch durch Gewalt versuchen das klarzumachen.
Meine Schwester gehört nun zu der Gruppe Menschen, die unbedingt zu den Coolen gehören möchten. Vermutlich weil sie es nicht mehr abkann auf der Seite der vermeintlichen Verlierer zu sein. Deshalb versucht sie bei den „Coolen“ unterzukommen, und zwar indem sie anfängt zu rauchen oder Schüler, die schwächer sind als sie, schlägt. Also entweder gehört man zu den „Coolen“ oder zu denen, die von den „Coolen“ geärgert, gehänselt und teilweise sogar geschlagen werden.

Ich denke, dass viele Hauptschüler diese Probleme zu Hause haben aus denen sich dann die Probleme in der Schule entwickeln und aus denen wiederum der schlechte Ruf der Schulform.
Ich kann kaum über alle Hauptschüler sprechen, aber über die, die ich kenne, und über das was mir von meiner Schwester erzählt wurde. Über die Schüler, die eben nicht zu den sozial schwächeren zählen und vielleicht aus purer Faulheit auf der Schule sind, sei gesagt: Es werden nur die gehört, die schreien. Die Idioten schreien grundsätzlich am lautesten und das ist noch ein weiterer Grund für den schlechten Ruf der Hauptschule. Friedliche, zurückhaltende Menschen können so ein Image kaum ausgleichen, da niemand etwas von ihnen hört, etwas weiß oder auch nur ahnt.



Das Wichtigste momentan ist erstmal, dass endlich vernünftige Lehrkräfte an solche Schule gebracht werden. Die Lehrer von denen meine Schwester mir erzählt hat, waren meist einfach unfähig. Studierte Leute, sicherlich intelligent und bestimmt mit einem fachspezifischen Wissen ausgestattet, aber zwischenmenschlich absolute Katastrophen. Das heißt nicht, dass sie unfreundlich waren oder richtige Arschlöcher. Nein, sie waren einfach zu schwach. Sie konnten sich nicht durchsetzen und die Schüler tanzten ihnen auf dem Kopf herum. Das ist das Problem, wenn einer Schule Lehrer zugewiesen werden und man sie nur vom Papier kennt. Hier müssen dringend Eignungstests her.


Des Weiteren halte ich das Konzept der Gesamtschulen (also alle drei Schulen in einer) gar nicht mal für schlecht. Natürlich bin ich, wie bereits gesagt, froh auf einem Gymnasium gewesen zu sein. Aber gerade für die sozial schwächeren Schüler, wäre es bestimmt eine große Hilfe, wenn sie in solchen Schulen wären, gemischt mit starken Charakteren, die sich nicht so einfach unterbuttern lassen, wie manch einer an der Hauptschule. Und die ihnen dann unter die Arme greifen könnten. So könnte man aus einem heutigen Hauptschüler vielleicht einiges mehr herauskitzeln und ihm einen besseren Schulabschluss verschaffen.
Der Zusammenhalt auf dem Gymnasium war bei mir nämlich klasse und schwächeren Schülern wurde stets unter die Arme gegriffen. Das Problem sehe ich bei dem Konzept dann auch eher darin, dass dann zwar schwächeren Schülern geholfen wird, aber auch die Leistungsträger zum „Wohl der Gruppe“ unten gehalten werden. Das ist dann natürlich ein sehr negativer Aspekt. Und wenn sich hier dann wieder alles sofort nach Leistung spaltet, ist der einzige Unterschied zum jetzigen Schulsystem, dass alle drei Schulen in einem Gebäude sind.



Wenn ihr euch diesen etwas länger ausgefallenen Text durchlest, dann lest ihn ganz. Sätze zu zitieren, die aus dem Zusammenhang gerissen und deshalb falsch verstanden wurden, bringt nicht wirklich etwas. Sollte ich jemandem unabsichtlich auf die Füße getreten sein, belehrt mich eines Besseren.