WG.de Review: EA Sports UFC (PlayStation 4 / Xbox One)

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    • WG.de Review: EA Sports UFC (PlayStation 4 / Xbox One)



      Es ist soweit. EA Sports bringt das neue UFC Spiel endlich raus. Selten wurde von Fans so sehnsüchtig auf ein Spiel gewartet. Das Cover ist allerdings etwas mager, eben typisch EA Sports. Raus aus der Verpackung, rein in die Konsole und erstmal durch das Menü gehen. Schnell fällt auf, dass EA das gleiche Menü benutzt wie in z.B. FIFA 14. EA setzt also auf den Wiedererkennungswert. Bevor wir zum Gameplay kommen, reden wir erstmal über die Spielmodi.

      Onlinemodus: Meisterschaften
      Es gibt hier einen Meisterschaftenmodus. Dieser ähnelt sehr dem Saisonmodus aus FIFA 14. Hier kämpft man in Ranglistenkämpfen gegen andere Spieler. Jetzt kommt wieder ein Vergleich zu FIFA, denn auch hier sind Sieg und Niederlage in einem Punktesystem aufgeteilt. Für einen KO oder eine Submission bekommt man drei Punkte. Für einen Entscheidungssieg bekommt man zwei Punkte, für eine Entscheidungsniederlage bekommt man immerhin trotzdem noch einen Punkt. Wird man ausgeknockt oder gibt in der Submission auf, bekommt man keinen Punkt. Man beginnt mit dem weißen Gürtel, welcher für Liga 5 steht. Weiter geht es dann mit Blau, Violett, Braun und Schwarz (den Jiu Jitsu Rängen). Man braucht eine bestimmte Punktzahl für den Aufstieg zum nächsten Gürtel. Holt man genug Punkte, kann man sogar einen Titel gewinnen. Wir müssen wohl nicht erwähnen, dass dies eine Kopie des Saisonmodus von FIFA 14 ist. Dazu gibt noch es einen Turniermodus. Aufgeteilt ist dieser in drei Schwierigkeitsstufen. Es kämpfen Weiß- und Blaugurte sowie Violett- und Braungurte gegeneinander. Schwarzgurte kämpfen unter sich. Man kann wenn man einen höheren Gurt besitzt, gegen Leute kämpfen die „unter einem sind“. Allerdings kann man nicht als Blaugurt im Turnier für Violett- und Braungurte mitmischen. Will man ein Turnier gewinnen, muss man vier Kämpfe bestreiten. Man wählt davor einen Kämpfer und kann diesen während des Turniers nicht wechseln. Dazu gibt es noch Bestenlisten und einen Trophäenschrank. Dazu muss man wohl nicht viel sagen.

      Onlinemodus: Rivalitäten
      Machen wir es kurz: der Modus ist eine Kopie der FIFA Online-Saisons gegen Freunde. EA hat sich also hier eine Menge Denkarbeit erspart und einfach ein bewährtes System kopiert.

      Onlinemodus: Schnelles Spiel
      Hier kann man "Head to Head" ohne Rangliste spielen. Um neue Kämpfer oder Techniken zu trainieren ist es eine optimale Lösung.

      Karrieremodus
      In der Karriere erstellt man zu Beginn einen eigenen Kämpfer und startet beim TUF Turnier (The Ultimate Fighter). Ein genialer Einfall. Aufgebaut ist es wie folgt: man bekommt eine Mail mit einem Gegner, startet eine Trainingseinheit und kämpft. Nach jeder Mail, Trainingseinheit und Kampf bekommt man Mails mit Videobotschaften der UFC Stars. Keine animierten Videos sondern richtige Kurzfilme. Diese sind richtig gut in Szene gesetzt und im Laufe der Karriere bekommt man sehr viele dieser Filme zu sehen.


      Übung macht den Meister


      Die Videos sind zum Teil sehr interessant. Es gibt Botschaften, in denen die echten Ultimate Fighter ihre Gefühle in gewissen Situationen beschreiben. Erinnert ihr euch beispielsweise an den Titelkampf zwischen Jon Jones und Vitor Belfort? Belfort hatte Jones in einer Armbar in der ersten Runde. Jones redet über seine Gefühle und Gedanken in dieser Situation. Sehr bewegend und interessant, vor allem natürlich für Fans mit Kenntnis der echten UFC-Fights. EA hat den Alterungsprozess nicht nur beim eigenen Fighter, sondern auch bei den bekannten Stars umgesetzt. Auf dem Papier eine gute Idee, allerdings geschieht dies etwas schnell bzw. viele Stars sind weit bevor man selbst in deren Ranglisten ist bereits zurückgetreten und werden dann durch Fantasy-Fighter ersetzt. Das ist ein wenig schade.


      Verteilung der verschiedenen Attribute


      Grafik

      Für die grafische Umsetzung von EA Sports UFC sorgt die zu den neuen Konsolen eingeführte Ignite-Engine, die auch schon das Grundgerüst für z.B. FIFA 15 war. Die Kämpfer sind dabei wirklich erstklassig und lebensecht modelliert worden. Schaut man sich das Spiel von Weitem an, kann man durchaus den Eindruck bekommen, gerade einen TV-Event zu sehen. Neben den Fightern fallen allerdings meiner Meinung nach die Modelle des Ringrichters, von Ringsprecher Buffer und der Nummerngirls etwas ab. Die wirken - übertrieben gesagt - wie aus einem anderen Spiel, welches weit weniger detailliert ist, importiert. Doch darüber kann man hinweg sehen. Ihre ganze Stärke spielt die Engine bei den Einzügen aus, die mit allerlei Lichteffekten versehen wirklich sehr lebensnah wirken. Dort kommt es allerdings hin und wieder zu leichteren Einbrüchen der Framerate auf beiden Konsolen, die nicht stark ins Gewicht fallen, aber ärgerlich sind, da das Spiel in dem Moment nicht mehr flüssig wirkt.


      Glover Teixeira entert die Halle


      Zu Beginn der Exhibition Matches hat man noch die Auswahl, in welcher Halle der Kampf stattfinden wird. Wenn ich mich jetzt nicht verguckt habe, unterscheiden sich diese grafisch allerdings nicht voneinander, sodass man hier keinerlei Wertung abgeben kann, ob z.B. der Madison Square Garden gut oder weniger gut getroffen wurde.


      das Octagon mit Lichteffekten


      Präsentation

      Die Präsentation des Spiels ist wirklich erste Sahne, hier hat sich EA sehr viel Mühe gegeben. Die Einzüge der Fighter sind klasse in Szene gesetzt, wie ja bereits bei der Grafik angesprochen. Die Stimmung in den Hallen kommt super rüber und der Original Ringsprecher sowie Ansagen des Ringrichters vor dem Match sorgen dafür, dass man sich wie bei einer echten Übertragung fühlt. Während des Matches orientieren sich die Fans auch an deren Verlauf sowie sogar an der Herkunft der Kämpfer. Wenn ein Südamerikaner in der Rio Arena in Brasilien antritt, kocht die Menge richtig über, wenn dieser den Kampf dominieren kann. Die Zuschauer lassen auch ihren Unmut mit Buhrufen freien Lauf, wenn man z.B. zu lange in den Ground & Pound Positionen bleibt ohne irgendeinen Schlag oder Submission anzusetzen.


      der Ringrichter bei der Ansprache vor dem Match


      Doch es ist nicht nur die Präsentation während der Matches, die überzeugen kann. Auch der Karrieremodus ist hier richtig gut. Es gibt allerlei reale Szenen mit z.B. UFC Präsident Dana White oder anderen UFC'lern, die dem Spieler Mut machen, den Spieler ansprechen, den Spieler loben, ihm Tipps geben und so weiter und so fort. So macht ein Karrieremodus dann auch Spaß, wenn sich eine Firma diese Mühe macht und die Atmosphäre so einfängt, dass es einfach passt. Absolut nicht gelungen sind allerdings die deutschen Kommentatoren, die man schleunigst im Audio Menü deaktivieren und auf Englisch stellen sollte.

      Gameplay

      Das Kernelement eines jeden Videospiels ist natürlich das Gameplay. An diesem scheinen sich bei UFC so ein wenig die Geister zu scheiden, wie wir in unserem Test gemerkt haben. Suat (suidui), UFC-Fan und erfahrener Spieler der "Vorgänger" aus dem Hause THQ, hat eine gänzlich andere Meinung als Daniel (Rhyno), Neuling auf dem Gebiet und erstmals Spieler einer UFC-Simulation.

      Suat (suidui)
      Die Steuerung des Spiels hat ein schwammiges Gameplay zur Folge, da sehr viele "Flash KOs" aus dem Nichts möglich sind. Das dürfte so genannten "Buttonsmashern" eine Wohlfühlatmosphäre bieten, da diese mit einfachem Tastendrücken auch zu Erfolgen kommen können, was natürlich erfahrenen Spielern wenig Spaß machen wird. Es ist u.a. Möglich, mehrere Headkicks in Folge zu spammen. Mit etwas Weitsicht kann man diese Angriffe jedoch kontern. Man muss dafür erahnen, ob der Gegner nun oben oder unten angreift und die entsprechende Kontertaste drücken. Gelingt dies, eröffnet sich eine kurzes Fenster, in dem der Gegner seine Verteidigung nicht aktiv hat und man kann einen verheerenden Angriff setzen.


      Konter -> Knee 2 Face -> Knockout!


      Verglichen mit THQs UFC Undisputed Reihe sowie EA Sports MMA hat EA Sports hier eher eine Fortsetzung zum eigenen Spiel gebastelt als einen Nachfolger zu THQs erfolgreicher UFC Reihe. Die Bewegungen der Kämpfer ähneln EA Sports MMA sehr. Spielt man beispielsweise gegen Jon Jones oder Alexander Gustafsson, ist es so gut wie unmöglich sich außerhalb deren Reichweite aufzuhalten. Selbst wenn man gefühlte 2,5m Distanz aufbaut, können die beiden Halbschwergewichte diese sehr leicht mit einem Flying Knee oder dem Superman Punch überbrücken.

      Die Movesets der Kämpfer sind auch nicht sehr akkurat umgesetzt. Alexander Gustafsson beispielsweise kann einen 360° Roundhouse Kick. Im "Ground & Pound" Gameplay ist es zudem zu einfach in den Stand zu kommen indem man einfach auf den linken Stick drückt. Dies klappt fast immer, Ausnahme ist der Back Mount. Erarbeitet man sich als Angreifer also eine Mounted Crucifix Position und möchte dem Gegner mit Ellbogen zusetzen, drückt dieser einfach auf den linken Stick und kommt zurück in den Stand. Die Ground Transitions wiederum sind nicht so einfach zu blocken.

      Mein Fazit ist, dass EA Sports UFC sich eher an Neueinsteiger richtet und Spielspaß bringen soll. Erfahrene Spieler von UFC und MMA suchen und finden zuviele Fehler im Gameplay.

      Daniel (Rhyno)
      EA Sports UFC geht hier auf jeden Fall den Weg, kein Spiel sein zu wollen, welches man einlegt und mal eben loszockt und sofort alles gewinnt. Beim ersten Start gibt einem das Spiel direkt die Möglichkeit, ein kurzes Tutorial zu spielen. Dies sollte man auch auf jeden Fall tun, denn mit reinem Buttonsmashing kommt man nicht weit. Die Steuerung ist wirklich sehr komplex und nicht einfach zu erlernen. Für den "Casual Gamer" von heutzutage sicherlich daher kein Spiel, woran er lange Spaß haben wird, wenn sich der Erfolg nicht sofort einstellt und eher frustriert.

      Spielt man jedoch einige Matches, widmet sich dem Challenge Mode, erlernt in der Karriere immer neue Moves, dann kommt man auch weiter und kommt auch immer besser herein, sodass der Schwierigkeitsgrad immer höher gestellt werden kann und sich auch richtig starke Matches entwickeln. Was ich jedoch bis heute nicht ganz verstanden habe, ist das "Ground & Pound" Gameplay am Boden. Dort ist es bei mir dann doch eher so, dass ich mehr oder minder nur versuche aus diesem heraus zu kommen bzw. die obere Position zu erlangen, denn hat mich der Gegner einmal auf den Schultern, wird es für mich schwer. Aber das wird mit der Zeit sicherlich auch besser werden.


      einmal am Boden, hat man den Gegner gut im Griff


      Was meiner Meinung nach nicht ganz so gelungen ist, sind die Impacts der Schläge. Hin und wieder landet man richtig harte Treffer, die die Kommentatoren auch entsprechend laut kommentieren, die allerdings visuell nicht viel anders wirken als Schläge, die der Gegner einen Moment zuvor noch bravourös geblockt hat. Da muss öfters mal ein Blick auf die Schadensanzeige her um zu erfahren, wo man denn jetzt gerade voll getroffen hat. Das liegt mitunter auch an der Kollisionsabfrage, die alles in allem zwar gut ist, hin und wieder aber Eindrücke des Volltreffers erweckt, die aber keine waren bzw. Eindrücke eines Nichttreffers erweckt, die allerdings voll gesessen haben.

      Zusammengefasst würde ich sagen, dass man hier wohl wirklich vor allem für Fans des Sports und nicht für den "Casual Gamer" von nebenan entwickelt hat, der mit seiner Beat 'em Up Erfahrung denkt, dass er hier locker bestehen kann. Letztlich hätte es meiner Meinung nach eine etwas weniger überladene und etwas intuitivere Bedienung sein dürfen, aber man kann einem Spiel ja nun vorwerfen, zu komplex zu sein, denn das ist es wirklich nicht. Es hat halt etwas Einarbeitung vor sich bis Erfolge sichtbar werden.

      Gesamtfazit

      Wie ihr an den doch sehr konträren Meinungen zum Gameplay lesen könnt, ist es bei EA Sports UFC wirklich schwierig auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Dem Spiel macht in Sachen Grafik und Präsentation so schnell keiner was vor. Es kann sich im Sportspiel-Sektor diesbezüglich sicherlich mit dem derzeitigen Genre- und Grafik-Primus NBA 2K14 mithalten. Die Fighter beispielsweise sind nahezu perfekt modelliert, die Einzüge stimmig und das Geschehen im Octagon wird dank sehr guter Kommentatoren super eingefangen. Da kann man dann auch über die weniger gut modellierten Ringsprecher und Nummerngirls hinweg sehen. In Sachen Umfang und Gameplay geht es aber sicherlich besser. Es ist aber dennoch trotz erfahrenem Entwickler ein erster Schritt mit der Ignite Engine und das Spiel ist dafür doch alles im allem ziemlich gut geworden. Letztlich müssen sich ja eh beide Seiten damit arrangieren, was EA hier für Xbox One und PlayStation 4 gezaubert hat. Es ist definitiv kein Spiel für jedermann. Da es eine Demo in den Stores gibt, sollte man sich vielleicht dort über ein paar Kämpfe den Eindruck verschaffen, ob sich ein Kauf der Vollversion lohnt. Die Demo unterscheidet sich zwar minimal von der Kauffassung, aber sie kann dennoch ersten Einblick bieten.

      Auf eine klassische Wertung in Punktform verzichten wir aus dem Grund, dass wir denken, dass diese eher "blendet" und die Inhalte, die wir im Review aufführen, ausführlich genug beschreiben, wie das Spiel so ist. :)
    • Danke für die Review an alle Beteiligten.

      Ich war vom Spiel ja extrem gehypt, da ich an sich schon großes Interesse an MMA hatte (zumindest bis zum wöchentlichen UFC-Overkill) und auch alle Undisputed-Teile bis zum Exzess gespielt hatte.

      Die Demo hat den Hype ziemlich gekillt. Und die Review bestätigt mich darin, dass ich mir das Spiel auf keinen Fall zum Vollpreis kaufe. Trotz der langen Entwicklungszeit wirkt vieles unrund, unfertig. Hätte gut und gerne noch ein halbes Jahr dran gewerkelt werden dürfen.

      Chance vertan, meiner Meinung nach. Sehr, sehr schade.
    • Is halt das drum herum was bisschen schlecht is, Spielerisch find ich es sau geil. Lizenzen, Zeiteinstellung, Arena usw.. Sowas denke ich kommt ab dem nächsten Teil. Haben halt einiges vermasselt aber schlecht is es ja deswegen nicht. EA wird sich da schon dahinter setzen sag ich mal :)
      [COLOR="Silver"]Der Glaube an eine übernatürliche Quelle des Bösen ist unnötig. Der Mensch allein ist zu jeder möglichen Art des Bösen fähig. — JOSEPH CONRAD[/COLOR]
    • Danno schrieb:

      Die Demo darfst du aber echt nicht mit dem spiel gleich ziehen. Sie hätten diese einfach weg lassen sollen ^^


      Warum darf ich die Demo nicht mit dem Spiel gleichsetzen? Was bringen mir 80 Kämpfer, wenn das reine Gameplay - Eins gegen Eins - exakt so ist, wie in der Demo? Dann habe ich vom Prinzip her schon 80% des Spiels gesehen, ich kenne nur den Karrieremodus nicht und wie sich die verschiedenen Kämpfer steuern lassen.
    • Die Demo selbst hat vieles nicht was in der Vollversion ist. Sie Spielt sich auch träger. Die Atmosphäre is auch nicht vorhanden. Allgemein fügt sich das alles zusammen. Am ende kommt ein Nicht perfektes aber gutes Spiel bei raus :)

      Deine Meinung is wie sie ist und ich habe auch nichts dagegen. Sag ja nur :)
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